Chapter 0: format-überblick, Entwicklungs-hintergrund – Yamaha MU50 Benutzerhandbuch

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ANHANG

XG

Chapter 0: Format-Überblick

Yamaha führt einen neues Tongenerator-Steuerformat ein, das dazu bestimmt ist, den Anforderungen
der kommenden Multimedia-Umgebung gerecht zu werden. Das neue XG-Format - eine Erweiterung
des bestehenden GM-Formats - bietet umfassendere Fähigkeiten, die an die Anforderungen einer zu-
nehmend raffinierten und diversifizierten Computerumgebung angepaßt sind. Das neue Format ermög-
licht ein signifikant höheres Niveau musikalischer Ausdrucksfähigkeit, während es gleichzeitig die fort-
laufende Kompatibilität der vorhandenen Sound-Daten gewährleistet.

Yamaha wird das XG-Format als Grundlage für zukünftige elektronische Instrumente, akustische

Software und tonerzeugende LSI-Schaltkreise verwenden, während sie an der Aufrechterhaltung der
Kompatibilität und Skalierbarkeit zwischen den Yamaha-Modellen arbeiten wird.

Entwicklungs-Hintergrund

Tongeneratoren werden in einem breiten Spektrum von Geräten verwendet, von Musikinstrumenten bis
hin zu Kommunikationsgeräten und Computerspielen.
Der erste internationale MIDI-Standard entstand aufgrund der Notwendigkeit, konsequente externe
Steuerung von Tongeneratoren an allen Gerätetypen zu ermöglichen, unabhängig vom Hersteller oder
Modell. Da Tongenerator-Voice-Anordnungen dazu neigten, sich von Hersteller zu Hersteller und von
Modell zu Modell beträchtlich zu unterscheiden, erzeugten unterschiedliche MIDI-Geräte oft verschie-
dene Klangtypen als Reaktion auf identische MIDI-Anweisungen.

Im Jahre 1991 erließ der MIDI-Normenausschuß zusätzliche Spezifikationen, die als GM-Norm

(General MIDI) bezeichnet wurden, zum Zwecke der Standardisierung der Voice-Arrangements und der
Verbesserung der MIDI-Einheitlichkeit. Die GM-Norm verbesserte signifikant die Akustik-
Kompatibilität zwischen den sie erfüllenden Geräten und führte damit wiederum zu einer wachsenden
Basis an GM-Software-Anwendungsprogrammen. Aber die GM-Norm besitzt auch ihre Grenzen. Sie
bietet Unterstützung für nur 128 Voices, während viele Anwender jetzt die Notwendigkeit für eine grö-
ßere Zahl von Voices verspüren, die für einen breiteren Bereich von Musikgattungen geeignet sind. Die
Anwender haben auch den Wunsch für eine größere Kontrolle über Voice-Veränderungen und -Effekte
geäußert, um so ein höheres Niveau der Ausdrucksfähigkeit zu ermöglichen.

Der Beginn des auf Computern basierenden Multimedia-Zeitalters hat dem noch eine andere Sicht-

weise hinzugefügt, indem es erhöhte Aufmerksamkeit auf Bild- und Klang-Technologien richtete. Ent-
wicklungen in der mit Multimedia zusammenhängenden Klang- und Musik-Verarbeitung laufen paral-
lel mit neuesten Fortschritten im Bereich der Bildkompression und weisen den Weg zur Zukunft von
Multimedia.

Derzeit gibt es zwei fundamental unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Handhabung von

Klang- und Kontroll-Daten. Eine Methode besteht in der digitalen Speicherung von Sound-Daten auf
der Software-Seite zusammen mit den Kontroll-Daten und danach der gemeinsamen Versendung aller
Daten zusammen zur Erzeugung des Playbacks. Die zweite Methode besteht darin, die Software nur
Daten zu einem Tongenerator an einem Computer oder einem anderen derartigen Gerät liefern zu las-
sen. Der Tongenerator verarbeitet die ankommenden Daten und erzeugt den Klang lokal.

Die erste Methode liefert einen höchst wirklichkeitsgetreuen Klang, erfordert aber ungeheure Daten-

mengen und ist mit einem spezifischen Satz von Performance-Merkmalen und Voices gekoppelt. Die
zweite Methode erfordert weitaus weniger Daten und ermöglicht dabei vollständig freie Variationen in
den Voices, Tempi und praktisch allen anderen Performance-Merkmalen. Die zweite Methode ist daher
ideal für interaktive Multimedia-Anwendungen wie zum Beispiel Karaoke und sich wiederholende
Klängen bei Computerspielen.

Anwendungen auf MIDI-Grundlage sind typisch für diese zweite Vorgehensweise. In dem Maße,

in dem sich die Multimedia-Technologie entwickelt, sehen wir uns mit einem drückenden Bedürfnis
konfrontiert, diese Vorgehensweise zu erweitern, um eine größere Anzahl von Voices und einen höheren
Grad von Ausdruckssteuerung unterzubringen. Darum freut sich Yamaha, das neue XG-Format vorstel-
len zu können - das Tongenerator-Format für das 21. Jahrhundert.

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