6 regeln für das abstimmen des soundsystems, 7 frequenzkurven lesen und auswerten, 6 regeln für das abstimmen des – PreSonus StudioLive 24.4.2 Benutzerhandbuch

Seite 61: Soundsystems — 57, 7 frequenzkurven lesen und, Auswerten — 57

Advertising
background image

57

StudioLive™ Software Library Referenzhandbuch

Übersich

t

StudioLiv

e Remot

e

für das iP

ad

Univ

ersal

Con

trol

und VSL

Captur

e

Anschluss an den

Comput

er

QMix für iPhone

und iP

od t

ouch

Kur

zanleitung

Studio O

ne Ar

tist

Fehlerbehebung

Hook

up

Univ

ersal

Con

trol

und VSL

3.8.6 Regeln für das Abstimmen des Soundsystems

Die grafische Darstellung der Analyse-Ergebnisse kann eine große Hilfe sein, aber
wie immer kommt es auch hier darauf an, wie man dieses mächtige Werkzeug
einsetzt. Im Folgenden haben wir ein paar Grundregeln zusammengestellt:
Packen Sie das Problem an der Wurzel. Je näher Sie der Ursache
kommen, desto effektiver wird die Lösung sein. Wenn es der Bassdrum an
Punch fehlt, schauen Sie sich den EQ und die Dynamikeinstellungen im
Bassdrum-Kanal an. Ist die Bassdrum gut gestimmt? Haben Sie den Attack
des Schlägels ausreichend und im richtigen Frequenzbereich betont? Ist
die Attack-Phase des Kompressors eventuell zu lange eingestellt?
Verwenden Sie das richtige Werkzeug. Der EQ Ihres Soundsystems ist nur die
letzte einer Vielzahl von Möglichkeiten, Frequenz-bezogene Probleme zu lösen.
Wenn Sie das Problem vollständig analysiert haben, können Sie das passende
Werkzeug auswählen. Schauen Sie sich zuerst die akustischen Bedingungen,
die verwendeten Geräte und Instrumente sowie das Soundsystem an.
Natürlich haben Sie nicht immer Einfluss auf die Architektur und die (fehlende)
akustische Ausstattung eines Raumes. Und auch die Wahl Ihrer Lautsprecher
richtet sich wahrscheinlich mehr nach Ihrem Geldbeutel als nach Ihrem
Wunschdenken. Meist lässt sich aber das Soundsystem dennoch optimieren.
Können Sie die Boxen vielleicht anheben, um einige der harten Reflexionen
abzumildern? Lässt sich das Stereobild vielleicht verbreitern?
Nachdem Sie die physikalischen Möglichkeiten ausgeschöpft haben, wenden
Sie sich der Einstellung von Pegeln und Delays zu. Können Sie vielleicht
einfach den Subwoofer absenken, um das Dröhnen zu reduzieren? Können
Sie die FOH-Lautsprecher mit einigen Millisekunden Delay versehen, um die
Laufzeit mit den lauten Gitarrenverstärkern auf der Bühne abzustimmen?
Wenn die physikalischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und auch mit Pegel-
und Delay-Einstellungen keine Besserung zu erreichen ist, wird es Zeit für den EQ.
Eine Frequenzkurve ist kein Videospiel. Ihr Ziel sollte sein, den bestmöglichen
Sound aus Ihrem System zu holen, und nicht, den EQ auf das exakte Gegenteil der
Frequenzkurve zu verbiegen. Mischen Sie mit den Ohren, nicht mit den Augen.
Ein Analyzer ist nur ein Werkzeug – alles Weitere liegt bei Ihnen. Sie entscheiden,
wo Sie die Messmikrofone positionieren. Sie müssen die Messergebnisse
interpretieren. Und Sie entscheiden, ob und welche Maßnahmen zu treffen sind.

3.8.7 Frequenzkurven lesen und auswerten

Wie bereits weiter oben angesprochen, hängt das Frequenzspektrum
eines Soundsystems von vielen Faktoren ab: dem Raum, der PA, der
verwendeten Elektronik, der Verkabelung etc. Um eine Frequenzanalyse
einschätzen zu können, müssen Sie auch wissen, wie sie aussehen
bzw. nicht aussehen sollte. Ihr Ziel ist es schließlich, die EQ-Kurve
des Systems an den Frequenzbereich der Anlage anzupassen.
Beispielsweise kann eine kleine Anlage ohne Subwoofer unterhalb von 50 Hz
kaum noch Leistung abrufen. In der Realität liegt der Grenzwert je nach Größe,
Art und Bauweise der Lautsprecher wahrscheinlich sogar noch höher. Wenn
Sie also ein System mit zwei aktiven 12" 2-Wege-Boxen analysieren, können
Sie (abhängig vom Frequenzbereich Ihrer Lautsprecher) bei etwa 50 Hz mit
einem Pegelabfall rechnen. Wenn Sie die unteren Frequenzen bei diesem
System also anheben, würden Sie dadurch mehr Problem schaffen als lösen.

Advertising
Dieses Handbuch ist für die folgenden Produkte bezogen werden: