VEGA VEGACOM 557 Profibus FMS Benutzerhandbuch

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VEGACOM 557 Profibus FMS

Anhang

Die Abbildung der Funktionen des VFD auf
das reale Gerät wird im PROFIBUS
Kommunikationsmodell durch das Application
Layer Interface (ALI) erbracht. Abbildung 4
zeigt den Zusammenhang zwischen dem
realen Feldgerät und dem VFD. In diesem
Beispiel sind nur die Variablen Druck, Füll-
stand und Temperatur Bestandteil des VFD
und können über die beiden
Kommunikationsbeziehungen gelesen oder
geschrieben werden.

Alle Kommunikationsobjekte eines PROFI-
BUS-Teilnehmers werden in seinem lokalen
Objektverzeichnis eingetragen. Das Objekt-
verzeichnis (OV) kann bei einfachen Geräten
vordefiniert sein. Bei komplexen Geräten wird
das Objektverzeichnis projektiert und lokal
oder remote in das Gerät geladen. Das OV
enthält Beschreibung, Struktur und Datentyp
sowie die Zuordnung zwischen der geräte-
internen Adresse der Kommunikationsobjekte
und der Bezeichnung am Bus (Index/Name).

Das OV besteht aus:
- Header (enthält Informationen über die

Struktur des OV)

- Liste der statischen Datentypen (Liste der

unterstützten statischen Datentypen)

- Statische Objektverzeichnis (enthält alle

statischen Kommunikationsobjekte)

- Dynamische Liste der Variablen Liste (Liste

der aktuell bekannten Variablen Listen)

- Dynamische Programm Liste (Liste der

aktuell bekannten Programme)

Die einzelnen Abschnitte des OVs müssen
nur dann vorhanden sein, wenn das Gerät
die jeweiligen Funktionen auch unterstützt.

Bei PROFIBUS ist die logische Adressierung
als bevorzugte Methode für die
Adressierung der Kommunikationsobjekte
festgelegt. Dabei erfolgt der Zugriff auf die
Kommunikationsobjekte über eine Kurz-
adresse, den sogenannten Index. Der Index
ist eine Zahl vom Typ Unsigned 16. Dadurch
werden effiziente Telegramme ermöglicht und
der Protokoll-Overhead reduziert. Für jedes
Kommunikationsobjekt eines Gerätes wird im
OV ein Index festgelegt. Die logische
Adressierung muss von allen PROFIBUS-
Teilnehmern unterstützt werden.

Zusätzlich ermöglicht PROFIBUS-FMS für
besondere Anwendungen folgende optionale
Adressierungsverfahren:
- Die

Adressierung mit Namen

: Dabei wird

der symbolische Name der
Kommunikationsobjekte über den Bus
übertragen.

- Die

physikalische Adressierung

: Dabei

kann eine beliebige physikalische
Speicheradresse mit den Services
Physical-Read und Physical-Write in den
Feldgeräten angesprochen werden.

PROFIBUS-FMS-Services

Aus Sicht eines Anwendungsprozesses stellt
das Kommunikationssystem eine Dienstleis-
tung, die sogenannte FMS-Services, zur
Verfügung. Die Abwicklung dieser Dienste
wird durch Dienstprimitiven beschrieben. Sie
stellen eine Interaktion zwischen dem
Dienstanforderer (Requester) und dem
Diensterbringer (Responder) dar.

Abbildung 5 gibt einen Überblick über die
möglichen PROFIBUS-Dienste.

Die große Anzahl der möglichen PROFIBUS
Anwendungsdienste dient dazu, die vielfälti-
gen Anforderungen der unterschiedlichen
Feldgeräte an die Kommunikation zu erfüllen.
Nur wenige der Anwendungsdienste müssen
zwingend implementiert werden. Die Auswahl
weiterer Dienste hängt von der jeweiligen
Anwendung ab. Diese Auswahl wird spezi-
fisch für die jeweiligen Einsatzbereiche in
sogenannten Profilen festgelegt.

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