Mean = mitteltönig, Wrk3 = werkmeister iii, Yong = thomas young – Peterson AutoStrobe 490 Benutzerhandbuch

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Sekunde (Halbton) stehen in einem Verhältnis von 16:15. Hier ist der Halbton in der gleichstufigen Unterteilung enger, und bei der
pythagoreischen Skala nochmals enger.

MEAN = Mitteltönig
Ihr großer Vorteil ist die acht reinen oder fast reinen Terzen, die den Klang sehr festlich gestalten und ihm, besonders in Verbindung
mit Terz- und Zungenregistern, viel Kraft und Glanz verleihen. Dass die Quinten etwa dreimal so schnell schweben wie bei der
gleichstufigen Unterteilung, ist zwar ein gewisser Nachteil, der aber durch die dominante, reine oder fast reine Terz ausgeglichen
wird.
Ein weiteres Merkmal der mitteltonigen Unterteilungen (Temperatur) ist die unterschiedlich großen Halbtonabstände. Sie geben der
Chromatik ("Färbung") einen besonderen Reiz.
Bei diesen Unterteilungen ist keine unharmonische Verwechslung möglich.
Beim Zusammenspiel mit anderen Instrumenten wird deshalb der Modulationsspielraum auf die sechzehn guten Tonarten
beschränkt. Dieser Umstand war für die Komponisten des beginnenden 18. Jahrhunderts untragbar, so dass sie auf eine Änderung
der Temperierung von Tasteninstrumenten drängten, die durch die "wohltemperierten Stimmungen" ihre Entsprechung fand.

WRK3 = Werkmeister III

Jede Tonart hat einen eigenen Charakter. Der Charakter wird vor allem durch die Terz von der Tonika zur 3. Stufe der Skala
(Mediante) bestimmt. Die reine Terz klingt entspannt - es gibt wenig Reibungen bei den Teiltönen. Je größer die große Terz (und
dadurch je kleiner die kleine Terz) ist, desto gespannter klingt die Tonart. So hat es Sinn, dass ein Komponist nicht einfach alles in
C-Dur/A-Moll komponiert. Der Charakter der Tonarten ist dadurch unabhängig von der absoluten Tonhöhe.
Es ist interessant festzustellen, dass diese Temperatur ziemlich das Gegenteil von der Art darstellt, in der Streicher ihre Instrumente
exakt stimmen (mit reinen Quinten). Bei Streichern werden die fünf Töne C, G, D, A und E pythagoreisch gestimmt, während die 24
Cents des Diatonischen Kommas auf andere Weise korrigiert werden müssen. F-Dur, mit seiner reinen Quinte f-c und seiner fast
reinen Terz f-a, ist die reinste und deshalb entspannteste aller Tonarten; diese wird oft «Weihnachtstonart» genannt. Bei A-Dur sind
die Terzen so gewachsen, dass diese Tonart fast gleich klingt wie in der gleichstufigen Unterteilung (Temperatur). Bei Fis-Dur
haben sich die Terzen maximal erhöht: diese Terzen sind pythagoreisch.

KRN3 = Kirnberger III
Kirnberger III lässt sich sehr einfach stimmen. Beginnend mit C als Ausgangston wird E dazu rein gestimmt. Nun werden die Töne
G, D und A in Quinten und Quarten temperiert. Dabei wird das sintonische Komma gleichmäßig verteilt. Alle anderen Quinten und
Quarten werden rein gestimmt. Die Quinte Fs-Cs, die so schnell schwebt, wie eine Gleichstufige, wird nicht temperiert. Sie ergibt
sich automatisch als Rest.
Die Tonart C-Dur bildet das Zentrum. Die Terz C-E ist rein und die Quinte C-G schwebt fast dreimal so schnell wie die gleichstufig
temperierte. Der C-Dur Akkord entspricht somit einem mitteltonig temperierten Dreiklang.

YONG = Thomas Young
Der Young Temperatur wird als einer der eleganteste Temperaturen betrachtet, mit einer flüssigen Vielzahl von Klangfarben und
von Symmetrie. Alle Intervalle sind um D und G # symmetrisch - d.h. D-F # und D-Bb Intervalle sind gleich groß, auch G#-f # und
Ab-Bb und so weiter.

KLNR = Kellner
Das wohltemperierte (oder Wohltemperirte) System ist spezifiziert durch dessen fundamentalen C-Dur Dreiklang, dessen geschärfte
Terz c-e gleich schnell mit der verkleinerten wohltemperierten Quint c-g zusammenschwebt - in optimaler gegenseitiger Anpassung.
Die zweite Oktave der Terz besteht aus vier derartigen wohltemperierten Quinten c-g-d-a-e. Die Quint e-h ist rein. Ab c steigen
sechs reine Quinten bis ges (fis) ab; beim praktischen Cembalostimmen mit den erforderlichen Oktavversetzungen.
„Wohltemperiertes Klavier“ war eine Stimmung von J.S. Bach. Professor Herbert Anton Kellner machte 1975 die Entdeckung, dass
diese Temperatur nicht Gleichstufig ist, wie bis dahin geglaubt.

Vorprogrammierte Stimmungen wählen:

Auf die Pfeiltasten drücken, um eine Stimmung zu wählen und auf Taste „4“ („START“) drücken.
Im oberen rechten Ecke des LCD-Bildschirms wird die aktuelle Stimmungsart dargestellt, bis eine neue Stimmungsart ausgewählt,
oder das Gerät ausgeschaltet wird (beim Wiedereinschalten wird Gleichschwebend/ Gleichstufig als Stimmungsart automatisch
geladen).

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