Equa = gleichschwebend/gleichstufig, Pyth = pythagoreisch, Juma = reine c-dur stimmung – Peterson Strobe Center 5000-II Benutzerhandbuch

Seite 5: Jumi = reine c-moll stimmung, Mean = mitteltönig, Wrk3 = werkmeister iii

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EQUA = Gleichschwebend/Gleichstufig

Alle Intervalle sind im Abstand von 100 Cents*
Für die chromatische Tonleiter ist die gleichschwebende Stimmung grundsätzlich anerkannter Standard. Gegenstand
dieser Stimmung ist bekanntlich die Einteilung einer Oktave in 12 gleiche Halbtonschritte.
Das pythagoreische Komma wird dabei auf alle Quinten in gleicher Weise verteilt. Daher sind alle Intervalle, außer der
Oktave, „verstimmt“.
*(1 Halbton = 100 Cents, 1 Ganzton = 200 Cents, 1 Oktave = 1200 Cents)

PYTH = Pythagoreisch

Die pythagoreische Skala entsteht auf den diatonischen Stufen aus der Abfolge von Quinten und Quarten. Die
pythagoreische Terz ergibt sich zum Beispiel aus der Abfolge von Quinte - Quarte + Quinte - Quarte. Pythagoreische
Intervalle lassen sich in Potenzen der Basis 2 (Oktave) oder 3 (Duodezime) zerlegen. Strenggenommen ergeben sich
die Stufen aus Folgen von Oktaven und Duodezimen, da Quinte und Quarte bereits aus diesen Grundpotenzen
zusammengesetzt sind. Für die Quinte, mit dem Frequenzverhältnis 3/2 heißt das z. B. Duodezime - Oktave.

JUMA = Reine C-Dur Stimmung
JUMI = Reine C-Moll Stimmung

In einer reinen Skala gibt es 2 Sorten der großen Sekunde (Ganzton): eine große mit einem Verhältnis von 9:8 (in einer
reinen Dur-Skala) und eine kleine mit einem Verhältnis von 10:9 (in einer reinen Moll-Skala). Die zwei Töne einer
diatonischen kleinen Sekunde (Halbton) stehen in einem Verhältnis von 16:15. Hier ist der Halbton in der gleichstufigen
Unterteilung enger, und bei der pythagoreischen Skala nochmals enger.

MEAN = Mitteltönig

Ihr großer Vorteil ist die acht reinen oder fast reinen Terzen, die den Klang sehr festlich gestalten und ihm, besonders in
Verbindung mit Terz- und Zungenregistern, viel Kraft und Glanz verleihen. Dass die Quinten etwa dreimal so schnell
schweben wie bei der gleichstufigen Unterteilung, ist zwar ein gewisser Nachteil, der aber durch die dominante, reine
oder fast reine Terz ausgeglichen wird.
Ein weiteres Merkmal der mitteltonigen Unterteilungen (Temperatur) ist die unterschiedlich großen Halbtonabstände. Sie
geben der Chromatik ("Färbung") einen besonderen Reiz.
Bei diesen Unterteilungen ist keine unharmonische Verwechslung möglich.
Beim Zusammenspiel mit anderen Instrumenten wird deshalb der Modulationsspielraum auf die sechzehn guten
Tonarten beschränkt. Dieser Umstand war für die Komponisten des beginnenden 18. Jahrhunderts untragbar, so dass
sie auf eine Änderung der Temperierung von Tasteninstrumenten drängten, die durch die "wohltemperierten
Stimmungen" ihre Entsprechung fand.

WRK3 = Werkmeister III

Jede Tonart hat einen eigenen Charakter. Der Charakter wird vor allem durch die Terz von der Tonika zur 3. Stufe der
Skala (Mediante) bestimmt. Die reine Terz klingt entspannt - es gibt wenig Reibungen bei den Teiltönen. Je größer die
große Terz (und dadurch je kleiner die kleine Terz) ist, desto gespannter klingt die Tonart. So hat es Sinn, dass ein
Komponist nicht einfach alles in C-Dur/A-Moll komponiert. Der Charakter der Tonarten ist dadurch unabhängig von der
absoluten Tonhöhe.
Es ist interessant festzustellen, dass diese Temperatur ziemlich das Gegenteil von der Art darstellt, in der Streicher ihre
Instrumente exakt stimmen (mit reinen Quinten). Bei Streichern werden die fünf Töne C, G, D, A und E pythagoreisch
gestimmt, während die 24 Cents des Diatonischen Kommas auf andere Weise korrigiert werden müssen. F-Dur, mit
seiner reinen Quinte f-c und seiner fast reinen Terz f-a, ist die reinste und deshalb entspannteste aller Tonarten; diese
wird oft «Weihnachtstonart» genannt. Bei A-Dur sind die Terzen so gewachsen, dass diese Tonart fast gleich klingt wie
in der gleichstufigen Unterteilung (Temperatur). Bei Fis-Dur haben sich die Terzen maximal erhöht: diese Terzen sind
pythagoreisch.

KRN3 = Kirnberger III

Kirnberger III lässt sich sehr einfach stimmen. Beginnend mit C als Ausgangston wird E dazu rein gestimmt. Nun
werden die Töne G, D und A in Quinten und Quarten temperiert. Dabei wird das sintonische Komma gleichmäßig
verteilt. Alle anderen Quinten und Quarten werden rein gestimmt. Die Quinte Fs-Cs, die so schnell schwebt, wie eine
Gleichstufige, wird nicht temperiert. Sie ergibt sich automatisch als Rest.
Die Tonart C-Dur bildet das Zentrum. Die Terz C-E ist rein und die Quinte C-G schwebt fast dreimal so schnell wie die
gleichstufig temperierte. Der C-Dur Akkord entspricht somit einem mitteltonig temperierten Dreiklang.

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