Ein paar worte bezüglich temperaturen – Peterson VS-R StroboRack Benutzerhandbuch

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Ein paar Worte bezüglich Temperaturen

Musikalische Temperaturen sind Systeme, die dazu verwendet werden, um festzulegen, wo jede Note innerhalb einer Oktave (12 Töne) im Verhältnis zu anderen
platziert werden muss. Die am häufigsten verwendete Temperatur in der modernen Musik ist die gleichschwebende Temperatur, bei welcher der "Zwischenraum"
oder Intervall zwischen jeder Note und seinen unmittelbaren Nachbarn immer bei 100,0 Cent liegt.
Um die Oktaven einzuteilen, gibt es allerdings auch viele andere Methoden. Diese Temperaturen nennt man ungleichschwebend. Drücken Sie die Temp-Taste und
verwenden Sie das Datenrad, um durch die verschiedenen Temperaturen zu scrollen:

Gleichschwebend (EQU): Alle Halbtonintervalle sind exakt 100,0 Cent groß.

Reine Dur (JMA): Reine Intonation ist wahrscheinlich die älteste Art der Einteilung der Oktave. Die reine Dur bietet schwebungsfreie Große Terzen, die
zum Stimmen von Blech- und Holzbläserensembles verwendet werden.

Reine Intonation wird oft aufgrund ihrer konsonanten Intervalle als "natürliche" Stimmung bezeichnet. Normalerweise wird sie von Blechbläsern zur Verbesserung
des Ensembleklangs verwendet. Auch bei der Choralintonation werden Elemente davon angewandt.

Reine Moll (JMI):

schwebungsfreie Kleine Terzen, siehe oben.

1/4-

Komma Mitteltönig* (4MT): Mitteltönige Temperatur, wird beim Cembalo verwendet.

1/6-

Komma Mitteltönig* (6MT): Mitteltönige Temperatur, wird für Alte Instrumente wie Laute, Viole und Gambe verwendet.

Pythagoreisch (PYT): Schwebungsfreie Quinten, vom griechischen Mathematiker Pythagoras (569 - 475 v. Chr.) eingeführt

Werckmeister III* (WRK): Vom deutschen Organisten Andreas Werckmeister (1645 - 1706) zum Stimmen von Orgeln und Cembali eingeführt. Flexible Stimmung,

bei der weiter entfernte Tonarten spielbar werden. Jede Tonart behält ihre bestimmte Klangfarbe.

Kirnberger III* (KRN): Johann Philipp Kirnberger (1721 - 1783 ), Komponist, Theoretiker und Schüler Bachs konzipierte die Kirnberger-Temperatur . Sie wird oft als
einfachste Temperatur bezeichnet, sie hat außer dem Intervall C-E keine rein klingende Terz und ist daher am besten für in C- Dur geschriebene Musik geeignet.
Man sollte Werke in B, Fis oder Des , die zur Zeit der Entwicklung selten geschrieben wurden, vermeiden. Geeignet zum Stimmen von Orgel und Cembalo.

Kellner (KLN): Die originale "wohltemperirte Clavier"- (wohltemperierte) Stimmung, die im frühen 17. Jahrhundert von Bach eingeführt und von Professor Herbert

Anton Kellner in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Die wohltemperierten Quinten sind alle nahezu gleichschwebend, sie sind um 1/5

eines pythagoreischen Kommas (4,7 Cent) verringert.

Young* (YNG): Thomas Young (1773 – 1829) führte die originale RGB-Theorie der Farben ein. Daraus resultierend machte er sich ähnliche Gedanken über
musikalische Temperaturen. C und F sind stabil und es gibt innerhalb der Tonarten einig

e besonders fein klingende Terzen, Quarten und Quinten. Diese werden

hauptsächlich beim Stimmen von Klavieren und Cembali verwendet.

Vallotti* (VAL): Francesco Antonio Vallottis (1697-1780) wohltemperierte Stimmung für Cembalo ist der gleichschwebenden Temperatur sehr ähnlich. Es ist eine der
weichsten der klassischen wohltemperierten Stimmungen.

Rameau* (RAM): Diese spätbarocke französische Temperatur von Jean-Philippe Rameau (1683 - 1764) wird auch als “Temperament Ordinaire” bezeichnet und
enthält drei schwebungsfreie Große Terzen.

*Temperaturen, die mit einem Sternchen versehen sind, werden oft mit dem Kammerton A = 415 Hz oder 392 Hz je nach der Periode, für welche die gespielte Musik geschrieben wurde,
gestimmt.

*Buzz Feiten Tuning System ist ein eingetragenes Warenzeichen der Buzz Feiten Design und gehört nicht zu Peterson Electro-Musical Products, Inc.

** Dobro ist ein eingetragenes Warenzeichen von Gibson Guitar Corp. und gehört nicht zu Peterson Electro-Musical Products, Inc.

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