3B Scientific Embryonic Development Model, 12 stages Benutzerhandbuch

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Die Entwicklung des menschlichen Keimes

von der befruchteten Eizelle bis zum 2. Monat

1. Die menschliche Eizelle ist mit einem Durchmesser von 120 bis 150 μm die größte Zelle des Körpers.

In ihrem Zellkern von etwa 30 μm befindet sich ein großes Kernkörperchen. Der Zellleib besteht zum
größten Teil aus Bildungsplasma (Idioplasma) und enthält nur wenig Dotter als Nahrungsplasma
(Deutoplasma). Deshalb muss der menschliche Keim bald seine Nährstoffe von der Mutter beziehen.
Eine Membran (im Modell durchsichtiger Kunststoff), Zona pellucida, umhüllt die Eizelle. Sie verhin-
dert eine vorfristige Einnistung des Keimes in die Schleimhaut des Eileiters. Zur Aufnahme von
Nährstoffen dienen feine Poren. Männliche Samenzellen (Spermien) sondern einen chemischen
Wirkstoff ab (Hyaluronidase), mit dessen Hilfe sie die Membran durchbrechen. Es gelangt immer nur
eine Samenzelle zur Befruchtung in eine Eizelle. Das Eindringen des Spermiums (Kopf und Anteile des
Schwanzes) nennt man Imprägnation. Danach vollendet die Eizelle ihre letzte Reifeteilung. Man
spricht ietzt von einem Spermovium. Nun folgt die Vereinigung von Eizellkern und Samenzellkern
(Konjugation).

2. Auf der nächsten Entwicklungsstufe teilt sich die befruchtete Eizelle in zwei Zellen (Blastomeren). Die

Zona pellucida bleibt noch bestehen.

3. Nach 24 Stunden sind weitere Zellteilungen eingetreten. Die Tochterzellen erreichen nicht die Größe

der Mutterzellen, sodass der ganze Keim nicht größer ist als das Spermovium. Der Vorgang wird als
Furchung bezeichnet.

4. Bei der weiteren Teilung kann auch eine ungerade Zellzahl auftreten, da die Furchungsvorgänge nicht

immer synchron verlaufen.

5. Schließlich entsteht ein Verband von kleineren Zellen, der einer Maulbeere ähnelt und deshalb

Maulbeerkeim (Morula) genannt wird. Der Keim gelangt in sieben Tagen in die Gebärmutterhöhle.
Die Zona pellucida umgibt ihn nur noch unvollständig.

6. Am 7. Tag bildet sich innerhalb der Morula Flüssigkeit, und die Zellen begrenzen einen Hohlraum

(Blastocoel). Man nennt dieses Stadium Blasenkeim oder Blastocyste und unterscheidet zwei
Zellarten. Die wandständigen Zellen der Blastocyste sind die Ernährungszellen des Keimes
(Trophoblast). Aus dem polständigen Zellkomplex im Inneren der Blastocyste (gelb) entwickelt sich der
Keimling (Embryoblast). Die Zona pellucida ist aufgelöst.

7. Durch Vermehrung der Zellen und Vergrößerung des Hohlraumes wächst die Blastocyste. Der

Embryoblast ist in Ektoderm (gelb) und Entoderm (rot) gegliedert. Die Zellen ordnen sich in der
weiteren Entwicklung flächenhaft an und werden äußeres und inneres Keimblatt genannt.

8. In diesem Stadium durchwandert die Blastocyste die Gebärmutterschleimhaut (Implantation oder

Nidation). Die Trophoblastzellen vermehren sich an der Einnistungsseite. Durch Abgabe von
Fermenten, welche die Schleimhaut andauen, werden dem Keimling Nährstoffe aus dem mütter-
lichen Gewebe zugeführt (histiotrophe Phase). Außerdem entstehen im Trophoblasten Blutlakunen.
Später erhält der Keim Nährstoffe direkt aus dem mütterlichen Blut über die Zellen des Tropho-
blasten (hämotrophe Phase). Die übrige Wand der Blastocyste bleibt vorerst eine Membran, die sich in
die Gebärmutterhöhle vorwölbt. Der Embryoblast besteht aus hohen Zylinderzellen (Ektoderm) und
flachen kubischen Zellen (Entoderm). Sie bilden zusammen den Keimschild. Über dem Ektoderm
erhebt sich kuppelartig die Amnionhöhle.

9. Der Trophoblast wächst mit den Zotten (Chorionzotten) in die Gebärmutterschleimhaut vor.

Zwischen dem Trophoblasten und dem Embryoblasten liegt, aus dem Trophoblasten entstanden, ein
Maschenwerk von sternförmig verzweigten Zellen, das außerembryonale Bindegewebe (extraembryo-
nales Mesenchym). Der Embryoblast besieht aus zwei Bläschen, dem Ektodermbläschen oder der

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