1 das menü und die, Bedienelemente der graphischen eqs — 52 – PreSonus StudioLive 16.0.2 Benutzerhandbuch

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52

5

Digital Effects | Master Control

5.3

Graphischer Equalizer

StudioLive™ 16.0.2

Bedienungsanleitungl

Bei einem analogen EQ werden dazu die Bandbreiten der Filter genau bestimmt
und so konzipiert, dass die Bandbreite abhängig vom Hub variieren kann. Zudem
wird festgelegt, wie die Filter summiert oder kaskadiert werden. Grundsätzlich
gilt, dass der EQ umso genauer arbeitet, je schmaler die Bandbreite ist. Bei
herkömmlichen graphischen EQs ist die Scheitelfrequenz für jedes Band fest.
PreSonus hat im StudioLive einen anderen Ansatz gewählt. Der graphische
EQ im StudioLive verfügt über einen Pool von Shelving-Filtern, aus denen sich
Koeffizienten wie die Einsatzfrequenz, die Bandbreite sowie das Gain durch eine
Optimierung der Kennlinie extrahieren lassen. Die vom Anwender eingegebene
Kennlinie wird im ersten Schritt abgesampelt. Anschließend ermittelt das
System mit Hilfe einer internen Kurve aus 128 Bändern die Koeffizienten für die
Shelving-Filter, die für einen absolut linearen Verlauf (Abweichung 0 dB) sorgen,
wenn sie von der eingestellten Kennlinie subtrahiert werden. Die resultierende
Filterantwort wird nun dazu benutzt, die Koeffizienten für den zweiten Shelving-
Filter mit demselben Optimierungsprozess zu ermitteln. Die Koeffizienten für alle
verfügbaren Shelving-Filter werden so in einem rekursiven Prozess ermittelt.
Anders als bei herkömmlichen Entwicklungen hängen die Frequenzen und
Bandbreiten der „Bänder“ nun einzig von der Kennlinie ab, die der Anwender
vorgibt. Dadurch kann diese Kennlinie sehr viel genauer abgebildet werden.
Aufgrund dieses innovativen Ansatzes fühlt sich die Präzision, mit welcher der
StudioLive EQ arbeitet, im ersten Moment eventuell „komisch“ an. Durch den
Vorgang der Kennlinien-Optimierung entstehen mitunter sehr steilflankige
Übergänge und anders als bei herkömmlichen analogen Graphik-EQs wird
wirklich genau das umgesetzt, was Sie sehen. Bei einer sorgfältig eingestellten,
ausgewogenen Kennlinie entsteht praktisch keine Welligkeit in der EQ-Kennlinie
des StudioLive. Mit dem StudioLive EQ lassen sich aber auch sehr schmale Notch-
Filter realisieren. Um einen Notch zu verbreitern oder ein bestimmtes Band zu
sperren, gleichen Sie die benachbarten Bändern einfach auf die Aussteuerung
in diesem Band ab: Die Bandbreite wird nun entsprechend angepasst. Wenn Sie
drastische Änderungen zu schnell vornehmen, können Audio-Artefakte auftreten,
da bei der Umsetzung der neuen Kennlinie Signalspitzen im Audiomaterial
überstrichen werden. Sofern bei der Einstellung des graphischen EQs solche
Artefakte auftreten, sollten Sie eine etwas weichere Kennlinie einstellen.

5.3.1 Das Menü und die Bedienelemente der graphischen EQs

Um den graphischen EQ zu aktivieren und Änderungen vorzunehmen, drücken Sie
die Encoder-Mode-Taste GEQ.

Das GEQ-Menü wird im LCD geöffnet. Wenn die GEQ-Seite
angewählt ist, dienen die Pegelanzeigen und Endlosregler im Fat
Channel als Bedienelemente für den graphischen EQ.

Wie Sie feststellen werden, wird die Nummer, die Frequenz und das aktuelle
Gain eines Bandes im GEQ-Menü dargestellt, sobald Sie den zugehörigen Regler
berühren Die 31 Bänder sind dem Bereich von 20 Hz bis 20 kHz zugeordnet.
Die jeweilige Frequenz ist für jedes Band festgelegt. Wenn Sie den GEQ zum
ersten Mal aufrufen, sind die Bänder 11 bis 22 den Endlosreglern 1 bis 15/16
zugeordnet. Wenn Sie Band 10 über das Feld Show Band im GEQ-Menü
anwählen, werden die Pegelanzeigen umgeschaltet und die Endlosregler 1
bis 15/16 steuern nun die Bänder 1 bis 12. Wenn Sie Band 23 über das Feld
Show Band im GEQ-Menü anwählen, werden die Pegelanzeigen ebenfalls
umgeschaltet und die Endlosregler 1 bis 15/16 steuern nun die Bänder 23 bis 31.
Um den GEQ zu verlassen, drücken Sie eine beliebige Encoder-Mode-
oder Master-Control-Taste. Jede Master-Control-Taste öffnet das
zugehörige Menü und jede Encoder-Mode-Taste öffnet das FX-Menü.

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