3 graphische equalizer, Graphische equalizer — 72 – PreSonus StudioLive 24.4.2 Benutzerhandbuch

Seite 76

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72

5

Digital Effects | Master Control

5.2

Szenen

StudioLive™ 24.4.2/16.4.2

Bedienungsanleitung

5.3

Graphische Equalizer

Das StudioLive verfügt über vier stereophone, graphische 31-Band-EQs. Ein
graphischer EQ ist ein mehrbandiger Equalizer, bei dem man die Amplitude
für jedes Frequenzband über Schieberegler einstellt. Die Bezeichnung leitet
sich aus der Position der Schieberegler ab, die letztlich die resultierende
Frequenzkennlinie graphisch widerspiegeln. Wenn das GEQ-Menü aktiv ist,
dienen die Endlosregler im Fat Channel zur Anpassung der Amplituden,
während die LEDs der Pegelanzeigen die Position der Schieberegler markieren.
Die Scheitelfrequenz und Bandbreite ist für jedes Band vorgegeben, lediglich
der Pegel (Amplitude) kann als variabler Parameter verändert werden.
Graphische EQs werden typischerweise zur abschließenden Optimierung der
Mischung benutzt und sorgen für dort für die gewünschte Klangästhetik.
Wenn Sie beispielsweise eine Rock-Band mischen, macht es sicherlich Sinn,
den Bassbereich etwas zu verstärken, um die Kick und Toms druckvoller
klingen zu lassen. Grundsätzlich sollten Sie aber keine allzu drastischen
Änderungen an der Amplitude in einem bestimmten Frequenzband vornehmen.
Dezente Änderungen über ein breiteres Spektrum runden die Mischung
dagegen ab und sorgen für den perfekten Sound in der Mischung.
Als Hilfestellung finden Sie im Folgenden eine Übersicht, welche
Frequenzen die unterschiedlichen Klangcharakteristika beeinflussen:
Sub-Bass (16 Hz bis 60 Hz). Die tiefste dieser Bassfrequenzen kann man
eher spüren als hören und sie ist am ehesten mit dem fernen Donnern einer
Autobahn oder einem Erdbeben vergleichbar. Diese Frequenzen verleihen
Ihrem Mix ein Gefühl der Power, selbst wenn sie nur gelegentlich auftreten. Eine
Überbetonung in diesem Bereich macht den Mix aber unweigerlich schwammig.
Bass (60 Hz bis 250 Hz). Da in diesem Bereich die Grundtöne der Rhythmus-
Sektion liegen, haben etwaige EQ-Änderungen starke Auswirkungen
auf die Balance in Ihrem Mix: Er klingt wahlweise fett oder dünn. Eine
Überbetonung sorgt für einen „topfigen“ Klangeindruck in der Mischung.
Untere Mitten (250 Hz bis 2 kHz). Grundsätzlich wird man den unteren Bereich
in diesem Spektrum eher betonen, während man den oberen Bereich tendenziell
absenkt. Durch eine Verstärkung des Bereichs von 250 Hz bis 500 Hz wird die
Räumlichkeit im Studio betont und der Bass und tieffrequente Instrumente
klingen transparenter. Der Bereich zwischen 500 Hz und 2 kHz lässt die typischen
Mitten-Instrumente (Gitarre, Snare, Saxofon) nach vorne treten, während zu viel
Boost zwischen 1 kHz und 2 kHz den Mix dünn oder „blechern“ klingen lässt.
Obere Mitten (2 kHz bis 4 kHz). Die Attack-Phase von Percussion- und
Rhythmus-Instrumenten liegt in diesem Bereich. Die oberen Mitten entscheiden
auch darüber, ob sich ein Mitten-Instrument durchsetzen kann oder nicht.
Präsenzen (4 kHz bis 6 kHz). Dieser Frequenzbereich beeinflusst die
Transparenz und Offenheit einer Mischung und entscheidet darüber, wie
die Räumlichkeit und räumlichen Entfernungen eingeordnet werden. Wenn
Sie diesen Frequenzbereich anheben, wird die Mischung vom Zuhörer
als direkter und näher beurteilt. Durch eine Dämpfung im Bereich um 5
kHz klingt der Mix weiter entfernt, aber gleichzeitig transparenter.
Höhen (6 kHz bis 16 kHz). Obwohl dieser Bereich die Luftigkeit und
Offenheit Ihrer Mischung entscheidend prägt, kann eine Überbetonung zu
Übersteuerungen führen – behalten Sie also die Pegelanzeigen im Auge.
Der graphische EQ im StudioLive bietet ein neuartiges Konzept, das von dem
typischer graphischer EQs abweicht. Üblicherweise verfügt ein graphischer
31-Band-EQ über 31 Shelving-Filter zweiter Ordnung mit jeweils einer
festen Frequenz, die eine Kennlinie simulieren, die der Anwender über
die Schieberegler auf der Vorderseite einstellt. Ein technisch optimierter
graphischer EQ erzeugt eine Frequenzkennlinie am Ausgang, die der
durch die Schieberegler definierten Kurve so nah wie möglich kommt.

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