Verwendungszweck, Zusammenfassung und erklärung, Funktionsprinzip – ITC Hemochron Response Whole Blood Coagulation System Benutzerhandbuch

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VERWENDUNGSZWECK
Das HEMOCHRON

®

Response Whole Blood Coagulation System ist ein doppelschachtiges,

mikroprozessorgesteuertes Gerät zur Blutgerinnungsmessung mit einem integrierten Testart-Barcode-
Lesegerät, einer RS232-Kommunikationsschnittstelle und einem Drucker. Das System führt
Gerinnungstests wie Bestimmung der aktivierten Gerinnungszeit (ACT), der aktivierten partiellen
Thromboplastinzeit (APTT) und der Prothrombinzeit (PT) sowie weitere spezielle Tests durch, die

gegenwärtig bei ITC erhältlich sind.

ZUSAMMENFASSUNG UND ERKLÄRUNG
Die Bildung eines Blutgerinnsels kann laut Koagulationstheorie auf zwei interaktive Gerinnungskaskaden
zurückgeführt werden. Die Bestimmung der aktivierten Gerinnungszeit (ACT), der aktivierten partiellen
Thromboplastinzeit (APTT) und der Prothrombinzeit (PT) stellen allgemeine Gerinnungs-Screeningtests

dar, die zur Messung der Funktionalität dieser Kaskaden dienen.
Der ACT-Test ist die bevorzugte Methode zur Überwachung der Heparintherapie. Die Gabe von Heparin zur
Aufrechterhaltung der Hämostase während Herzoperationen und Koronarangioplastie-Verfahren kann für
den Patienten ein signifikantes Risiko darstellen. Da die Heparinempfindlichkeit von Patient zu Patient bis
um das Zwölffache variieren kann, kann eine Überdosis an Heparin zu gefährlichen Blutungen führen,

während eine zu geringe Heparindosis zu Thrombose führen kann.
Bei einem ACT-Test wird ein Gerinnungsaktivator wie Celite

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, Siliziumdioxid, Kaolin oder Glaspartikel einer

Blutprobe hinzugefügt und anschließend die Zeit bis zur Gerinnselbildung gemessen. Der jeweils
verwendete Gerinnungsaktivator beeinflusst die benötigte Zeit bis zur Gerinnselbildung. Dank seiner
ausgezeichneten Aktivierungseigenschaften ist Celite (Kieselgur) das Standard-ACT-Reagens zur
Überwachung hoher Heparinmengen. Serinproteasehemmer wie Aprotinin, welche zur Reduzierung
postoperativer Blutungen verabreicht werden, können jedoch die Celite-aktivierte ACT verlängern. Bei

Verwendung von Aprotinin sollte ein kaolinaktiviertes ACT-Teströhrchen verwendet werden
Der APTT-Test misst den intrinsischen Gerinnungsweg und umfasst alle Gerinnungsfaktoren mit Ausnahme
der Faktoren VII und III (Gewebefaktor). Der APTT-Test stellt eine Verbesserung des früheren PTT-Tests dar,
weil er einen Oberflächenaktivator verwendet, der die Aktivierung des Faktors XII standardisiert und

dadurch einen genaueren und empfindlicheren Test für die Überwachung niedriger Heparinspiegel liefert.
Der PT-Test misst den extrinsischen Gerinnungsweg und reagiert auf die Gerinnungsfaktoren VII, X, V, II
und Fibrinogen. Die Ergebnisse des PT-Tests können bei Patienten mit Lebererkrankung oder Vitamin-K-
Mangel abnormal ausfallen. Der Test wird weithin zur Überwachung einer oralen Antikoagulanzien-

Therapie verwendet.
Unter klinischen Bedingungen kann die Gerinnungskaskade durch natürlich vorkommende oder
verabreichte Prokoagulanzien oder Antikoagulanzien beeinflusst werden. Endogene
Hämostaseveränderungen wie z. B. disseminierte intravasale Koagulation, können zu einer extremen
Gerinnungsfaktor-Depletion führen. Zur Ermittlung des betroffenen Gerinnungswegs kann eine Reihe von
Gerinnungstests durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Tests dienen zur Diagnose der hämostatischen

Abnormalität und zur Bestimmung der geeigneten therapeutischen Maßnahmen.

FUNKTIONSPRINZIP
Das patentierte HEMOCHRON Gerinnungsnachweis-Modul enthält zwei Probenschächte, in welche die
standardisierten Einmal-Gerinnungsteströhrchen eingesetzt werden. Die Teströhrchen (in einem separaten
Testkit erhältlich) enthalten die Reagenzien für einen bestimmten Test und einen Präzisionsmagneten.
Unmittelbar nachdem die Probe in das Teströhrchen gegeben wurde, wird die START-Taste gedrückt, das
Teströhrchen wird durchgeschüttelt und anschließend vom Benutzer in den Testschacht eingeführt. Im
Schacht wird das Teströhrchen automatisch mit einer geregelten Geschwindigkeit gedreht und bei 37 °C

±1,0 °C inkubiert.
Sobald sich ein Fibringerinnsel bildet, verschiebt sich der Magnet im Teströhrchen. Zwei Magnetdetektoren
im Testschacht überwachen kontinuierlich die präzise Positionierung des Magneten. Sobald sich der
Magnet in eine bestimmte Position verschiebt, wird die vom Beginn des Tests bis zum Gerinnungsendpunkt
verstrichene Zeit als die Gerinnungszeit (in Sekunden) angezeigt. Das Gerät zeigt außerdem das Testende

durch einen akustischen Signalton, wenn die Gerinnselbildung stattfindet.

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