ALTANA Flow Cups Benutzerhandbuch

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Auslaufbecher

Auslaufbecher

Normen
ASTM D 333, D 365, D 1200
DIN 53211 (wurde im Oktober 1996 zurückgenommen)
DIN EN ISO 2431, ASTM D 5125

Auslaufbecher
Für viele Anwendungsfälle der Praxis ist es nicht notwendig, die absolute Viskosität eines
Anstrichstoffes zu kennen. Hier begnügt man sich mit einer Kennzahl, die eine relative
Einstufung und Abschätzung gestattet. Als solche Kennzahl hat sich die Auslaufzeit in
Sekunden bewährt. Sie wird mit Auslaufbechern verschiedener Bauart ermittelt. Diese
Becher fassen ein bestimmtes Flüssigkeitsvolumen, das man durch Düsen ausfließen
lässt. Die Reproduzierbarkeit solcher Messungen ist abhängig:

∞ Von der Maßhaltigkeit des Bechers

∞ Von der konstanten Temperatur während der Messung

∞ Vom Newtonschen Fließverhalten der Flüssigkeit

Die Maßhaltigkeit der Auslaufbecher garantiert BYK-Gardner durch Fertigungsverfahren
mit numerisch gesteuerten Maschinen, durch Oberflächenveredelung, durch
Qualitätskontrollen vom Rohmaterial bis zur Auslieferung und Einzelstückprüfung mit
Prüfölen in der Klimakammer.
Die Konstanz der Prüftemperatur wird durch genügend langes Temperieren des Bechers
und des Prüfgutes erreicht. Für Messungen, die nicht bei Raumtemperatur durchgeführt
werden, wird der Becher in ein Temperiergefäß gehängt, das von einer Heiz- oder
Kühlflüssigkeit eines Thermostaten durchspült wird. Die Bestimmung der tatsächlichen
Prüftemperatur erfolgt so, dass die Messflüssigkeit über ein Thermometer fließt.

Bei der Messung der Auslaufzeit ist darauf zu achten, dass die Ergebnisse nur dann
reproduzierbar sind, wenn die für den jeweiligen Viskositätsbereich genannten Becher
eingesetzt werden. Das bedeutet, dass man mit einem Becher jeweils nur innerhalb
bestimmter Viskositätsbereiche gut messen kann.

Messverfahren zur Bestimmung der Auslaufzeit
∞ Becher und Prüfflüssigkeit z.B. auf 20 °C ± 0,5 °C temperieren

∞ Auslaufbecher genau waagerecht in das Ringstativ oder Temperiergefäß hängen

∞ Düse

verschließen

∞ Material einfüllen

∞ Glasplatte aufschieben. Dabei wird überschüssiges Material in den äußeren

Becherrand befördert und der Becher geschlossen

∞ Düse freigeben

∞ Glasplatte waagerecht abziehen und gleichzeitig Stoppuhr betätigen

∞ Sobald der Flüssigkeitsstrahl zum ersten Mal abreißt, Zeit stoppen

∞ Messung mit jeweils neuer Probe desselben Materials dreimal wiederholen.

Hochviskose Flüssigkeiten, Pasten usw. können mit Auslaufbechern nicht gemessen
werden.

Auslaufbecher nach DIN 53 211*

(* DIN 53 211 wurde im Oktober 1996 zurückgenommen)

Dieser Becher hat einen Inhalt von 100 ml ± 1 ml und eine festeingebaute Auslaufdüse,
deren Durchmesser 4 mm ± 0,02 mm beträgt. Der Becher ist aus eloxiertem Aluminium.
Die Düse ist aus rostfreiem Stahl und von innen poliert.

Dieser DIN-Becher wird in der Regel für Flüssigkeiten im Viskositätsbereich von etwa
100 - 500 cSt (mm

2/

s) benutzt. Das entspricht Auslaufzeiten von 20 - 110 Sekunden.



Auslaufbecher nach DIN EN ISO 2431, ASTM D 5125
Die internationale Norm beschreibt ein Verfahren zur Bestimmung der Auslaufzeit mit
einem 4 mm-Becher, dessen Abmessungen vom DIN 53 211*-Becher abweichen. Durch
eine längere Düse, einen größeren Einlaufkegel und etwas andere Innenmaße erhält
man andere Auslaufzeiten als mit Bechern nach DIN 53 211*. Dadurch wird auch der
Messbereich erweitert, so dass der DIN EN ISO-Becher eine sinnvolle Ergänzung zum
DIN-Becher darstellt.
Das Messverfahren ist dasselbe wie beim DIN-Becher.
Die Verwendung des DIN EN ISO-Bechers empfiehlt sich in erster Linie für den
internationalen Gebrauch.
Zusätzlich zur 4 mm Düse werden noch 3, 5 und 6 mm Düsen in der DIN EN ISO-Norm
beschrieben. Die günstigsten Messbereiche der einzelnen DIN EN ISO-Becher sind wie
folgt:

3 mm Viskosität

10 - 40 mm

2

/s =

30 - 100 Sek.

4 mm Viskosität

25 - 130 mm

2

/s =

25 - 100 Sek.

5 mm Viskosität

70 - 360 mm

2

/s =

25 - 100 Sek

6 mm Viskosität

130 - 700 mm

2

/s =

25 - 100 Sek.



Ford-Auslaufbecher nach ASTM D 1200, D 333, D 365

In der Norm ASTM D 1200, D 333, D 365 werden 3 Becher mit verschiedenen Düsen
vorgeschrieben:

Ford-Becher Nr. 2 = 2,53 mm Vis. bei 25 °C 25 - 120 mm

2

/s

Ford-Becher Nr. 3 = 3,40 mm Vis. bei 25 °C 40 - 220 mm

2

/s

Ford-Becher Nr. 4 = 4,12 mm Vis. bei 25 °C 70 - 370 mm

2

/s


Das Messverfahren ist dasselbe wie beim DIN-Becher.
Die gemessenen Auslaufzeiten sollen nicht unter 20 Sekunden und nicht über 100
Sekunden liegen.

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