elysia mpressor Benutzerhandbuch

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Auto Fast

Die Attack-Zeitkonstante ist ein enorm wichtiger Parameter für das Regelverhalten eines Kom-
pressors. Daher ist die Wahl der richtigen Zeiteinstellung von immenser Bedeutung, was jedoch
je nach dynamischem Verlauf des zu bearbeitenden Materials – seien es Einzelsignale oder fertige
Mischungen – eine schwierige Aufgabe sein kann.

Wählt man eine sehr schnelle Einstellung, kann der Kompressor die kurzen Spitzen zwar erfolg-
reich abfangen, allerdings wird auch der ausklingende Ton von dieser Einstellung beeinflusst und
produziert eventuell hörbare Verzerrungen. Längere Attack-Zeiten hingegen reduzieren die Ver-
zerrungen zwar deutlich, allerdings ist der Kompressor jetzt zu träge, um auf schnelle Impulse
reagieren zu können.

Hier greift nun die Auto Fast-Funktion ein. Wählt man beispielswei-
se eine Attack-Zeit von 80 ms und schaltet Auto Fast hinzu, so wird
die Attack-Zeit bei einem schnellen und lauten Signalimpuls auto-
matisch verkürzt. Der Kompressor regelt schnell zurück und verhin-
dert ein Durchschlüpfen des Signals.

Direkt nach diesem Vorgang geht die Attack-Zeit auf ihren eingestellten Wert zurück. Damit wird
der Kompressor immer nur dann schnell, wenn es wirklich notwendig ist. Aus diesem Grund setzt
die Schaltung auch nur bei kurzen und lauten Impulsen ein; für den Rest der Zeit bleibt der mit
dem Regler eingestellte Wert gültig.

Anti Log

Die Release-Zeitkonstante hingegen ist insbesondere dafür verantwortlich, wie auffällig oder un-
auffällig der Regelvorgang zu hören ist. Wenn ein eher dezentes Verhalten des Kompressors ge-
fragt ist, kommen in der Regel lineare oder logarithmische Release-Charakteristiken zum Einsatz.
Bei einem logarithmischen Release werden die Zeiten um so kürzer, je größer die Gain Reduction
ist. Das hat den Vorteil, dass kurze, laute Spitzen (wie z.B. bei Drums) eine schnelle Release-Zeit
haben, und das restliche Programm-Material mit einer langsameren Zeit bearbeitet wird.

Wenn es jedoch um gewollt auffällige und kreative Kompression
geht, die auch neue Sounds ermöglichen soll, macht es durchaus
Sinn, das Ganze kurzerhand auf den Kopf zu stellen. Daher kann
der mpressors vom linearen in einen antilogarithmischen Release-
Modus geschaltet werden.

Dabei geschieht der Rücklauf genau entgegengesetzt zur logarithmischen Kurve: Wenn nach ei-
ner Überschreitung des Threshold die Kompression einsetzt, so ist die Release-Zeit erst einmal
länger. Wenn dann das Eingangssignal deutlich zurückgeht, wird auch die Release-Zeit wieder
schneller.

Eine spezielle Schaltung sorgt dafür, dass dies unabhängig von der absoluten Gain Reduction
passiert. Ob der Kompressor nun 10, 15 oder 20 dB wegzieht; die Kurve bleibt am Anfang immer
gleich und wird nur zum Ende hin schneller. Somit lassen sich auf Knopfdruck viele ungewöhn-
liche Kompressionseffekte erzeugen.

Gain Reduction

Time

Linear

Anti Log

GRUNDLAGEN

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