Schaltkreisgestaltung, Klasse a – Gryphon Colosseum Benutzerhandbuch

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Schaltkreisgestaltung

Power ist angesagt und das Colosseum

kann auch mit den heftigsten und alb-

traumhaftesten Lautsprecherlasten um-

gehen. Der Ausgangsteil setzt bipolare

Ausgabekomponenten von Sanken ein, die

höchste Zuverlässigkeit und ausgezeichne-

te Klangleistung bewiesen haben. Diesen

Transistoren können momentane Spitzen-

leistungen von 4000 W pro Kanal abver-

langt werden, ohne dass sie überlastet

werden. Jeder der 48 Transistoren wird mit

eigenen Folienkondensatoren überbrückt.

Der separate Treiberabschnitt wird über ei-

gene Wicklungen am maßgefertigten Ring-

kerntransformator versorgt. Durch die ein-

zigartige mechanische Konstruktion wird

optimales thermisches Verhalten zwischen

Treibern und Ausgangskomponenten si-

chergestellt. Der Treiberabschnitt verfügt

über eine großzügig bemessene Gryphon-

Kondensatorbank. Diese Kondensatorbank

leistet insgesamt erstaunliche 400.000 µF.

Es kommt kein negatives Feedback zum

Einsatz und die DC-Kupplung verwendet

eine Abhängigkeitsschaltung. Interne Ka-

bellängen entlang des Signalpfades wur-

den auf das absolute Minimum reduziert.

Für die Eingangsverkabelung wird Gry-

phon Guideline Reference vergoldetes Sil-

berkabel verbaut. Alle Eingänge sind sym-

metrisch.

Nach bester Gryphon-Tradition verwen-

det das Colosseum einen komplett unab-

hängigen Transformator mit unabhängiger

Stromversorgung für die Schaltkreise von

Anzeige und Steuerung. Dadurch wird ihr

digitales Rauschen nicht an die Verstärker-

schaltkreise übertragen.

Die Gryphon-eigenen Verstärkeranschlüs-

se bieten Aufnahmen für blanke Kabel,

Kabelschuhe, Bananenstecker oder eine

beliebige Kombination daraus.

Klasse A

Echter Klasse-A-Betrieb ist schon immer

Gryphons Messlatte gewesen – keine an-

dere Auslegung bietet vergleichbaren

klanglichen Glanz.

Leider ist echte Klasse A heutzutage noch

seltener als zu dem Zeitpunkt, als wir das

Modell DM100 eingeführt haben. Stei-

gendes Konsumentenbewusstsein hat

manche Hersteller dazu gezwungen, die

unglaublichsten und unfundiertesten Be-

hauptungen hinsichtlich der Klasse-A-Aus-

gangsleistung zurückzuziehen, die einigen

Marketing-“Experten“ in deren Fieberträu-

men eingefallen waren.

Trotzdem gibt es eine wachsende Zahl so-

genannter „neuer“ Klasse-A-Entwürfe, die

auf einer automatischen Grundschaltung

aufbauen. Diese soll den Verstärker irgend-

wie in die Lage versetzen, zu spüren, wann

die Grundschaltung erhöht werden soll,

um konstante Klasse-A-Leistung zu geben!

Fals so etwas tatsächlich wie angepriesen

funktionieren würde, würden die Gesetze

der Physik neu geschrieben werden müs-

sen. Damit ein Verstärker in der Lage wäre,

die Grundschaltung zu erhöhen und sich

thermisch zu stabilisieren, um die Aus-

gangsdynamik in Echtzeit nachzuvollzie-

hen, müsste er voraussehen können, was

in der Aufnahme als nächstes vorkommt.

Automatische Grundschaltungen können

naturgemäß nur auf etwas reagieren, das

schon geschehen ist. Damit schaltet die

Grundschaltung verzweifelt hoch und run-

ter – immer der letzten Note hinterher.

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