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Elektronik - handbuch stromwächter

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Elektronik - Handbuch

Stromwächter

5/5.1/5.2

Durch die Verfügbarkeit von Niedervolt-Halogenlampen wurde den Leuchtendesignern
ermöglicht, Leuchten und Beleuchtungssysteme mit attraktiven, nichtisolierten Stromzu-
führungen in Seil- oder Stangenform zu entwickeln, da ein gefährlicher Körperstrom beim
Berühren der blanken Stromzuführungen aufgrund der niedrigen Spannung von 12 V und
der galvanischen Trennung vom Netz nicht möglich ist. Aufgrund der großen Sekundärlei-
tungslängen dieser Beleuchtungssysteme, die üblicher Weise über 2 m beträgt, werden hier
induktive Transformatoren eingesetzt.

Gefahren liegen hier in einer Überhitzung von Trafo oder Stromzuführungen, bedingt durch
Anschluß zu vieler Lampen oder durch Kurzschluß im Lampenstromkreis. Schon ein metalli-
scher Kleiderbügel, der über die nichtisolierten Stromzuführungen gehängt wird, kann einen
Kurzschluß auslösen. Brandgefahr ist die Folge. Um die Gefahr auszuschalten, wurden elek-
tronische Schutzeinrichtungen entwickelt, die die Leistung des Lampenkreises überwachen
und, wenn sich die Leistung im Lampenkreis über definierte Werte hinaus ändert, den Lam-
penkreis ausschalten.

Diese Schutzeinrichtungen werden in den Entwürfen DIN VDE 0100 Teil 559 (Installationsvor-
schrift) und 0711 Teil 500 (Leuchtenvorschrift) für Niedervolt-Beleuchtungen mit allpolig
nichtisolierten Stromzuführungen vorgeschrieben .Nach Entwurf DIN VDE 0100 Teil 559 A2
muß die Schutzeinrichtung bei Leistungsschwankungen im Lampenkreis von mehr als ± 30 W
den Lampenkreis ausschalten.

Die Forderung, daß der Lampenstromkreis auch bei Unterlast (-30 W) abgeschaltet werden
soll, resultiert aus der potentiellen Gefahr die entsteht, wenn eine der Niedervolt-Halogen-
lampen ausfällt und die dadurch nicht mehr benötigte Leistung über einen gefährlichen Pfad
von der Schutzeinrichtung unbemerkt abfließt. Es könnte auch der Fall eintreten, daß nur
eine Niedervolt-Halogenlampe angeschlossen ist, diese ausfällt und dann vom Benutzer in
der Meinung, die Anlage sei ausgeschaltet, ein Strompfad mit brennbarem Material eröffnet
wird.

Der Stromwächter ist eine Schutzeinrichtung nach Entwurf DIN VDE 0100 Teil 559. Er wurde
für die Primärseite des konventionellen 12 V-Trafos ausgelegt, da sich die Leistungsver-
hältnisse im Lampenkreis auf die Primärseite des Trafos übertragen und dort zwei Vorteile im
Vergleich zur Sekundärseite bestehen:

1. Es ist ein 20fach geringer Strom im Fehlerfall abzuschalten.

2. Ein Stromwächter im Primärkreis kann dort montiert werden, wo er bequem zu

bedienen ist.

Stromwächter für NV-Halogenlampen in
Seil- und Stangensystemen

Stromwächter

Gefahren und Sicherheitsvorschriften
bei Seil- und Stangensystemen

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