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Elektronik - handbuch dimmer, schalter und taster

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Elektronik - Handbuch

Dimmer, Schalter und Taster

1.3/1.3.1

Tast-Relaisschalter
Der Tast-Relaisschalter dient dem manuellen Ein- und Ausschalten elektrischer Verbraucher
und verfügt damit über die von gewöhnlichen mechanischen Lichtschaltern bekannte Funk-
tion. Dennoch besitzt er im Gegensatz dazu eine wichtige zusätzliche Eigenschaft, wodurch
er Anwendungen findet, für die mechanische Schalter nicht geeignet sind.

Im Tast-Relaisschalter übernimmt ein elektronisches Memory, auch Flip-Flop genannt, die
Speicherung des jeweiligen Schaltzustandes (näheres dazu in Kap. 1.3.1.2 IR-Schalter). Das
Flip-Flop kann sich die Schaltposition „Ein“ oder „Aus“ jedoch nur dauerhaft merken, wenn es
ununterbrochen mit der nötigen Betriebsspannung versorgt wird, die in diesem Gerät nicht
aus einer Batterie, sondern aus der Netzspannung gewonnen wird.

Bei einem Netzspannungsausfall steht folglich auch keine Betriebsspannung mehr zur Ver-
fügung. In diesem Fall verliert das Flip-Flop sein „Gedächtnis“ und kehrt in die „Aus“-Schalt-
position zurück, in der es auch nach Wiederkehr der Netzspannung – und somit der Flip-Flop
Betriebsspannung verharrt. Zum Einschalten des Gerätes ist dann eine erneute manuelle
Betätigung erforderlich. Bei kurzen Netzunterbrechungen mit einer Länge bis zu 0,2 Sek.
bleibt jedoch der „Ein“-Schaltzustand erhalten, da in dieser Zeit der Betriebsspannungs-
Ladekondensator das Flip-Flop noch hinreichend mit Spannung versorgt. Nach spätestens
2 Sekunden ist jedoch die bisherige „Ein“-Schaltposition mit Sicherheit gelöscht.

Diese Eigenschaft, die übrigens auch der Tast-Dimmer und somit auch die entsprechenden
Geräte des IR-Systems besitzen, wird in Verbindung mit einer Zentralsteuerung zur Energie-
einsparung genutzt: Da sehr häufig, z.B. in Büroräumen, festgestellt werden muß, daß im
Verlauf des Tages die Beleuchtung bei hinreichendem Tageslicht nicht ausgeschaltet wird,
kann in diesen Fällen mit Verwendung von Tast-Relaisschaltern zu gegebener Zeit durch eine
kurze zentrale Netzspannungsabschaltung dafür gesorgt werden, daß das Licht nicht un-
nötig „weiterbrennt“. Falls aber in einem Raum infolge ungünstiger Lichtverhältnisse die mo-
mentane natürliche Helligkeit noch nicht ausreicht, kann sofort nach Ablauf der kurzen
Netzspannungsunterbrechung die Beleuchtung wieder eingeschaltet werden.

Die Netzspannungsabschaltung kann im Verlauf des Tages mehrfach erfolgen und in Verbin-
dung mit einer Zeitschaltuhr und einem Außen-Helligkeitsfühler auch automatisch eingeleitet
werden. Auf diese Weise lassen sich erfahrungsgemäß erhebliche Energiekosten einsparen.

IR-Schalter

Wird eine Fernbedienung zur komfortablen Steuerung einer Lichtanlage eingesetzt, verwen-
det man in der Regel IR-Dimmer, da diese sowohl Schalten als auch Dimmen können.
Aufgrund des Einsatzes von Halbleiter-Bauelementen als Schalter in IR-Dimmern und der
damit verbundenen Wärmeentwicklung im Gerät ist jedoch die Anschlußleistung der IR-Dim-
mer auf max. 500 W begrenzt. Außerdem muß der zur Leuchtenart passende Dimmer einge-
setzt werden. In manchen Situationen, in denen die Fernbedienbarkeit im Vordergrund
steht, kann auf die Helligkeitssteuerung verzichtet werden. In diesem Fall lassen sich die ge-
nannten Nachteile der IR-Dimmer durch den Einsatz des IR-Schalters umgehen.

Mit dem Fortfall der Dimmfunktion ergeben sich für den IR-Schalter folgende Vorteile:

Anstelle des in Dimmern benötigten Triacs übernimmt in diesem Gerät ein mechanischer
Kontakt die Funktion des Lastschalters. Dadurch entstehen keine Funkstörspannungen, des-
halb werden auch keine Funkentstörmittel benötigt: Der Triac und die Funkentstördrossel
fehlen, so daß in dem IR-Schalter kaum Wärme entsteht, wodurch ja bei Dimmern ursächlich
die maximal zulässige Anschlußleistung bestimmt wird.

Elektronische Schalter und Taster
Schalter

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