JUNG 221SF Benutzerhandbuch

Elektronik - handbuch elektronische trafos, Falsch! richtig

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Die Netzspannung beträgt 230 V mit einer Toleranz von +6% und -10%. Werden in diesem
Netz induktive Verbraucher, z. B. konventionelle Vorschaltgeräte von Leuchtstofflampen
oder HQI-Lampen geschaltet, verursacht dies Überspannungsimpulse (sog. „Netzspikes“),
die zwar nur im Bereich von winzigen Sekundenbruchteilen auftreten, doch Spannungswerte
von über 1000 V führen können.TRONIC-Trafos und TRONIC-Dimmer sind resistent gegen
diese Netzspikes gemäß EN 61047 und EN 61000-4-4/5. In diesen Normen wird in Abhängig-
keit von bestimmten Impulsformen und Impulsdauern eine Unempfindlichkeit der Geräte
von 1000 V für Netzspikes zwischen L und N sowie von 2500 V für Netzspikes zwischen L/N
und PE gefordert.
Erreicht wird diese Überspannungsfestigkeit durch Einsatz eines Varistors in der Eingangs-
schaltung der Trafos, wie schon in Kap. 4.3.1 erläutert wurde. Übersteigen Netzspikes jedoch
oben angegebene Grenzwerte, sind Gerätedefekte nicht mehr auszuschließen. Aus diesem
Grund sollten TRONIC-Trafos nicht gemeinsam mit induktiven Verbrauchern in einem Last-
kreis betrieben, sondern TRONIC-Trafos und induktive Lasten an unterschiedliche Phasen
angeschlossen werden.

Eine Entschärfung der Situation bringt auch schon das zeitlich versetzte Schalten der unter-
schiedlichen Verbraucher, siehe Bild Versetztes Schalten bei Mischinstallation. Wird z. B. durch
Zeitverzögerungsrelais sichergestellt, daß induktive Lasten nur dann geschaltet werden,
wenn die TRONIC-Trafos abgeschaltet und galvanisch vom Netz getrennt sind, können sie
nicht direkt von Netzspikes erreicht werden.Sind diese Schaltungsmaßnahmen aufgrund
gegebener Installationsverhältnisse nicht möglich, sollten Überspannungsschutz-Module zur
Reduzierung der Netzspikes eingesetzt werden.

Das Überspannungsschutz-Modul (Kap. 6.4.2) enthält ebenfalls einen Varistor, einen span-
nungsabhängigen Widerstand, der für Impulse von hoher Spannung niederohmig ist und sie
kurzschließt. (Nähere Informationen zum Varistor, siehe Kap. 6.3.2.). Damit bildet sich hinter
dem Modul ein von Netzspikes gereinigter Bereich. Bis zu 10 TRONIC-Trafos lassen sich auf
diese Weise durch den Einsatz eines Moduls schützen (siehe folgendes Bild).

Elektronik - Handbuch

Elektronische Trafos

4.4

Überspannungsschutz in NV-Installationen

Versetztes Schalten bei Mischinstallation

t

t

t

Schalt-
vorgänge

AUS

EIN

ind. Lasten

TRONIC-Trafo

falsch!

richtig!

AUS

EIN

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