Lösen der kalibrierung, Grundlagen zur kalibrierung – Spectra Precision Survey Pro v5.2 Benutzerhandbuch

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Lösen der

Kalibrierung

Grundlagen zur Kalibrierung

Eine GNSS-Kalibrierung ist eine 2D-Ähnlichkeitstransformation. Die GNSS-
Koordinaten (geogr. Breite, Länge und Höhe) werden mithilfe einer
Kartenprojektion in XY Ebenenkoordinaten transformiert. Die XY-
Ebenenkoordinaten werden dann mithilfe der Kalibrierung in das lokale
Gitternetz verschoben, skaliert und rotiert.

Welche Ebene verwendet wird, entscheiden Sie durch die Auswahl der
Abbildung (Projektion):

1. Wenn Sie das Projekt ohne Koordinatensystem begonnen haben, liegen

weder Abbildung noch Bezugssystem (Datum) vor, um die geografischen
Koordinaten in lokale Gitterkoordinaten umzurechnen. In diesem Fall wird
in Survey Pro eine Standard-Kartenprojektion beim Erfassen des ersten
GNSS-Festpunktes verwendet. Diese Standardprojektion ermöglicht die
Ausgabe von Bodenstrecken (Entfernung im Messniveau) auf der Höhe des
ersten Festpunktes.

Da die Orientierung des lokalen Gitternetzes relativ zur geodätischen
Nordrichtung unbekannt ist, müssen Sie mindestens zwei GNSS-
Festpunkte
erfassen, um Maßstab, Rotation und Verschiebung zwischen
der Standard-Kartenprojektion und den lokalen Gitternetzkoordinaten zu
bestimmen.

2. Wenn Sie das Projekt mit Kartenprojektion und Bezugssystem begonnen

haben, können die gemessenen geografischen Koordinaten mithilfe der
gewählten Kartenprojektion in lokale Koordinate umgewandelt werden. In
diesem Fall sind Maßstab und Orientierung aus der Kartenprojektion
bekannt, sodass Sie nur noch den Verschiebungsparameter lösen müssen.

Befindet sich die Basis auf einem bekannten Punkt, ist keine Kalibrierung
erforderlich. Befindet sich die Basis auf einem neuen, autonomen Punkt,
müssen Sie mindestens einen GNSS-Festpunkt erfassen, um den
Verschiebungsparameter zu bestimmen.

Sie können natürlich zusätzliche Punkte für die Kalibrierung verwenden,
um Redundanz für die Lösung zu schaffen.

Zum Lösen der Kalibrierung werden GNSS-Festpunkte (auch Passpunkte
genannt) benötigt. Ein GNSS-Festpunkt ist ein Punkt, dessen lokale
Gitterkoordinaten exakt bekannt sind und den Sie mit dem GNSS-Rover
erfassen. Die geografischen Koordinaten der GNSS-Messung werden mit den
exakten Gitterkoordinaten kombiniert, um so ein Passpunktpaar für die
Kalibrierung zu bilden. Anschließend wird die Kalibrierung mithilfe dieser
Festpunkte gelöst, wobei die bestmögliche Anpassung zwischen GNSS-
Messungen und lokalen XYZ-Gitterkoordinaten ermittelt wird.

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