Carbolite HTF 18 Benutzerhandbuch

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HTF 1700-1800°


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MF47 – 3.02

und vor entstehenden Dämpfen beim Schmelzen ( speziell von Flussmitteln ). Vermeiden Sie es
wenn möglich Verbindungen mit einem hohen Alkaligehalt zu erhitzen.

Der Ofen ist für den Gebrauch bis zu maximaler Temperatur in oxidierender Atmosphäre
entwickelt worden, kann aber auch benutzt werden in neutraler oder carbonisierender Atmosphäre.
Es können Stickstoff, Argon und Helium Atmosphären bis 1600°C benutzt werden. Reduzierende
Atmosphären sind nicht zu empfehlen. Schwefeldioxid in normaler Konzentration ist nicht
schädlich, aber Chlor und größere Mengen Schwefeldioxid führen zu einer staken Oxidation der
Heizelemente und sollten vermieden werden.

Der Ofen ist nicht geeignet für die Verbrennung Kohlenstoffhaltiger Materialien. Andere Öfen von
Carbolite sind für diese Anwendung verfügbar.

Ist ein optionaler Gaseinlass eingebaut, so befindet sich in seiner Nähe auch ein Etikett mit der

Aufschrift “INNERT GAS ONLY” . In der Praxis können hier inerte oder oxidierende Gase
verwendet werden, aber keine brennbaren oder toxischen Gase. Kammeröfen sind nicht gasdicht,
so dass der zu erwartende Gasverbrauch verständlicherweise hoch ist und immer ein Prozentsatz
Rest-Sauerstoff von etwa 1% in der Ofenkammer verbleibt.

Der Kammerboden kann vor Abrieb geschützt werden durch einlegen einer zweiten Platte. Dieser
Verbrauchsartikel kann aus einer leichten keramischen Faser oder aus dicht gesintertem
Aluminiumoxid bestehen.

3.8 Pesting ( unerwünschte Oxidation )

Der Ofen ist mit Molybdändisilizid Heizelementen ausgestattet und ist anfällig gegen „Pesting“.

„Pesting“ kann man als gelbliche Kristall Auswüchse an der Oberfläche der Heizelemente
beschreiben. Es tritt bei einer Oberflächentemperatur der Heizelemente von ca. 450°C auf und
verursacht an Luft eine Oxidation mit dem Molybdän. Bei normalen Betriebsbedingungen (über
800°C) ist Pesting kein Problem und kann als natürliche Erscheinung angesehen werden.

Wird der Ofen für längere Zeit unter 600°C betrieben, wird Pesting an den Heizelementen auf
jeden Fall auftreten und das Heizelement deutlich schneller verschleißen.

Heizen mit einer langsamen Aufheizrate oder längerer Haltezeit auf Temperaturen unter 600°C
stellt kein Problem dar, solange sichergestellt wird dass der Kammerofen in regelmäßigen
Abständen über 1400°C betrieben wird um die Schutzschicht der Heizelemente zu erneuern.

Größere Mengen von Pesting an den Heizelementen müssen entfernt werden unter
Berücksichtigung der Gesundheits- und Sicherheitshinweise.

3.9 Explosive Materialien

Der Ofen darf nicht mit explosiven Materialien beladen und geheizt werden oder mit Materialien
welche explosive Gasgemische bilden könnten.

3.10 Hinweis zur Temperaturregelung

Der Ofen wurde ausgelegt für schnelles Aufheizen und Abkühlen. Der Programmregler erlaubt es
aber auch den Ofen mit langsamen Heiz – bzw. Abkühlraten und einer variablen Haltezeit (dwell)
zu betreiben.

Der Programmregler steuert über eine Phasenanschnittskontrolleinheit (Thyristor), welche ein von
Carbolite justiertes Potentiometer zur Strombegrenzung ansteuert. Dessen Einstellung muss bei
Veränderung der Versorgungsspannung neu durchgeführt werden (siehe Abschnitt 5.4).

Die Heizelemente sind in Serie über den Ausgang der Niederspannungsseite des Transformators,
der sich im Gehäuse befindet, angeschlossen. MoSi - Heizelemente unterliegen keiner Alterung
und müssen bei einem Defekt nur eines Elementes, nicht alle ausgetauscht werden.

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Dieses Handbuch ist für die folgenden Produkte bezogen werden: