7 frequenzkurven lesen und auswerten, 7 frequenzkurven lesen, Und auswerten — 58 – PreSonus StudioLive AI Series Benutzerhandbuch

Seite 62

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58

StudioLive

AI Software Library

Referenzhandbuch

4

Universal Control-AI und VSL-AI

4.9

Smaart System Check Wizards

4.9.7 Frequenzkurven lesen und auswerten

Wie bereits weiter oben angesprochen, hängt das Frequenzspektrum
eines Soundsystems von vielen Faktoren ab: dem Raum, der PA, der
verwendeten Elektronik, der Verkabelung etc. Um eine Frequenzanalyse
einschätzen zu können, müssen Sie auch wissen, wie sie aussehen
bzw. nicht aussehen sollte. Ihr Ziel ist es schließlich, die EQ-Kurve
des Systems an den Frequenzbereich der Anlage anzupassen.
Beispielsweise kann eine kleine Anlage ohne Subwoofer unterhalb von 50
Hz kaum noch Leistung abrufen. Tatsächlich liegt der Grenzwert je nach
Größe der Lautsprecher, der Werkseinstellungen und der Schallöffnungen
wahrscheinlich sogar noch höher. Wenn Sie also ein System mit zwei
aktiven 12" 2-Wege-Boxen analysieren, können Sie (abhängig vom
Frequenzbereich Ihrer Lautsprecher) bei etwa 50 Hz mit einem Pegelabfall
rechnen. Wenn Sie die unteren Frequenzen bei diesem System also
anheben, würden Sie dadurch mehr Problem schaffen als lösen.

Profi-Tipp: Ein Subwoofer kann den Frequenzbereich eines Fullrange-
Systems deutlich erweitern. Ein 3-Wege-System mit einem Subwoofer
bietet im Bereich unterhalb zwischen 80 und 100 Hz etwa 6 bis 18 dB mehr
Leistung. Denken Sie daran, wenn Sie die Frequenzkurve beurteilen.
Unterschiedliche Live-Darbietungen erfordern unterschiedliche PA-Systeme.
Die Anforderungen bei einem klassischen Konzert unterscheiden sich
deutlich von denen eines Rock-Konzerts. Genauso wenig, wie Sie ein Konzert
eines Bach-Quartetts genauso wie das einer Thrash-Metal-Band mischen
würden, sollten Sie auch Ihre PA für beide Konzerte identisch einstellen.
Ein klassisches Konzert braucht keinen übertriebenen Subwoofer. Publikum
und Musiker erwarten und verlangen hier vor allem eine natürliche
Musikwiedergabe. Bei einem Rock-Konzert gehören Subwoofer dagegen
dazu. Nur so lässt sich der notwendige Druck von Bassdrum, Toms und E-Bass
umsetzen: Das System wird also grundsätzlich basslastiger eingestellt.
Anders ausgedrückt: Sie können sich hier die Trümpfe zurechtlegen, die Sie
dann beim FOH-Mix ausspielen. Im Zusammenhang mit der Abstimmung
des Systems werden diese Trümpfe als „Trends“ bezeichnet. Für jeden
Stil und jeden Performance-Typ gibt es einen eigenen Trend. Der einzige
Zweck eines System-EQs besteht darin, den Frequenzgang des Systems
zu glätten. Das System klingt damit gleichmäßiger und transparenter,
da es bereits für die Anforderungen des Konzerts vorbereitet ist.
Nachfolgend finden Sie ein paar Beispiel-Trends
für unterschiedliche Anwendungen:
Konzert

Sub-Bereich

2 bis 4 kHz

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