Baumer GAM900S Benutzerhandbuch

Baumer Sensoren

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Baumer IVO GmbH & Co. KG

Dauchinger Strasse 58-62 · DE-78056 Villingen-Schwenningen

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[email protected] · www.baumer.com

Printed in Germany · 11.14 · Version 1.02 · 81132789

Irrtum sowie Änderungen in Technik und Design vorbehalten.

Subject to modification in technic and design.

Errors and omissions excepted.

DE Originalbetriebs- und Montageanleitung
EN Translation of the original operating and

mounting instructions

GAM900S

Beschleunigungssensor für Sicherheitsanwendungen
Acceleration sensor for safety-rated applications

Elektrischer Anschluss

Beschleunigungssensor elektrisch nicht verändern und keine Verdrahtungsarbeiten

unter Spannung vornehmen. Der elektrische Anschluss darf unter Spannung nicht

aufgesteckt oder abgenommen werden. Bei Verbrauchern mit hohen Störpegeln se-

parate Spannungsversorgung für den Beschleunigungssensor bereitstellen.

Beschleunigungssensor-Gehäuse und Anschlusskabel vollständig schirmen. Die ge-

samte Anlage EMV gerecht installieren. Einbauumgebung und Verkabelung beein-

flussen die EMV des Beschleunigungssensors. Beschleunigungssensor und Zulei-

tungen räumlich getrennt oder in grossem Abstand zu Leitungen mit hohem Störpe-

gel (Frequenzumrichter, Schütze usw.) verlegen. Geschirmte Anschlusskabel ver-

wenden.

- GAM900S mit Kunststoffgehäuse: Kabelschirm steuerungseitig auflegen.

- GAM900S mit Aluminiumgehäuse: Kabelschirm beidseitig auflegen. Kabelschirm

über M12-Stecker mit Sensorgehäuse verbinden.

Bei Anschluss mit Leitungen länger als 20 m sind die Anforderungen

gemäss EN 60204-1 zu erfüllen.

Anschlussbelegung

























Stecker 1, Stecker M12, 12-polig

a) Standard Belegung

Pin 1

GND

Pin 2

Test-Eingang

Pin 3

UB

Pin 4

Analog Masse

Pin 5

Analogausgang X

Pin 6

Analogausgang Y

Pin 7

Relais 1 / Safety Kontakt NO*

Pin 8

CAN Ground

Pin 9

Relais 1 / Safety Kontakt CO*

Pin 10

n.c.

Pin 11

CAN Low

Pin 12

CAN High

























Stecker 1

Stecker 1

Stecker 2

Stecker 2, Stecker M12, 12-polig

a) Standard Belegung

Pin 1

Relais 2 / Kontakt CO*

Pin 2

Relais 3 / Kontakt NO*

Pin 3

Relais 3 / Kontakt CO*

Pin 4

Relais 3 / Kontakt NC*

Pin 5

Relais 4 / Kontakt NO*

Pin 6

Relais 4 / Kontakt CO*

Pin 7

Relais 4 / Kontakt NC*

Pin 8

CAN Ground

Pin 9

Relais 2 / Kontakt NO*

Pin 10

Relais 2 / Kontakt NC*

Pin 11

CAN Low

Pin 12

CAN High

b) Option -3500 wie a) Standard jedoch:

Stecker 1

Pin 10

Relais 1 / Kontakt NC*

Stecker 2

Pin 2

Relais 1a / Safety Kontakt NO

Pin 3

Relais 1a / Safety Kontakt CO

Pin 4

Relais 1a / Kontakt NC

Pin 5

n.c.

Pin 6

GND

Pin 7

UB

c) Option -3501 wie a) Standard jedoch:

Stecker 1

Pin 10

Relais 1 / Kontakt NC*

Stecker 2

Pin 2

Relais 1a / Safety Kontakt NO

Pin 3

Relais 1a / Safety Kontakt CO

Pin 4

Relais 1a / Kontakt NC

d) Option -3502 wie a) Standard jedoch:

Stecker 2

Pin 5

n.c.

Pin 6

GND

Pin 7

UB

Option Anschlussbelegung:

-3500: Betriebsspannung und redundantes Safety Relais auf Stecker 2

-3501: redundantes Safety Relais auf Stecker 2

-3502: Betriebsspannung auf Stecker 2

* Relaiskonfiguration kundenspezifisch möglich

Montagehinweise

Schläge oder Schocks auf Gehäuse vermeiden. Gehäuse nicht verspannen. Toleranzen

bei der Montage können sich auf den Messwert auswirken.

Den Beschleunigungssensor an den Befestigungsbohrungen mit M4 Schrauben

(1,9 Nm) fest montieren. Koordinatenausrichtung (x-/x+/y-/y+/z-/z+). Insbesondere

bei kundenspezifisch konfigurierter Tiefpass-Filterung zeigt sich eine schräge Ein-

baulage als Offset im Beschleunigungssignal.

2-Achsen 3-Achsen

–y

+x

–x

+y

+z

–z

–y

+x

–x

+y

Befestigungs-

bohrungen

mit M4-

Schrauben

Sicherheitshinweise

Die für die Verwendung bzw. den geplanten Einsatzzweck zutreffenden Ge-

setze, Richtlinien und Normen sind zu beachten. Dementsprechend stimmen

die Beschleunigungssensoren der Serie GAM900S mit den Normen der EG-

Baumusterprüfbescheinigung überein.
Ein fehlerhaftes Gerät darf nur mit einem Gerät identischen Typs ausge-

tauscht werden. Ausschlaggebend ist die eindeutige 8-stellige Nummer auf

dem Typenschild („Item“).

Bei Anzeichen von Beschädigung darf das Gerät nicht eingesetzt werden.

Das Gerät darf nicht ausserhalb der im Datenblatt angegebenen Grenzwerte

betrieben werden. Es gilt das Datenblatt GAM900S (81138526) in der Versi-

on 1.02, welches als Download auf www.baumer.com zur Verfügung steht.

Vor Inbetriebnahme der Anlage alle elektrischen Verbindungen überprüfen.

Montage, elektrischer Anschluss oder sonstige Arbeiten am Beschleuni-

gungssensor und an der Anlage müssen fachgerecht ausgeführt werden.

Eine Gefährdung von Personen, eine Beschädigung der Anlage und eine

Beschädigung von Betriebseinrichtungen durch den Ausfall oder Fehlfunk-

tion des Beschleunigungssensors muss durch geeignete Sicherheitsmass-

nahmen ausgeschlossen werden. Fehlfunktionen des Beschleunigungssen-

sors GAM900S werden durch den „Sicheren Zustand“ signalisiert.

Auswahl und Installation

Die Auswahl und Installation darf nur durch autorisiertes Fachpersonal erfolgen.

Sicherheitstechnische Kenngrössen
Performance Level (ISO 13849)

PLd

Kategorie (ISO 13849)

3

MTTF

d

(ISO 13849)

393 Jahre

DC

avg

(ISO 13849)

86 %

TM (Gebrauchsdauer, ISO 13849)

20 Jahre

Sicherheitsintegritätslevel

(IEC 61508 / EN 62061)

SIL2 / SIL CL2

PFH

D

(IEC 61508)

2,5 E-09 1/h

PFD

avg

(IEC 61508)

2,1 E-04

Fehlerreaktionszeit

<50 ms*

* Die Fehlerreaktionszeit beinhaltet keine Verzögerungen durch die Filterung (auf An-

frage kundenspezifisch möglich) der Beschleunigungswerte. Die Verzögerungen und

das Einschwingverhalten sind eindeutig durch Filtertyp und Grenzfrequenz definiert

und bei der Sicherheitsbetrachtung der Anlage kundenseitig zu berücksichtigen.

Während des Einschwingens der Filter nach der Initialisierung (z. B. Anlegen der Be-

triebsspannung) können Werte ungleich der aktuell vorliegenden Beschleunigung bei

der sicheren Grenzwertprüfung ausgewertet werden.

Bestimmungsgemässer Gebrauch

Der Beschleunigungssensor ist ein Präzisionsmessgerät. Er dient zur Erfassung und

Überwachung von Beschleunigungen sowie der Aufbereitung und Bereitstellung von

Messwerten als elektrische Ausgangssignale für das Folgegerät. Den Beschleuni-

gungssensor nur zu diesem Zweck verwenden. Die Funktion des Beschleunigungs-

sensors ist im Datenblatt und dieser Montageanleitung beschrieben. Die Eignung für

den jeweiligen Einsatzzweck ist kundenseitig zu prüfen.

Transport, Lagerung und Entsorgung

Ausschliesslich in Originalverpackung transportieren und lagern.

Beschleunigungssensor nicht fallen lassen – ansonsten ist das Gerät nicht mehr ein-

zusetzen. Bestandteile nach länderspezifischen Vorschriften entsorgen.

55

30

90

12.5

42

77

6.5

27.5

13

LED

M12x1

ø4.5 (3x)

R

5

55

30

90

12.5

42

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6.5

27.5

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M12x1

R 5

ø4.5 (3x)

LED

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M12x1

R

5

LED

ø4.5 (3x)

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M12x1

R

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LED

ø4.5 (3x)

GAM900S - Aluminiumgehäuse, 2 x Stecker M12

GAM900S - Kunststoffgehäuse, 2 x Stecker M12

Sicherheitsfunktion

Die Sicherheitsfunktion des Beschleunigungssensors beinhaltet das Schal-

ten des Relais 1 (Sicherheits-Relais) bei Überschreiten eines definierten Be-

schleunigungsgrenzwerts. Der Grenzwert ist kundenseitig über die Bestell-

bezeichnung gemäss Angabe im Datenblatt definierbar.

Standardmässig ist eine Relais-Abfallzeit von 1 Sekunde eingestellt (siehe

Datenblatt). Andere Werte sind auf Wunsch werksseitig konfigurierbar. Das

Schalten des Sicherheits-Relais, insbesondere bei kurzen Relais-Abfallzei-

ten, ist durch eine sicherheitsgerichtete Auswertung als Auslösen der Sicher-

heitsfunktion zu erkennen.

Bei Beschleunigungssensoren der Familie GAM900S erfüllt die Sicherheits-

funktion „Relaisschalten bei Grenzwertüberschreitung“ alle Anforderungen

gemäss Performance Level PLd bzw. Sicherheitsintegritätslevel SIL2 / SIL

CL2 nach ISO 13849 bzw. IEC 61508 / EN 62061.

Die Auswertung des Relais muss sicherheitsgerichtet und zwingend

über die Kontakte CO / NO erfolgen (Stichwort „Ruhestromprinzip“).

Ausführung mit intern in Reihe geschalteten Sicher-

heitsrelais (Standardausführung und Option -3502)
Sicherer Zustand

Der sichere Zustand wird durch ein Schalten des

Relais 1 angezeigt:

- Kontakt CO / NO ist geöffnet

NO

CO

Das Gerät wird unter folgenden Bedingungen in den sicheren Zustand ver-

setzt:

- Nach Überschreiten des Grenzwerts (siehe Bestellnummer im Datenblatt)

- Im Fehlerfall (interner Fehler)

- Im spannungslosen Zustand (ohne Versorgung)

Standardbetrieb

Im Standardbetrieb (kein Fehler und aktuelle Beschleunigung kleiner Grenz-

wert) gilt:

- Kontakt CO / NO ist geschlossen

Ausführung mit parallel nach aussen geführten Sicherheitsrelais

(Option -3500 und -3501)

Es sind beide Sicherheitsrelais, d.h. Relais 1 und 1a unabhängig und sicher-

heitsgerichtet auszuwerten (siehe Anschlussbelegung Option -3500 oder

-3501). Die Kontakte CO / NO verhalten sich wie bei oben aufgeführten Aus-

führungen mit intern in Reihe geschalteten Sicherheitsrelais. Bei beiden Si-

cherheitsrelais (1 und 1a) ist jedoch zusätzlich der Relaiskontakt NC nach

aussen geführt.

- Im sicheren Zustand gilt:

Kontakt CO/NC geschlossen

- Im Standardbetrieb gilt:

Kontakt CO/NC geschlossen

NO

NC

CO

Anmerkung: Die Konfiguration des Sicherheitsrelais 1a entspricht immer der

Konfiguration des Sicherheitsrelais 1.

Bei Ausführungen mit zwei M12-Anschlüssen stehen zusätzliche, nicht si-

cherheitsrelevante Relais zur Verfügung. Diese werden auf Anfrage werks-

seitig kundenspezifisch konfiguriert.

Wartung/Relais-Test

Die Funktion der Relais muss kundenseitig

einmal jährlich geprüft und ent-

sprechend dokumentiert werden.

Ansonsten sind innerhalb der Gebrauchsdauer keine Wartungsarbeiten not-

wendig. Die Relaisfunktion kann mittels Test-Eingang oder CANopen Restart

Kommando getestet werden.

Das Schalten der Relaiskontakte muss kundenseitig geprüft werden. Schal-

ten die Relaiskontakte nach der Testinitiierung nicht, muss das Gerät ausge-

tauscht werden.
Test-Eingang

Die Prüfung der Relais-Funktion wird durch zweimaliges Anlegen eines

High-Signals am entsprechenden Pin initiiert. Ein High-Signal muss einen

Signalpegel grösser 70 % der Betriebsspannung vorweisen. Die Signaldau-

er und die Pause zwischen den zwei High-Signalen liegt zwischen 1 und 3

Sekunden.

T

T

T

>0.7 x UB

1s < T < 3s

Details zur CANopen Kommunikation insbesondere zum Restart Kommando

sind im Handbuch beschrieben.

Relais-Funktion

Im Standardbetrieb (aktuelle Beschleunigung kleiner Grenzwert) gilt:

- Kontakt CO / NO ist geschlossen

- Kontakt CO / NC ist geöffnet

Max. Schaltspannung: 30 V, max. Schaltstrom: 1,5 A.

Das Schalten von induktiven Lasten ist nicht zulässig.

Betriebsspannung UB / GND

Die Betriebsspannung des GAM900S ist mit 10…30 VDC spezifiziert.

Beim Überschreiten der max. Betriebsspannung von 30 VDC wird die Si-

cherheitsfunktion aktiviert. Zum Schutz vor Überspannung muss die Be-

triebsspannung mittels

SELV / PELV-Netzteil nach EN 60950 gewährleistet

werden, welches im Fehlerfall eine max. Spannung von 60 V zur Verfügung

stellt.

GAM900S - Aluminiumgehäuse, 1 x Stecker M12

Abmessungen

GAM900S - Kunststoffgehäuse, 1 x Stecker M12

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