Systemkonfiguration und gerätetypen – BECKHOFF BC3150 Benutzerhandbuch

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Sicherheitshinweise

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Feldbuskomponenten

Systemkonfiguration und Gerätetypen

Mit PROFIBUS-DP können Mono- oder Multi-Master-Systeme realisiert werden. Dadurch wird ein hohes Maß ab
Flexibilität bei der Systemkonfiguration ermöglicht. Es können maximal 126 Geräte (Master oder Slaves) an einem
Bus angeschlossen werden. Mit den Beckhoff PROFIBUS-Slaves der Reihe IPxxxx-B310, IL230x- B310 und IL230x-
C310 kann eine Stationsadresse zwischen 0 und 99 gewählt werden. Die Festlegungen zur Systemkonfiguration
beinhalten die Anzahl der Stationen, die Zuordnung der Stationsadresse zu den E/A-Adressen, Datenkonsistenz der
E/A-Daten, Format der Diagnosemeldungen und die verwendeten Busparameter. Jedes PROFIBUS-DP-System
besteht aus unterschiedlichen Gerätetypen. Es werden drei Gerätetypen unterschieden:

Klasse

Beschreibung

DP-Master
Klasse 1 (DPM1)
z.B. Beckhoff
FC310x:
PROFIBUS-
Masterkarte für
PCs

Hierbei handelt es sich um eine zentrale Steuerung, die in einem festgelegten
Nachrichtenzyklus zyklisch Informationen mit den dezentralen Stationen (Slaves)
austauscht. Typische Geräte sind z.B. Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS)
oder PC.

DP-Master
Klasse 2 (DPM2)

Geräte dieses Typs sind Engineering-, Projektierungs- oder Bediengeräte. Sie werden
bei der Inbetriebnahme und zur Wartung und Diagnose eingesetzt, um die
angeschlossenen Geräte zu konfigurieren, Messwerte und Parameter auszuwerten
sowie den Gerätezustand abzufragen.

DP-Slave
z.B. Beckhoff
IPxxxx-B310:
Feldbus Box für
PROFIBUS

Ein PROFIBUS-DP-Slave ist ein Peripheriegerät (E/A, Antriebe, Messumformer etc.),
das Eingangsinformationen einliest und Ausgangsinformationen an die Peripherie abgibt.
Es sind auch Geräte möglich, die nur Eingangs- oder nur
Ausgangsinformationen bereitstellen. Die Menge der Eingangs- und
Ausgangsinformationen ist geräteabhängig und darf max. 246 Byte Eingangs- und 246
Byte Ausgangsdaten betragen.

Mono-Master-Systeme
Bei Mono-Master-Systemen ist in der Betriebsphase des Bussystems nur ein Master am Bus aktiv. Die SPS-
Steuerung ist die zentrale Steuerungskomponente. Die Slaves sind über das Übertragungsmedium dezentral an die
SPS-Steuerung gekoppelt. Mit dieser Systemkonfiguration wird die kürzeste Buszykluszeit erreicht.

Multi-Master-Betrieb
Im Multi-Master-Betrieb befinden sich an einem Bus mehrere Master. Sie bilden entweder voneinander unabhängige
Subsysteme, bestehend aus je einem DPM1 und den zugehörigen Slaves, oder zusätzliche Projektierungs- und
Diagnosegeräte. Die Eingangs- und Ausgangsabbilder der Slaves können von allen DP-Mastern gelesen werden.
Das Schreiben der Ausgänge ist nur für einen DP-Master (den bei der Projektierung zugeordneten DPM1) möglich.
Multi-Master- Systeme erreichen eine mittlere Buszykluszeit. In zeitkritischen Anwendungen sollten Sie die
Vergrößerung der Buszykluszeit durch Zuschalten eines Diagnosewerkzeugs beachten.

Gerätestammdatei (GSD)
Bei PROFIBUS-DP werden die Leistungsmerkmale der Geräte in Form eines Gerätedatenblattes und einer
Gerätestammdatendatei von den Herstellern dokumentiert und den Anwendern zur Verfügung gestellt. Aufbau, Inhalt
und Kodierung dieser Gerätestammdaten (GSD) sind standardisiert. Sie ermöglichen die komfortable Projektierung
beliebiger PROFIBUS-DP-Slaves mit Projektierungsgeräten verschiedener Hersteller. Die PROFIBUS-Nutzer-
Organisation (PNO) archiviert diese Informationen herstellerübergreifend und gibt auf Anfrage Auskünfte über die
GSD aller Hersteller. Die GSD - Daten werden von einer PROFIBUS-Master - Konfigurationssoftware gelesen und
entsprechende Einstellungen in den PROFIBUS-Master übertragen. Die Beschreibung entnehmen Sie bitte dem
entsprechenden Softwarehandbuch des Masterherstellers.

Die Beckhoff GSD-Dateien sind über das Internet unter http://www.beckhoff.de erhältlich.

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