Arten des strömungsabrisses, Frontales einklappen, Kaskaden – GIN Fuse Benutzerhandbuch

Seite 23: Sackflug (stabiler stall), Full stall (dynamischer stall)

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Fuse

Frontales Einklappen

Ein Frontklapper (symmetrischer Einklapper) öffnet sich meist von selbst wieder ohne, dass der

Pilot stark eingreifen muss. Der Gleitschirm nickt nach vorne und nimmt dabei wieder
Geschwindigkeit auf. Wenn Sie das Öffnen mit der Bremse unterstützen müssen Sie darauf

achten, nicht zu viel zu bremsen. Bei einem beschleunigten Frontklappern darf der Schirm erst

beim Vorschießen angebremst werden, da der Schirm nach dem Frontklapper schon weit hinter

dem Piloten steht. In dieser Situation auf keinen Fall anbremsen – Stallgefahr!

Kaskaden

Viele Rettungsschirmöffnungen sind das Ergebnis einer Kaskade von Überreaktionen des Piloten.

Überreaktionen können sehr oft schlimmere Folgen haben als überhaupt keine Reaktion.

Arten des Strömungsabrisses

Bei der Umströmung des Gleitschirms entsteht immer eine laminare und turbulente

Grenzschichtzone. Äußerst gefährliche Flugzustände können auftreten, wenn sich die laminare

Grenzschicht ablöst, wodurch praktisch die gesamte Strömung auf der Flügeloberseite abreißt,

was vor allem bei sehr großen Anstellwinkeln der Fall ist.
Im Einzelnen unterscheidet man die drei folgenden Arten des Strömungsabrisses bei

Gleitschirmen.

Sackflug (stabiler Stall)

Der Fuse hat nahezu keine Sackflugtendenz. Sollten Sie sich trotzdem einmal im Sackflug

befinden, drücken Sie die A-Tragegurte nach vorne und der Gleitschirm wird wieder

Geschwindigkeit aufnehmen. Sie können auch auch das Speedsystem benutzen, um einen
Sackflug zu beenden. Wenn Sie sich im Sackflug befinden, bremsen Sie den Schirm nicht an und

stellen Sie sicher, dass die Bremsen komplett freigegeben sind.
Einen Sackflug erkennt man daran, dass der Druck auf den Bremsen weich wird und das

Windgeräusch fast ganz verschwindet. Sackflug kann auftreten bei stark turbulenter Luft oder

wenn man den Gleitschirm bei einem Einklapper zu stark anbremst. Auch ein nasser Gleitschirm

hat eine höhere Sackflugtendenz. Besonders wenn Sie durch Regen geflogen sind, sollten Sie
immer leicht beschleunigt fliegen und keinesfalls mit nassem Schirm die Ohren anlegen!

Full Stall (dynamischer Stall)

Dies ist ein extremes Manöver und es sollte keinerlei Notwendigkeit bestehen dieses Manöver

im Normalflug auszuführen.
Wicklen Sie die Bremsen nicht, um einen Full Stall zu fliegen. Halte Sie die Hände nahe am
Körper während des Stalls und versuche sie unter dem Sitzbrett zu halten. Wenn die Kappe in

einem stabilen Full Stall ist, dann wird sie sich vor und zurück bewegen. Wenn Sie den Full Stall

beenden, führen Sie zuerst die Hände etwas in die Höhe, damit sich die Kappe füllen kann.

Danach werden die Bremsen vollständig freigegeben, wenn die Gleitschirmkappe vor dem

Piloten ist. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass die Kappe weit nach vorne schießt. Der Fuse

wird beim Ausleiten nach vorne nicken und das Nicken normal von selbst beenden Sie können ihn
auch kurz anbremsen wenn er weit vor ihnen steht, und dann die Bremsen gleich wieder

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