2 spezielle informationen zum profibus dp, 2spezielle informationen zum profibus dp, Diagnosefunktionen – VEGA VEGACOM 557 Profibus DP Benutzerhandbuch

Seite 77: Systemkonfiguration und gerätetypen

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VEGACOM 557 Profibus DP

77

Anhang C

2

Spezielle Informationen zum
Profibus DP

Profibus DP ist für den schnellen Datenaus-
tausch auf der Sensor-Aktor Ebene konzi-
piert. Hier kommunizieren zentrale Steuer-
geräte (wie z.B. speicherprogrammierbare
Steuerungen) über eine schnelle, serielle
Verbindung mit dezentralen Eingangs- und
Ausgangsgeräten. Der Datenaustausch mit
diesen dezentralen Geräten erfolgt vorwie-
gend zyklisch. Die zentrale Steuerung (Ma-
ster) liest die Eingangsinformationen von den
Slaves und schreibt die Ausgangsinforma-
tionen an die Slaves. Hierbei muss die Bus-
zykluszeit kürzer sein als die Programmier-
zykluszeit der zentralen Steuerung, die in
vielen Anwendungsfällen etwa 10 ms beträgt.

Das nachfolgende Diagramm zeigt die
Übertragungszeit von Profibus DP in Abhän-
gigkeit von der Teilnehmerzahl und der
Übertragungsgeschwindigkeit.

Die erhebliche Geschwindigkeitssteigerung
gegenüber Profibus FMS ist besonders
darauf zurückzuführen, dass die Übertra-
gung der Ein- und Ausgangsdaten in einem
Nachrichtenzyklus durch Nutzung des SRD-
Dienstes (Send and Receive Data Service)
der Schicht 2 durchgeführt wird. Zusätzlich
wurde die Übertragungsgeschwindigkeit auf
bis zu 12 Mbit/s erhöht sowie Minimalan-
forderungen für die Leistungsfähigkeit einer
Protokollimplementierung festgelegt.

Diagnosefunktionen

Die umfangreichen Diagnosefunktionen von
Profibus DP ermöglichen eine schnelle
Fehlerlokalisierung. Die Diagnosemeldungen
werden über den Bus übertragen und beim
Master zusammengefasst. Sie werden in drei
Ebenen eingeteilt:

Stationsbezogene Diagnose

Meldungen zur allgemeinen Betriebsbereit-
schaft eines Teilnehmers, wie z.B. Über-
temperatur oder Unterspannung.

Modulbezogene Diagnose

Diese Meldungen zeigen an, dass innerhalb
eines bestimmten E/A-Teilbereichs (z.B. 8 Bit
Ausgangsmodul) eines Teilnehmers eine
Diagnose ansteht.

Kanalbezogene Diagnose

Hier wird die Fehlerursache bezogen auf ein
einzelnes Ein-/Ausgangs-Bit (Kanal) angege-
ben, wie z.B. Kurzschluss auf Ausgang 7.

Systemkonfiguration und Gerätetypen

Mit Profibus DP können

Mono- oder Multi-

master

-Systeme realisiert werden. Dadurch

wird ein hohes Maß an Flexibilität bei der
Systemkonfiguration ermöglicht. Es können
maximal 126 Geräte (Master oder Slaves) an
einem Bus angeschlossen werden. Die Bus-
struktur erlaubt das rückwirkungsfreie Ein-
und Auskoppeln von Stationen oder die
schrittweise Inbetriebnahme des Systems.
Spätere Erweiterungen haben keinen Einfluss
auf Stationen, die bereits in Betrieb sind.

Bei

Monomaster-Systemen

ist in der Be-

triebsphase des Bussystems nur ein Master
am Bus aktiv. In Abbildung 5 ist die System-
konfiguration eines Monomaster-Systems
dargestellt. Die SPS-Steuerung ist die zentra-
le Steuerungskomponente.

Im

Multimaster-Betrieb

befinden sich an

einem Bus mehrere Master. Sie bilden entwe-
der voneinander unabhängige Subsysteme,
bestehend aus je einem DPM1 und den zu-
gehörigen DP-Slaves oder zusätzliche
Projektierungs- und Diagnosegeräte.

Buszykluszeit eines Profibus DP Mono-Master-Sy-
stems

Randbedingungen: Jeder Slave hat 2 Byte Eingabe- und 2 Byte
Ausgabedaten. Die minimale Slave-Intervallzeit beträgt 200
Mikr o Sekunden. Tsdi = 37 Bitzeiten, Tsdr = 11 Bitzeiten

2

6

10

14

18

5

10

20

30

Bus-
z y k l u s z e i t
[ms]

500 kbit/s

1,5 Mbit/s

12 Mbit/s

DP-Slaves

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