2 einstellen der klangregelung – PreSonus ADL 700 Benutzerhandbuch

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Frequenzen (oder Resonanzen). Sagen wir z.B., die Snare enthält ein unangeneh‑
mes Summen. Mit einer schmalen Filterbandbreite kann man jene Frequenz (meist
um 1kHz) gezielt abschwächen oder sogar ausblenden. Ein schmales Filter, mit dem
Frequenzen unterdrückt werden, nennt man übrigens ein “Kerbfilter” (“Notch Filter”).
Sie werden staunen, wie leicht sich damit aus “eher unbrauchbaren” Signalen etwas
Angenehmes zaubern lässt. Mit einer schmalen Bandbreite kann man außerdem Fre‑
quenzen hervorheben, die einem Signal das gewisse Etwas verleihen. Nehmen wir
z.B. eine Bassdrum. Der Bums der Bassdrum befindet sich zwischen 60~125Hz, aber
der knallende Schlag liegt weit höher (2~5kHz). Wählen Sie also eine schmale Band‑
breite, schießen Sie sich auf die hohe Frequenz “Ihrer” Bassdrum ein – und staunen
Sie, wie druckvoll die Bassdrum wirkt, ohne den übrigen Instrumenten ins Gehege zu
kommen.

Eine große Bandbreite (kleiner “Q”‑Wert) erlaubt das simultane Anheben oder Absen‑
ken ziemlich vieler Frequenzen. Meistens muss man hohe und niedrige “Q”‑Werte
miteinander kombinieren, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Kehren wir noch
einmal zurück zu unserer Bassdrum. Sie klingt im Bass (so um die 100Hz) herrlich voll
und rund, und der Beater hämmert fast exakt bei 4kHz. Wenn wir hier etwas korri‑
gieren möchten, müssen wir im Bassbereich eine niedrige Filtergüte (mit 100Hz als
Eckfrequenz) und bei 4kHz eine hohe Filtergüte wählen. So können wir nämlich die
schönen Aspekte herausmeißeln, während die weniger schönen etwas in den Hinter‑
grund treten.

Kuhschwanz-EQ

Ein Kuhschwanzfilter erlaubt das Anheben/Absenken des Frequenzbereichs über
oder unter dem gewählten Frequenzwert. Es gibt zwei Sorten Kuhschwanzfilter:
Hochpass‑ (HPF) und Tiefpassfilter (LPF).

Ein Tiefpass‑Kuhschwanzfilter lässt die Frequenzen unterhalb des gewählten Wertes
durch und filtert die darüber liegenden. Ein Hochpassfilter tut das Gegenteil: Es lässt
nur die Frequenzen oberhalb des gewählten Wertes durch.

3.2.2 Einstellen der Klangregelung: Schmeicheln wo’s passt, verschweigen wo’s geht

Wie findet man im Handumdrehen die Schokoladenseite und den “gräuslichen Fre‑
quenzbereich” einer Signalquelle? Dazu folgender Crashkurs:

Schalten Sie das Instrument, an Sie dem gerade arbeiten, solo. Die meisten Ton‑
ingenieure beginnen mit dem Schlagzeug und arbeiten von unten nach oben:
Bassdrum, Snare, Toms, HiHat, Overheads. Jedes Instrument belegt ein separa‑
tes Frequenzband. Bei der Bassdrum ist dass der Bass – der muss also zuerst ein‑
gestellt werden. Sorgen Sie für einen überzeugenden Bassbereich und wenden
Sie sich erst danach der “Attack” zu. Oftmals enthält eine Bassdrum außer einem
überzeugenden Bassbereich und einem beinharten Beater ein paar störende
Resonanzen, die abgeschwächt oder unterdrückt werden. Wenn Sie mit der Bass‑
drum zufrieden sind, können Sie sich dem nächsten Instrument zuwenden.

Lassen Sie sich in diesem Stadium genügend Zeit, weil die Klangregelung extrem
wichtig ist. Schließlich geht es hier um die Transparenz und Klarheit Ihrer Abmi‑
schung.

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3.0

Tutorial

3.2 Equalizer

ADL 700

Bedienungsanleitung

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