3 tutorial, 1 eine kurze anleitung zur dynamikbearbeitung, 1 häufige fragen zur dynamikbearbeitung – PreSonus RC 500 Benutzerhandbuch

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RC 500 Bedienungsanleitung

Übersich

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Ressour

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Tut

orial

Anschlüsse

Anschlüsse

Tut

orial

9

3 Tutorial

3.1

Eine kurze Anleitung zur Dynamikbearbeitung

Der RC 500 integriert einen eigens entwickelten FET-Kompressor. Die
folgenden Ausführungen stammen aus einer von PreSonus Firmengründer
Jim Odom verfassten Kurzeinführung zur Dynamikbearbeitung. Sie
sollen Ihnen helfen, Ihren RC 500 optimal einzusetzen, und Ihnen
die Grundlagen der Dynamikbearbeitung näherbringen.

3.1.1 Häufige Fragen zur Dynamikbearbeitung

Was versteht man unter Dynamikbereich?

Der Dynamikbereich eines Effektprozessors entspricht der Spanne
zwischen dem größtmöglichen Pegelwert und dem Grundrauschen
des Geräts. Ein Prozessor mit einem maximalen Eingangspegel vor
Übersteuerung von +24 dBu und einem Grundrauschen von -92 dBu
besitzt demnach einen Dynamikumfang von 24 + 92= 116 dB.
Der Dynamikbereich eines Orchesters liegt in der Regel zwischen –50 und
10 dBu, also insgesamt 60 dB. Dieser Wert mag auf den ersten Blick nicht
besonders hoch erscheinen, wenn man aber nachrechnet, stellt man fest,
dass ein Signal bei +10 dBu immerhin 1000 Mal lauter ist als bei –50 dBu!
Der Dynamikumfang von Rockmusik ist mit Pegeln zwischen -10
dBu und +10 dBu, also 20 dB, deutlich geringer. Die Mischung von
Rockmusik ist daher mitunter weniger abwechslungsreich.

Wozu wird ein Kompressor benötigt?

Bleiben wir beim obigen Beispiel und nehmen an, Sie mischen einen Rocksong
mit einem durchschnittlichen Dynamikbereich von 20 dB. Nun möchten Sie
der Mischung ein unkomprimiertes Gesangssignal hinzufügen. Eine nicht
komprimierte Gesangsstimme hat einen Dynamikumfang von etwa 40 dB, d.
h. die Pegel liegen im Bereich von –30 dBu bis +10 dBu. Die Stellen, an denen
der Pegel +10 dBu oder mehr beträgt, sind im Mix gut zu hören. Passagen
mit –30 dBu oder weniger gehen im Mix dagegen schlichtweg unter. Mit
einem Kompressor können Sie nun den Dynamikumfang der Stimme auf
etwa 10 dB reduzieren (komprimieren). Wenn Sie die Gesangsspur nun auf
+5 dBu aussteuern, liegt der Dynamikbereich zwischen 0 dBu und +10 dBu.
Der Gesang ist nun auch bei leiseren Passagen immer noch hörbar, wirkt aber
auch bei lauteren Stellen niemals unverhältnismäßig und fügt sich insgesamt
gut in den Mix ein. Das gilt natürlich auch für die übrigen Instrumente und
Spuren der Mischung. Jedes Instrument hat seinen Platz im Mix, und ein guter
Kompressor kann helfen, einen ausgewogenen Gesamtklang zu erreichen.

Muss jedes Instrument mit einem Kompressor bearbeitet werden?

Viele Leute antworten instinktiv: „Auf keinen Fall! Zu viel Kompression ist
fürchterlich.“ Das hängt nun natürlich davon ab, wie man „zu viel Kompression“
definiert. Wenn damit ein deutlich hörbarer Kompressionseffekt gemeint ist, trifft
diese Aussage sicherlich zu. Ein hochwertiger und gut eingestellter Kompressor
sollte jedoch gar nicht hörbar sein! Folglich ist ein „Zuviel“ an Kompression
meist auf fehlerhafte Einstellungen für das jeweilige Instrument zurückzuführen
– es sei denn, der Kompressor wurde hier absichtlich als Effekt eingesetzt.
Bei Mischpulten der Oberklasse ist jeder Kanal mit einen eigenen Kompressor
ausgestattet, da fast jedes Instrument zumindest ein wenig Kompression
benötigt, damit es sich im Mix gut abhebt. Punch, gefühlte Lautheit, Präsenz
– das sind nur drei Begriffe, die mit einem Kompressor assoziiert werden. Ein
Kompressor kann helfen, die Dynamik d. h. die Pegelschwankungen eines
Signals zu kontrollieren. Bei Audiosignalen ist der Unterschied zwischen den
Pegelspitzen und dem Durchschnittspegel (auch als Dynamikbereich, also dem

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