PreSonus RC 500 Benutzerhandbuch

Seite 13

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RC 500 Bedienungsanleitung

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3.2.1 Was ist ein EQ?

Ein Equalizer ist ein Filter, mit dem man den Pegel einer bestimmten
Frequenz bzw. eines Frequenzbands in einem Audiosignal anpassen kann.
In vereinfachter Form finden Sie einen solchen EQ beispielsweise in der
Klangregelung (Bass- und Höhenregler) Ihres Autoradios oder iPods®.
Im Studio ist die Klangbearbeitung mit dem EQ eine Kunst für sich. Die
Klangregelung hat einen entscheidenden Einfluss auf den finalen Mix.
Mit einem gut eingestellten Equalizer lässt sich ein räumliches Klangbild
oder ein dichterer bzw. transparenterer Klang erzeugen. Ähnliche
Sounds können durch unterschiedliche Parametereinstellungen so
herausgearbeitet werden, dass sie im Mix eigenständig zu hören sind.

Parametrischer EQ

Parametrische und halbparametrische EQs sind im Studio und Live die am
häufigsten verwendeten Equalizer-Typen, da sie eine umfassende Kontrolle über
sämtliche Parameter bieten. Mit einem parametrischen EQ lassen sich mehrere
Frequenzbereiche (meist zwischen 3 und 7) eines Signals stufenlos bearbeiten.
Vollparametrische EQs wie die der Mischpulte StudioLive 32.4.2AI und 24.4.2AI
erlauben die Einstellung ihrer Bandbreite (d. h. des Frequenzumfangs) sowie die
Auswahl der Scheitelfrequenz des Frequenzbands und die Einstellung des Grads
der Anhebung/Absenkung. Außerdem lässt sich hier mit der Filtergüte Q auch
das Verhältnis zwischen Scheitelfrequenz und Bandbreite einstellen. Die meisten
dieser Parameter sind auch bei halbparametrischen EQs einstellbar, der Q-Wert ist
allerdings fest vorgegeben. Eine weitere Variante bieten die Mischpulte StudioLive
16.4.2AI und 16.0.2: Sie bieten bietet einen halbparametrischen EQ mit einem
zwischen drei Werten umschaltbaren Q-Wert („typically“, „High Q“ und „Low Q“).

Q

Die Filtergüte Q beschreibt das Verhältnis zwischen Scheitelfrequenz und
Bandbreite. Bei konstanter Scheitelfrequenz verhält sich die Bandbreite
umgekehrt proportional zur Filtergüte Q: Wenn Sie Q anheben, nimmt die
Bandbreite also ab. In einem vollparametrischen EQ können Sie entweder die
Bandbreite oder den Q-Wert stufenlos einstellen, sodass Sie je nach Bedarf
einen sehr engen oder breiten Frequenzbereich anheben/absenken können.
Ein schmales Frequenzband (hoher Q-Wert) eignet sich also gut, um störende
Frequenzen ausblenden. Nehmen wir beispielsweise an, die Snare weist in
Ihrem Mix ein unangenehmes „Klingeln“ auf. Dank der schmalen Bandbreite
kann man die störende Frequenz (meist um 1 kHz) nun gezielt abschwächen
oder sogar ganz ausblenden. Solche schmalen Filter werden auch Notch-
Filter genannt. Mit Notch-Filtern können Sie störende Frequenzen entfernen
und damit das Problem beheben, ohne das ganze Instrument aus dem Mix
nehmen zu müssen. Ebenso können Sie Filter mit schmalen Bandbreiten auch
verwenden, um einen bestimmten Klangaspekt (beispielsweise den Attack) eines
Instruments hervorzuheben. Betrachten wir zum Beispiel eine Bassdrum: Der
Hauptklanganteil einer Bassdrum liegt im Frequenzbereich zwischen 60 und 125
Hz, der „Anschlag“ liegt dagegen mit 2 bis 5 kHz weit darüber. Wählen Sie also eine
schmale Bandbreite, um den Attack ein wenig anzuheben und einen druckvollen
Bassdrum-Sound zu erreichen, ohne dabei die anderen Instrumente zu übertönen.
Mit einer größeren Bandbreite können Sie einen breiteren Frequenzbereich
bearbeiten. Meistens muss man breite und schmale Frequenzbereiche (hohe
und niedrige Q-Werte) miteinander kombinieren, um den gewünschten Effekt zu
erzielen. Kehren wir noch einmal zu unserer Bassdrum zurück: Sie klingt im Bass (im
Bereich um 100 Hz) herrlich voll und rund mit einem Attack von fast genau 4 kHz.
Hier würden Sie also für das untere Frequenzband einen breiteren Frequenzbereich
mit einer Scheitelfrequenz von 100 Hz einstellen sowie einen weiteren, schmalen
Frequenzbereich bei 4 kHz. Auf diese Weise können Sie die bevorzugten
Klangaspekte betonen und alle anderen in den Hintergrund treten lassen.

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