2 kalibrierung zur ionenmessung, Kalibrierung zur ionenmessung – Metrohm 781 pH/Ion Meter Benutzerhandbuch

Seite 154

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9.2 Auswertung

144

780/781 pH/Ion Meter Handbuch

9.2.2

Kalibrierung zur Ionenmessung

Wie bei der pH-Messung muss auch zur Ionenmessung mittels einer

ionensensitiven Elektrode (ISE) eine regelmässige Kalibrierung durch-

geführt werden. Im Gegensatz zur pH-Messung kann nicht immer von

einem linearen Zusammenhang zwischen dem gemessenen Potential

U

i

und dem Logarithmus der gesuchten Ionenkonzentration c

i

ausge-

gangen werden. Der dafür verantwortliche Einfluss von Störionen lässt

sich durch die Nikolski-Gleichung beschreiben. Sie ist eine erweiterte

Nernst-Gleichung, welche die Selektivität der ISE berücksichtigt. Für die

ISE-Kalibrierung mit dem pH/Ion Meter wird sie in der folgenden Form

verwendet:

(

)

.)

Blindw

(

c

c

log

z

U

)

0

(

E

U

i

N

i

+

+

=

Die Nernstkonstante U

N

stellt, dividiert durch die Ladung z des Messi-

ons, die theoretische Steilheit der Kalibrierfunktion dar. Sie erhält bei

Anionen ein negatives, bei Kationen ein positives Vorzeichen.
Der Einfluss der Störionen wird als 'Blindwert-Konzentration' c(Blindw.)

angegeben. Ein signifikanter Blindwert verringert den unteren Messbe-

reich und sorgt damit für eine Verschlechterung der Nachweisgrenze.
Bei der Kalibrierung müssen also für die Kalibrierfunktion drei unbe-

kannte Grössen, nämlich E(0), Steilheit und c(Blindw.) ermittelt werden.

Um alle Parameter eindeutig berechnen zu können, sind daher minde-

stens drei Standard-Messungen erforderlich. Eine höhere Zahl von

Standards erhöht die Sicherheit der mathematischen Berechung der

Kalibrierfunktion.
Das pH/Ion Meter ermittelt die Kalibrierdaten zur Konzentrationsmes-

sung wie bei der pH-Kalibrierung je nach Anzahl der verwendeten

Standardlösungen:
1-Punkt-Kalibrierung
Steilheit:

Bestehender Wert wird beibehalten, falls vorhanden. Sonst

wird die theoretische Steilheit

U

N

eingesetzt.

E(0):

=

)

c

log(

Steilheit

U

1

1

+

c(Blindw.): Wird gleich Null gesetzt und nicht angezeigt.
2-Punkt-Kalibrierung

Steilheit: =

)

c

log(

)

c

log(

U

U

1

2

1

2

E(0):

=

)

c

log(

Steilheit

U

+

)

c

log( , U = Mittelwerte

c(Blindw.): Wird gleich Null gesetzt und nicht angezeigt.
3- und Mehr-Punkt-Kalibrierung
Bei mindestens 3 Kalibrierlösungen wird die Kalibrierfunktion nach dem

Prinzip der kleinsten Fehlerquadrate ermittelt. Die gesuchten Kalibrier-

parameter Steilheit, E(0) und c(Blindw.) werden iterativ berechnet. Wenn

c(Blindw.) so klein ausfällt, dass sein Einfluss nicht mehr messbar wäre,

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