3 multi-mode-elektrode (mme), 1 aufbau und funktionsweise der mme – Metrohm 757 VA Computrace Benutzerhandbuch

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3.3 Multi-Mode-Elektrode (MME)

757 VA Computrace – Hardware

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3.3 Multi-Mode-Elektrode

(MME)

Die Multi-Mode-Elektrode vereint die wichtigsten polarographischen und voltam-

metrischen Quecksilberelektroden in einer einzigen Konstruktion:

HMDE

Stationäre Quecksilbertropfenelektrode

(engl. Hanging Mercury Drop Electrode)

Ein vorgetriebener Quecksilbertropfen hängt an der

Spitze der Glaskapillare, und an diesem stationären

Einzeltropfen wird der gesamte Spannungsdurchlauf

ausgeführt; im allgemeinen mit vorgängiger Anreiche-

rung (Inversvoltammetrie).

DME

Tropfende Quecksilberelektrode

(engl. Dropping Mercury Electrode)

Die klassische Elektrode, die Quecksilbertropfen fallen

in kontrolliertem Rhythmus aus der Glaskapillare.

SMDE

Statische Quecksilbertropfenelektrode

(engl. Static Mercury Drop Electrode)

Die modernste Elektrode, sie vereint Eigenschaften der

DME und der HMDE: während des Messens ist die

Tropfenoberfläche konstant und statisch (wie bei der

HMDE), für den kompletten Spannungsdurchlauf wer-

den aber mehrere Tropfen benötigt (Erneuerung wie

bei der DME).

3.3.1

Aufbau und Funktionsweise der MME

Der Aufbau der Multi-Mode-Elektrode 6.1246.020 ist in Abb. 8 aufgezeichnet. Das

im Vorratsraum 82 befindliche Quecksilber fliesst durch die Glaskapillare 88 und

bildet an deren Ende einen Tropfen. Der Quecksilberfluss wird durch die Dich-

tungsnadel 76 kontrolliert, welche pneumatisch angehoben bzw. abgesenkt werden

kann. Die verschiedenen Elektrodenarten (HMDE, DME, SMDE) werden durch zeit-

kontrolliertes Öffnen bzw. Schliessen des Quecksilberflusses mittels dieser Dich-

tungsnadel realisiert.
Die Funktionsweise der MME kann anhand von Abb. 7 und 8 erklärt werden. Nach

dem Öffnen von Ventil V

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(Inertgas-Zufuhr) wird das Quecksilber im Vorratsraum 82

unter Druck gesetzt. Im Grundzustand wird im Innenraum der Schlitzschraube 75

ein Gegendruck aufgebaut, so dass die eingebaute Feder die Dichtungsnadel 76

auf die Kapillaröffnung der Glaskapillare 88 drückt und ein Ausfliessen des Queck-

silbers verhindert. Durch Umschalten des Ventils V

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kann das Inertgas entweichen,

der Gegendruck wird abgebaut. Der Inertgasdruck im Quecksilbervorratsraum 82

drückt die an der PTFE-Membran der Schlitzschraube 75 befestigte Dichtungsna-

del 76 nach oben, das Quecksilber kann nun ausfliessen. Der Klopfmechanismus

der DME und SMDE wird durch kurzzeitiges Öffnen und Schliessen des Ventils V

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ausgelöst.
Die am Kapillarende gebildeten Quecksilbertröpfchen sind sehr klein und stabil und

bieten deshalb ein sehr gutes Signal-/Rauschverhältnis. Die im Vorratsraum herme-

tisch abgeschlossene Quecksilbermenge kommt nur mit Inertgas und anderen iner-

ten Materialien in Verbindung und reicht für etwa 200'000 Tröpfchen.

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