2 der nass-arbeitsplatz, 1 prinzip der kf-coulometrie – Metrohm 756 KF Coulometer Benutzerhandbuch

Seite 12

Advertising
background image

2.1. Prinzip der KF-Coulometrie

756/831 KF Coulometer, Gebrauchsanweisung

4

2 Der Nass-Arbeitsplatz

2.1 Prinzip der KF-Coulometrie

Die coulometrische Karl-Fischer-Titration ist eine Variante der klassi-

schen Wasserbestimmungsmethode nach Karl Fischer. Die her-

kömmliche Methode arbeitet mit einer methanolischen Lösung von

Iod, Schwefeldioxid und einer Base als Puffersubstanz. Bei der Titra-

tion einer wasserhaltigen Probe laufen mehrere Reaktionen ab, die

sich in der folgenden Summengleichung zusammenfassen lassen:

H

2

O + I

2

+ [RNH]SO

3

CH

3

+ 2 RN

[RNH]SO

4

CH

3

+ 2 [RNH]I

I

2

reagiert nach obiger Gleichung quantitativ mit H

2

O. Dieser chemi-

sche Zusammenhang bildet die Grundlage für die Wasserbestim-

mung.

Die klassische Karl-Fischer-Methode ist in den vergangenen Jahren

ständig weiterentwickelt worden. Diese Weiterentwicklung umfasste

nicht nur die Verfeinerung und Automatisierung der Reagensdosie-

rung, sondern auch die Verbesserung der Endpunktindikation und

der Reagenzien. Trotz der erzielten Fortschritte leidet die klassische,

volumetrische Karl-Fischer-Methode darunter, dass die Reagenzien

nicht völlig stabil sind, weshalb der Titer periodisch neu bestimmt

werden muss.

Bei der coulometrischen Karl-Fischer-Titration wird das benötigte Iod

direkt im vorgelegten Elektrolyten auf elektrochemischem Wege er-

zeugt ("elektronische Bürette"). Zwischen der elektrischen Ladungs-

menge und der Menge des erzeugten Iods besteht eine streng

quantitative Beziehung, die für die hochpräzise Dosierung des Iods

verwendet wird. Da es sich bei der coulometrischen Karl-Fischer-

Methode um eine Absolutbestimmung handelt, muss kein Titer be-

stimmt werden. Es muss nur sichergestellt sein, dass die Reaktion,

welche das Iod erzeugt, mit 100% Stromausbeute abläuft. Bei den

derzeit erhältlichen Reagenzien ist dies überall der Fall.

Die Endpunktsindikation erfolgt voltametrisch, indem einer Doppel-

Pt-Elektrode ein Wechselstrom konstanter Stärke aufgeprägt wird.

Dadurch entsteht zwischen den Pt-Drähten eine Spannungsdiffe-

renz, die beim Vorhandensein geringster Mengen freien Iods dras-

tisch abnimmt. Dieser Umstand wird zur Ermittlung des Endpunktes

der Titration verwendet.

Advertising