VACUUBRAND RC 6 Benutzerhandbuch
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Das erreichbare Endvakuum wird durch die Beschaffenheit des Rezipienten (Dicht-
heit, Sauberkeit und Gasabgabe der Innenflächen), die Gasabgabe der verwende-
ten Substanzen sowie durch den Zustand des Pumpenöls (Sauberkeit, Anteil von
Kohlenwasserstoffen mit höherem Partialdruck) bestimmt.
Das
Manometer zur Überwachung des Unterdrucks im Ölkasten dient zur Über-
prüfung der Funktion der Membranpumpe. Steigt der Druck im Ölkasten während
des Prozesses stark an (der Zeiger des Manometers befindet sich deutlich im roten
Bereich), sollte der Ansaugdruck durch geeignete Maßnahmen reduziert werden.
Das HYBRID-Prinzip funktioniert nur, wenn die gepumpten Dämpfe im Ölkas-
ten nicht kondensieren können. Dazu muss der Druck im Ölkasten niedriger
sein als der Dampfdruck der gepumpten Medien bei der Öltemperatur (60°C).
Ggf. muss die Menge der gepumpten Dämpfe reduziert oder eine Tiefkühlfalle
vorgeschaltet werden.
Gelingt dies bei einwandfrei dichtem Rezipienten nicht, deutet dies auf eine Fehl-
funktion der Membranpumpe, z.B. Membranriss, hin. Eine genauere Überprüfung
des Ölkastendrucks kann mit einem präziseren Manometer, z.B. DVR 2, erfolgen.
Werden bei geschlossenem Saugstutzen und geschlossenem Gasballastventil Drü-
cke größer 25 mbar gemessen, Membranpumpe überprüfen und ggf. Membrane
austauschen.
Durch eine Verminderung der Saugleistung der Membranpumpe und dem daraus fol-
genden Anstieg des Drucks im Ölkasten verschlechtern sich nicht unmittelbar Saug-
leistung und Enddruck der HYBRID-Pumpe. Wesentlich beeinflusst werden dadurch
jedoch die Alterung des Öls und die Chemikalienbeständigkeit der HYBRID-Pumpe.
Der Antrieb und alle Lager sind gekapselt und auf Lebensdauer geschmiert. Die
Membranpumpe läuft bei normaler Benutzung wartungsfrei. Die Ventile und Mem-
branen sind Verschleißteile. Die Alterung des Drehschieberpumpen-Öls macht Öl-
wechsel erforderlich.
Achtung: Wichtige Hinweise zur Verwendung von Gasballast
➨
Wird Luft anstelle von Inertgas verwendet, können sich gefährliche und/oder explo-
sive Mischungen bilden, falls Luft und die gepumpten Stoffe in der Pumpe oder am
Auslass der Pumpe reagieren. Dadurch kann es zu Schäden an Ausrüstung und/
oder Umgebung, zu ernsthaften Verletzungen oder auch zu Lebensgefahr kom-
men.
☞
Sicherstellen, dass der Luft-/Gaseinlass durch das Gasballastventil niemals zu
reaktiven, explosiven oder anderweitig gefährlichen Mischungen führt. Im Zwei-
felsfall Inertgas verwenden.
- Die Pumpe
mit Gasballast betreiben, um die Kondensati-
on von gepumpten Stoffen (Wasserdampf, Lösemittel, .....)
in der Pumpe zu verringern oder um das Pumpenöl von
leichtflüchtigen Substanzen zu dekontaminieren.
- Bei kondensierbaren Dämpfen nur mit betriebswarmer
Pumpe und mit geöffnetem Gasballastventil absaugen.
- Bei geöffnetem Gasballastventil können sich höhere
Druckwerte einstellen.
- Gasballastventil durch Drehen der Gasballastkappe öffnen. Das manuelle Gas-
ballastventil ist geöffnet, wenn der Pfeil auf der Gasballastkappe zum Einlass der
Pumpe zeigt bzw. auf die Bezeichnung ”Gasballast”.
- Schließen des manuellen Gasballastventils durch Drehen um 180°.
Die Pumpe nur bei sauberer Apparatur ohne Gasballast betreiben oder wenn
keine kondensierbaren Dämpfe anfallen.
Gasballast
(offen)