2spezielle informationen zum profibus dp, Diagnosefunktionen, Systemkonfiguration und gerätetypen – VEGA VEGASCAN 850 Profibus DP signal output Benutzerhandbuch

Seite 23: Anhang

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Profibus DP-Signalausgang VEGASCAN 850

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Anhang

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Spezielle Informationen zum
Profibus DP

Profibus DP ist für den schnellen Datenaus-
tausch auf der Sensoraktorebene konzipiert.
Hier kommunizieren zentrale Steuergeräte
(wie z.B. speicherprogrammierbare Steue-
rungen) über eine schnelle, serielle Verbin-
dung mit dezentralen Eingangs- und Aus-
gangsgeräten. Der Datenaustausch mit
diesen dezentralen Geräten erfolgt vorwie-
gend zyklisch. Die zentrale Steuerung (Ma-
ster) liest die Eingangsinformationen von den
Slaves und schreibt die Ausgangsinforma-
tionen an die Slaves. Hierbei muss die Bus-
zykluszeit kürzer sein als die Programmier-
zykluszeit der zentralen Steuerung, die in
vielen Anwendungsfällen etwa 10 ms beträgt.

Das nachforlgende Diagramm zeigt die
Übertragungszeit von Profibus DP in Abhän-
gigkeit der Teilnehmerzahl und der
Übertragungsgeschwindigkeit.

Die erhebliche Geschwindigkeitssteigerung
gegenüber Profibus FMS ist besonders
darauf zurückzuführen, dass die Übertra-
gung der Ein- und Ausgangsdaten in einem
Nachrichtenzyklus durch Nutzung des SRD-
Dienstes (Send and Receive Data Service)
der Schicht 2 durchgeführt wird. Zusätzlich
wurde die Übertragungsgeschwindigkeit auf
bis zu 12 Mbit/s erhöht sowie Minimalan-
forderungen für die Leistungsfähigkeit einer
Protokollimplementierung festgelegt.

Diagnosefunktionen

Die umfangreichen Diagnosefunktionen von
Profibus DP ermöglichen eine schnelle
Fehlerlokalisierung. Die Diagnosemeldungen
werden über den Bus übertragen und beim
Master zusammengefasst. Sie werden in drei
Ebenen eingeteilt:
Stationsbezogene Diagnose
Meldungen zur allgemeinen Betriebsbereit-
schaft eines Teilnehmers, wie z.B. Über-
temperatur oder Unterspannung.
Modulbezogene Diagnose
Diese Meldungen zeigen an, dass innerhalb
eines bestimmten E/A-Teilbereichs (z.B. 8 Bit
Ausgangsmodul) eines Teilnehmers eine
Diagnose ansteht.
Kanalbezogene Diagnose
Hier wird die Fehlerursache bezogen auf ein
einzelnes Ein-/Ausgangsbit (Kanal) angege-
ben, wie z.B. Kurzschluss auf Ausgang 7.

Systemkonfiguration und Gerätetypen

Mit Profibus DP können Mono- oder Multi-
master
-Systeme realisiert werden. Dadurch
wird ein hohes Maß an Flexibilität bei der
Systemkonfiguration ermöglicht. Es können
maximal 126 Geräte (Master oder Slaves) an
einem Bus angeschlossen werden. Die Bus-
struktur erlaubt das rückwirkungsfreie Ein-
und Auskoppeln von Stationen oder die
schrittweise Inbetriebnahme des Systems.
Spätere Erweiterungen haben keinen Einfluss
auf Stationen, die bereits in Betrieb sind.

Bei Monomaster-Systemen ist in der Be-
triebsphase des Bussystems nur ein Master
am Bus aktiv. In Abbildung 5 ist die System-
konfiguration eines Monomaster-Systems
dargestellt. Die SPS-Steuerung ist die zentra-
le Steuerungskomponente.

Im Multimaster-Betrieb befinden sich an
einem Bus mehrere Master. Sie bilden entwe-
der voneinander unabhängige Subsysteme,
bestehend aus je einem DPM1 und den zu-
gehörigen DP-Slaves oder zusätzliche
Projektierungs- und Diagnosegeräte.

Buszykluszeit eines Profibus DP Monomastersystems

Randbedingungen: Jeder Slave hat 2 Byte Eingabe- und 2 Byte
Ausgabedaten. Die minimale Slaveintervallzeit beträgt 200
Mikr o Sekunden. Tsdi = 37 Bitzeiten, Tsdr = 11 Bitzeiten

2

6

10

14

18

5

10

20

30

Bus-
z y k l u s z e i t
[ms]

500 kbit/s

1,5 Mbit/s

12 Mbit/s

DP-Slaves

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