Konfiguration und parametrierung modbus tcp, Modbus anwendungsprotokoll – Burkert Type 8640 Benutzerhandbuch

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KonfigurationundParametrierung

ModbusTCP

18.

KONFIGURATION UND PARAMETRIERUNG
MODBUS TCP

18.1. Modbus Anwendungsprotokoll

Das Anwendungsprotokoll ist unabhängig von dem jeweils verwendeten Übertragungsmedium und nach dem
Client-Server-Prinzip organisiert. Mit dem Aussenden des Request-Telegramms initiiert der Client einen Dienst-
aufruf, der vom Server mit einem Response-Telegramm beantwortet wird. Request- und Response-Telegramm
enthalten Parameter und/oder Daten. Die Unterschiede zwischen dem Standard-Modbus-Telegramm und dem
Modbus-TCP-Telegramm sind in der folgenden Grafik dargestellt.

Während bei einer Standard-Modbus-Kommunikation zusätzlich zu Befehlscode und Daten noch die Slave-
Adresse und eine CRC-Prüfsumme übertragen wird, übernimmt diese Funktionen bei Modbus TCP das unterla-
gerte TCP-Protokoll.

Modbus-Telegramm bei serieller RS-232-/RS-485-Datenübertragung

Modbus-Telegramm bei TCP/IP-Datenübertragung

ADU

Modbus-TCP/IP-ADU

PDU

PDU

Slave-Adresse

MBAP Header

Befehlscode

Befehlscode

Daten

Daten

CRC-

Prüfsumme

Bild 65:

Unterschiede zwischen dem Standard-Modbus-Telegramm und dem Modbus-TCP-Telegramm

Am Beispiel eines „Read Discrete Input“-Kommandos werden nachfolgend die Interaktionen zwischen Client und
Server beschrieben:

Der Client fordert mit diesem Befehl das Lesen der digitalen Eingänge des Servers an. Der Befehlscode und die
Parameter werden im Request-Telegramm an den Server geschickt:
Beispiel Request-Telegramm

Funktionscode

1 Byte

2

Startadresse

2 Bytes

0 - 65535

Anzahl Eingänge 2 Bytes

1 - 2000

Hat der Server den Lesebefehl korrekt empfangen, dann werden die gewünschten Eingangsdaten im Response-
Telegramm an den Client übertragen.
Beispiel Response-Telegramm

Funktionscode

1 Byte

Anzahl

1 Byte

Eingangswerte

N Byte

N entspricht der Anzahl der Eingänge dividiert durch 8. Ist der Divisionsrest größer 0, dann wird N um eins erhöht
und die restlichen Bits werden im letzten Byte übertragen. Hierbei werden nicht benötigte Bits mit Nullen aufge-
füllt. Kann der Server die angeforderten Daten nicht bereitstellen, dann sendet er anstelle des Response-Tele-
gramms ein Error-Telegramm an den Client.

Typ 8640

deutsch

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