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Seite 25: Erkennen von problematischen raumbedingungen — 21

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21

4 Systemkonfiguration

4.1

Erkennen von problematischen Raumbedingungen

StudioLive

AI Lautsprecher

Bedienungsanleitung

4 Systemkonfiguration

Die StudioLive AI Fullrange-Lautsprecher sind darauf ausgelegt, das Eingangssignal
über den gesamten Pegelbereich bis zur Übersteuerungsgrenze in extrem
hoher Qualität bei einem annähernd linearem Frequenz- und Phasengang
wiederzugeben. Allerdings wirkt sich die Raumakustik am Einsatzort immer auf die
Lautsprecherleistung aus. Eine schwierige Raumakustik kann im Zusammenspiel
mit einer falschen Positionierung dazu führen, dass die StudioLive AI Lautsprecher
nicht im optimalen Leistungsbereich arbeiten. In diesem Abschnitt wird erklärt,
wie Sie einige der Schwierigkeiten der PA-Konfiguration meistern können.

4.1

Erkennen von problematischen Raumbedingungen

Bei den meisten Live-Anwendungen wurde der Raum nicht für optimale
Hörbedingungen konzipiert. Meist wird mehr Geld für ästhetische
Maßnahmen als für akustische Optimierungen ausgegeben. Bei größeren
Tour-Produktionen finden die Auftritte oft in großen Stadien statt, deren
Architektur darauf ausgelegt ist, die Zuschauergeräusche zu verstärken.
Kleinere Auftrittsorte werden eher nach optischen Kriterien ausgewählt
als danach, inwiefern sie sich für die Musikwiedergabe eignen. Ein leer
stehendes Lagerhaus oder ein alter Weinkeller sind bestimmt schöne
Locations zum Feiern, allerdings muss man eine PA auf die speziellen
akustischen Gegebenheiten des jeweiligen Veranstaltungsortes anpassen.
Im Wesentlichen sind es die folgenden physikalischen Eigenschaften,
die sich auf die Performance eines Soundsystems auswirken:

Raumgröße

Architektur

Reflexionseigenschaften

Die Größe des Raums beeinflusst unmittelbar die Wiedergabe bestimmter
Frequenzen. Wenn Sie beispielsweise diagonal durch einen Raum gehen,
werden Sie feststellen, das gerade die tiefen Frequenzen lange nachklingen.
Wenn man die unterschiedlichen Längen von Audiowellen bei bestimmten
Frequenzen bedenkt, ist das durchaus logisch. Eine 50-Hz-Schallwelle hat eine
Länge von etwa 6,86 m. (Die Länge von Schallwellen errechnet sich aus der
Schallgeschwindigkeit (343 m/s) geteilt durch die Frequenz, also 343/50 = 6,86.)
In einem Raum mit einer Diagonale von 15 m breiten sich die unteren Frequenzen
also effektiver aus, als in einem Raum, der nur 5 m in der Diagonalen misst.
Wenn die Breite oder Länge eines Raums genau der Wellenlänge einer
bestimmten Frequenz entspricht, kann es zu stehenden Wellen kommen,
die durch die Reflexionen immer mehr verstärkt werden. Nehmen wir an, wir
haben einen langen, schmalen Raum mit einem Abstand von Wand zu Wand
von 6,86 m. Wenn eine 50-Hz-Wellle von der Wand reflektiert wird, nimmt die
reflektierte Welle denselben Weg zurück, wird von der gegenüberliegenden
Wand erneut reflektiert und der Vorgang wiederholt sich. In einem solchen
Raum ist die Wiedergabe der 50-Hz-Frequenz sehr gut – vielleicht sogar zu gut.
In diesem Raum wird jeder Mix einen überbetonten Bassbereich aufweisen.
Außerdem sind niederfrequente Schallwellen so energiereich, dass sie die Wände,
die Decke und sogar den Boden zum Schwingen bringen können. Durch diesen
„Membran-Effekt“ wird der Schallwelle Energie entzogen, wodurch die Definition
im Bassbereich leidet. In einer alten Baumwollspinnerei mit dicken Betonwänden-
und böden, die kaum in Schwingung geraten, wird der Bassbereich also wesentlich
stärker repräsentiert sein, als in einer alten Lagerhalle mit dünnen Bretterwänden.

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