ROHM KZZT / KZZT-A - Power operated pulling collet chucks Benutzerhandbuch
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Die Art dieser Einrichtehilfsvorrichtung hängt grundsätz-
lich von der verwendeten Bearbeitungsmaschine ab und
ist gegebenenfalls gesondert zu beschaffen!
Der Maschinenbetreiber hat dafür zu sorgen, daß wäh-
rend des gesamten Spannvorgangs jegliche Gefährdung
von Personen durch die Spannmittelbewegungen ausge-
schlossen ist. Zu diesem Zweck sind entweder 2--Hand--
Betätigungen zur Spanneinleitung oder -- noch besser --
entsprechende Schutzvorrichtungen vorzusehen.
Wird das Spannmittel gewechselt, muß die Hubkontrolle
auf die neue Situation abgestimmt werden.
2.8 Befestigung und Austausch von Schrauben
Werden Schrauben ausgetauscht oder gelöst, kann man-
gelhafter Ersatz oder Befestigung zu Gefährdungen für
Personen und Gegenständen führen. Deshalb muß bei
allen Befestigungsschrauben, wenn nicht ausdrücklich
anderweitig angegeben, grundsätzlich das vom Hersteller
der Schraube empfohlene und der Schraubengüte ent-
sprechende Anzugsdrehmoment angewendet werden.
Es gilt für die gängigen Größen M5 -- M24 der Güten 8.8,
10.9 und 12.9 obenstehende Anzugsdrehmomententa-
belle.
Bei Ersatz der Originalschrauben ist im Zweifelsfall die
Schraubengüte 12.9 zu verwenden. Bei Befestigungs-
schrauben für Spanneinsätze, Aufsatzbacken, Festanla-
gen, Zylinderdeckel und vergleichbare Elemente ist
grundsätzlich die Güte 12.9 einzusetzen.
Alle Befestigungsschrauben, welche aufgrund ihres Ver-
wendungszwecks öfters gelöst und anschließend wieder
festgezogen werden müssen (z.B. wegen Umrüstarbei-
ten), sind im halbjährlichen Rhythmus im Gewindebereich
und an der Kopfanlagefläche mit Gleitmittel (Fettpaste)
zu beschichten.
2.9 Wartungsarbeiten
Die Zuverlässigkeit der Spanneinrichtung kann nur dann
gewährleistet werden, wenn die Wartungsvorschriften der
Betriebsanleitung genau befolgt werden. Im Besonderen
ist zu beachten:
-- Für das Abschmieren soll das in der Betriebsanleitung
empfohlene Schmiermittel verwendet werden. (Ungeeig-
netes Schmiermittel kann die Spannkraft um mehr als
50% verringern).
-- Beim manuellen Abschmieren sollen alle zu schmieren-
den Flächen erreicht werden. (Die engen Passungen der
Einbauteile erfordern einen hohen Einpressdruck. Es ist
deshalb ggf. eine Hochdruckfettpresse zu verwenden).
-- Zur günstigen Fettverteilung bei manueller Schmierung
die intern bewegten Teile mehrmals bis zu ihren Endstel-
lungen durchfahren, nochmals abschmieren, anschlie-
ßend Spannkraft kontrollieren.
-- Zur günstigeren Schmiermittelverteilung bei Zentral-
schmierung sollten die Schmierimpulse in die Offenstel-
lungsphase des Spannmittels fallen.
Die Spannkraft muß vor Neubeginn einer Serienarbeit
und zwischen den Wartungsintervallen mit einer Spann-
kraftmesseinrichtung kontrolliert werden. ”Nur eine regel-
mäßige Kontrolle gewährleistet eine optimale Sicherheit”.
Es ist vorteilhaft, nach spätestens 500 Spannhüben die
internen bewegten Teile mehrmals bis zu ihren Endstel-
lungen durchzufahren. (Weggedrücktes Schmiermittel
wird dadurch wieder an die Druckflächen herangeführt.
Die Spannkraft bleibt somit für längere Zeit erhalten).
Nach einer Kollision des Spannmittels muß es vor er-
neutem Einsatz einer Rissprüfung unterzogen werden.
III. Umweltgefahren
Zum Betrieb einer Spanneinrichtung werden z.T. die un-
terschiedlichsten Medien für Schmierung, Kühlung etc.
benötigt. Diese werden in der Regel über das Verteilerge-
häuse dem Spannmittel zugeführt. Die am häufigsten
auftretenden sind Hydrauliköl, Schmieröl/--fett und Kühl-
mittel. Beim Umgang mit dem Spannmittel muß sorgfältig
auf diese Medien geachtet werden, damit sie nicht in
Boden bzw. Wasser gelangen können, Achtung Umwelt-
gefährdung!
Dies gilt insbesondere
-- während der Montage/Demontage, da sich in den Lei-
tungen, Kolbenräumen bzw. Ölablaßschrauben noch
Restmengen befinden,
-- für poröse, defekte oder nicht fachgerecht montierte
Dichtungen,
-- für Schmiermittel, die aus konstruktiven Gründen wäh-
rend des Betriebs aus dem Spannmittel austreten bzw.
herausschleudern.
Diese austretenden Stoffe sollten daher aufgefangen und
wiederverwendet bzw. den einschlägigen Vorschriften
entsprechend entsorgt werden!
IV. Sicherheitstechnische Anforderungen an kraftbetä-
tigte Spanneinrichtungen
1. Die Maschinenspindel darf erst anlaufen, wenn der
Spanndruck im Spannzylinder aufgebaut ist und die
Spannung im zulässigen Arbeitsbereich erfolgt ist.
2. Das Lösen der Spannung darf nur bei Stillstand der
Maschinenspindel erfolgen können.
3. Bei Ausfall der Spannenergie muß ein Signal die Ma-
schinenspindel unverzüglich stillsetzen
4. Bei Ausfall der Spannenergie muß das Werkstück bis
zum Spindelstillstand fest eingespannt bleiben.
5. Bei Stromausfall und anschließender --wiederkehr darf
keine Änderung der momentanen Schaltstellung erfolgen
können.
Sicherheitshinweise und Richtlinien für den Einsatz
von kraftbetätigten Spanneinrichtungen
Anschraubmomente in Nm:
Güte
M5
M6
M8
M10
M12
M14
M16
M18
M20
M22
M24
8.8
5,9
10,1
24,6
48
84
133
206
295
415
567
714
Nm
10.9
8,6
14,9
36,1
71
123
195
302
421
592
807
1017
Nm
12.9
10
17,4
42,2
83
144
229
354
492
692
945
1190
Nm