Drucktechniken, Raster- und halbtongeräte – Xerox Color 800-1000 Digital Press mit Xerox EX Print Server 800DCP-10443 Benutzerhandbuch

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Drucktechniken

Bis vor nicht allzu langer Zeit wurde der gesamte Farbdruck mit einer Druckmaschine und
einem von mehreren Druckverfahren erledigt:

Offsetdruck

,

Flexodruck

und

Tiefdruck

sind

die bekanntesten Druckverfahren. Alle traditionellen Druckverfahren haben den Nachteil,
dass umfangreiche Vorarbeiten für die eigentliche Druckproduktion erforderlich sind. Beim
Kleinauflagendruck (d.h. auch beim Drucken auf dem Farbserver) entfallen viele dieser
Vorarbeiten. Durch den gestrafften Farbdruckprozess macht der Farbserver auch das Drucken
von Kleinauflagen wirtschaftlich sinnvoll.

Beim modernen Offsetdruck werden digitale Dateien von einem Desktop-Computer an
einen Fotosatzbelichter gesendet, der die Filmseparationen erstellt. Auf der Basis dieser Filme
wird vor Beginn der Druckproduktion ein Prepress-Proof (kurz

Proof

) erstellt, der ein exaktes

Abbild der endgültigen Druckausgabe darstellt und die Möglichkeit zu letzten Korrekturen
gibt. Nachdem der Proof genehmigt wurde, werden auf der Basis der ausbelichteten Filme die
Druckplatten erstellt. Erst danach kann die eigentliche Druckproduktion beginnen.

Bei Ihrem Farbserver reduziert sich all dies auf das Drucken einer Datei. Der Farbserver
verarbeitet die PostScript-Informationen in der Datei und sendet vier Bitmaps an das
Ausgabegerät (je eine Bitmap für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz).

Diese unkomplizierte Druckfunktionalität des Farbservers lässt ‚Experimente’ zu, die beim
traditionellen Offsetdruck zu kostspielig sind, was Ihnen die Möglichkeit zur unbegrenzten
Abstimmung von Farben und Design gibt.

Raster- und Halbtongeräte

Die Technik der Rasterreproduktion (Halftoning) wird beim Offsetdruck verwendet, um die
Intensität jeder Prozessfarbe zu variieren und so mit nur vier Prozessfarben Millionen von
Farben zu erzeugen. Abhängig von der geforderten Intensität einer Farbe werden Tinten/
Toner als Farbpunkte unterschiedlicher Größen auf das Druckmedium (Papier) aufgetragen.
Das dabei entstehende Punktmuster für jeden Toner wird als Raster bezeichnet. Indem diese
Raster in vorgegebenen Rasterwinkeln zueinander angeordnet werden, können unerwünschte
Überlagerungseffekte (sog.

Moiré

-Effekte) vermieden werden.

Einige Farbausgabegeräte werden als

Halbtongeräte

(Contone-Ausgabegeräte) bezeichnet.

Diese Geräte verwenden nicht die traditionellen Halftone-Raster und Rasterwinkel. Diese
Geräte sind vielmehr in der Lage, die Intensität jedes einzelnen Farbpunkts zu variieren.

Selbst wenn Sie den Farbdruck ausschließlich mit Ihrem Farbserver abwickeln, werden Ihnen
bei der Arbeit mit Grafikanwendungsprogrammen im High-End-Bereich Techniken begegnen,
die aus dem traditionellen Offsetdruck stammen.

So erfolgt z.B. die Farbsteuerung in Illustrationsprogrammen wie Adobe Illustrator im
Hinblick auf den Offsetdruck mithilfe von Prozess- und Spot-/Sonderfarben. In vielen
Anwendungsprogrammen können Sie die Rasterung separat für jede Druckplatte angeben.

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