Bedienelemente für surroundanwendungen – ROTEL RSX-1055 Benutzerhandbuch

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Der RSX-1055 verfügt noch über einen zweiten
Typ der DTS-Surround-Sound-Decodierung: DTS
Neo:6. Dieses Decodierverfahren wurde aus
dem gleichen Grund wie Dolby Pro Logic II
entwickelt und ist für die Wiedergabe von 2-
Kanal-Stereo-Aufnahmen entwickelt worden.
Der Neo:6-Decoder kann zusammen mit
herkömmlichen 2-Kanal-Quellen wie Stereo-
TV, UKW-Sendern oder CDs verwendet
werden. Ferner kann DTS Neo:6 als alternatives
Verfahren zur Decodierung von Matrix-
encodierten Dolby-Surround-Aufnahmen oder
TV-Sendungen eingesetzt werden. Sie können
die DTS-Neo:6-Decodierung über die DTS-
Neo:6-Taste, wie im nächsten Kapitel
beschrieben, aktivieren. DTS Neo:6 wird nicht
für DTS 5.1-Digitalquellen eingesetzt, so dass
die Taste bei diesen Aufnahmen nicht gedrückt
zu werden braucht.

6.1 und 7.1 Surround

1999 kam der erste Dolby-Digital-Soundtrack
mit einem zusätzlichen Center im Effektbereich
in die professionellen Kinos. Ein zusätzlicher
Center im Effektbereich hat die gleiche Wirkung
wie ein Center im Frontbereich: Räumlichkeit
breitet sich wesentlich weiter aus und
Geräusche, die den Zuschauer umkreisen,
können optimal wahrgenommen werden. Der
zusätzliche Surroundkanal wird, nach dem
Prinzip der schon früher bei Dolby Surround
genutzten Matrixencodierung, in die beiden
bei Dolby Digital 5.1 existierenden Surround-
kanäle encodiert. Diese Erweiterung des
Effektbereichs wird als Dolby Digital Surround
EX bezeichnet.

DTS bietet eine ähnliche Möglichkeit, diese
erweiterte Surroundinformation für Aufnahmen
zu nutzen. Sie wird DTS ES

®

6.1 Matrix

genannt. Doch DTS ging noch einen Schritt
weiter und entwickelte ein Verfahren, diese
erweiterte Surroundinformation als einen
vollständig diskreten Kanal aufzunehmen.
Dieses System heißt DTS ES

®

6.1 Disrete.

All diese Systeme sind Erweiterungen der
existierenden digitalen Surroundformate Dolby
Digital 5.1 und DTS 5.1. Systeme mit einem
Center-Back-Lautsprecher (Konfiguration 6.1)
oder zwei Center-Back-Lautsprechern (Kon-
figuration 7.1) können von diesen erweiterten
Surroundinformationen profitieren. Auch
Besitzer eines traditionellen 5.1-Kanal-Systems
können Discs mit Dolby Digital Surround EX
und DTS 6.1 spielen. Jedoch klingen sie genau

wie 5.1-Kanal-Discs in dem jeweiligen Format.
Aufnahmen mit Surrounderweiterung sind
100% abwärtskompatibel.

Verfügt Ihr System über ein oder zwei Center-
Back-Lautsprecher, erfolgt die Decodierung von
DTS ES-Discs, wie es bei Standard-DTS-
Soundtracks der Fall ist, automatisch. Auch
Dolby-Digital-Surround EX-Discs werden in der
Regel automatisch decodiert. Einzige
Ausnahme: Einige der ersten Surround EX-Titel
haben keine auf der Disc encodierte Kennung.
Drücken Sie in diesem Fall zur Aktivierung der
Dolby-Digital-Surround EX-Features dieser Discs
oder von Standard-5.1-Kanal-Dolby-Digital-
Discs die Dolby PLII/3ST-Taste, die im nächsten
Kapitel dieser Bedienungsanleitung näher
beschrieben wird.

Der RSX-1055 verfügt darüber hinaus über Rotel
XS(eXtended Surround)-Verarbeitung, die
automatisch eine optimale Nutzung der
erweiterten Surroundinformation durch 6.1-
und 7.1-Systeme gewährleistet. Der wesentliche
Vorteil von Rotel XS besteht darin, dass es zu
jeder Zeit mit allen Mehrkanal-Digitalsignalen
arbeitet, und zwar auch mit solchen, die
ansonsten nicht die entsprechende
Surrounddecodierung für den(die) Center-Back-
Kanal(Kanäle) aktivieren. In jedem mit Center-
Back-Lautsprechern bestückten System
überwacht Rotel XS die Surroundkanäle,
decodiert sie passend und sendet die Signale
der erweiterten Surroundkanäle zu dem(den)
Center-Back-Lautsprecher(n). Rotel XS arbeitet
mit Matrix-encodierten Surroundsignalen (wie
z.B. DTS ES-Discs und Dolby-Surround EX-Discs
ohne Kennung) oder mit Digitalquellen ohne
Matrix (wie DTS 5.1, Dolby Digital 5.1 und
sogar Dolby-Pro Logic II-decodierten Dolby-
Digital 2.0-Aufnahmen), um im hinteren
Effektbereich erstklassige Surround-
bedingungen zu schaffen.

Sonstige Formate

Bei drei anderen Digitalformaten handelt es
sich nicht um Surround-Sound-Formate, sondern
eher um Systeme für digitale 2-Kanal-
Aufnahmen.

Das erste ist PCM 2-Kanal. Hier wird mit einem
2-Kanal-Digitalsignal gearbeitet, wie es für
Standard-CD-Aufnahmen genutzt wird.

Das zweite ist die HDCD

®

-Encodierung für

Compact Discs. HDCD steht für "High Definition
Compatible Digital" und ist ein von Pacific
Microsonics patentiertes Verfahren, um Audio-

CDs und Audio-DVDs mit einer 20-Bit-Abtastrate
aufzuzeichnen. Diese Discs mit der Aufschrift
HDCD sind abwärtskompatibel zu normalen
Playern, lassen sich in voller Qualität aber nur
in speziellen Geräten abspielen. Wird das
Digitalsignal wie beim RSX-1055 von einem
HDCD-Decoder decodiert, ist eine erstklassige
Musikwiedergabe garantiert.

Darüber hinaus ist der RSX-1055 mit einem
Decoder für das digitale MP3(MPEG1 – Audio
Layer 3)-Kompressionsformat ausgestattet.
Aufnahmen im MP3-Format findet man im
Internet. Sie können auf tragbaren MP3-Playern
oder einigen Disc-Playern, die CD-ROMs lesen
können, abgespielt werden.

PCM 2-Kanal, HDCD und MP3 sind Digital-
formate. Sie können nur decodiert werden,
wenn die Digitalquellen an die Digitaleingänge
des RSX-1055 angeschlossen sind.

DSP (Digital Signal Processing)

Last, not least sind noch die DSP-Modi zu
nennen. Im Gegensatz zu den anderen
Formaten handelt es sich hierbei nicht um ein
Aufnahme-/Wiedergabe-System. Statt dessen
ist es ein digitales Verarbeitungs-Feature. Diese
Art von Raumklang simuliert die akustische
Kulisse eines Jazzclubs, eines Konzertsaals,
eines Stadions usw. und hat nichts mit Dolby
Surround zu tun.

Die DSP-Verarbeitung kann aber mit Dolby-
Surround- und Dolby-Digital-Aufnahmen, CDs,
Radiosendungen und jedem beliebigen
anderen Quellmaterial genutzt werden.
Normalerweise werden die DSP-Modi jedoch
bei Quellmaterial eingesetzt, für das es keinen
speziellen Surround-Decoder gibt.

Bedienelemente für
Surroundanwendungen

Automatische Decodierung der
Surroundmodi

Die Decodierung von an die Digitaleingänge
angeschlossenen Digitalquellen erfolgt im
allgemeinen automatisch durch die Erfassung
einer in der Digitalaufnahme gespeicherten
Kennung, die dem RSX-1055 mitteilt, welches
Format zur Decodierung erforderlich ist. Erkennt
der RSX-1055 beispielsweise Dolby Digital 5.1

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