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5.2 Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung

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5.2

Kleines Einmaleins der Dynamikbearbeitung

Die “Virtual StudioLive” Software gehört zum Lieferumfang der AudioBox USB. Jeder
“VSL”-Kanal bietet einen “Fat Channel”. Nachstehend finden Sie einen Auszug aus
einem Dynamik-Tutorial, das der Präsident und Gründer von PreSonus, Jim Odom,
verfasst hat. Wahrscheinlich hilft es Ihnen beim Ausschöpfen der von “VSL” gebote-
nen “Fat Channel”-Möglichkeiten. Hier werden die Grundbegriffe der Dynamikbear-
beitung erläutert und die gängigsten Dynamikprozessoren vorgestellt.

5.2.1 Häufig gestellte Dynamikfragen

Was ist der ‘Dynamikbereich’?

Der Dynamikbereich vertritt den Abstand zwischen dem lautesten und leisesten
Pegel, die ein Gerät wiedergeben kann. Beispiel: Wenn für einen Prozessor erwähnt
wird, dass der maximale Eingangspegel vor Übersteuerung +24dBu beträgt, wäh-
rend das Grundrauschen bei –92dBu liegt, dann hat der Prozessor einen Dynamik-
umfang von 24 + 92= 116dB.

Der durchschnittliche Dynamikumfang eines Orchesters beträgt –50~10dBu, also
insgesamt 60dB. Auf dem Papier sieht 60dB eher bescheiden aus, aber wenn man das
kurz nachrechnet, stellt man fest, dass ein Signal bei +10dBu eindrucksvolle 1000 Mal
lauter ist als bei –50dBu!

Bei Rockmusik ist der Dynamikumfang viel geringer, nämlich –10~+10dBu (d.h.
20dB). Daher sind Abmischungen von Rockmusik weitaus ermüdender.

Wer braucht überhaupt einen Kompressor?

Spinnen wir den obigen Faden einfach weiter… Sie haben den Dynamikumfang
eines Rocktitels endlich auf 20dB abgewürgt und möchten jetzt einen Gesangspart
hinzufügen. Eine nicht komprimierte Gesangsstimme hat einen Dynamikumfang
von 40dB, d.h. sie schwankt zwischen –30dBu und +10dBu. Die Stellen, an denen der
Pegel +10dBu beträgt, hört man, leisere Passagen versinken dagegen im Gewusel.
Alles, was leiser ist als –30dBu, hört man schlicht und ergreifend nicht, weil es von
den anderen Parts übertönt wird. Mit einem Kompressor kann man den Dynami-
kumfang der Stimme auf 10dB reduzieren (d.h. komprimieren). Wenn man den Pegel
der Stimme dann auf +5dBu stellt, bewegt sich ihre Dynamik zwischen 0dBu und
+10dBu. Selbst “leisere” Passagen sind dann immer noch lauter als die übrigen Parts,
während laute Passagen niemals als übertrieben erfahren werden – die Stimme “liegt
also schön im Titel”, wie der Amerikaner sagt.

Das gilt selbstverständlich auch für die übrigen Instrumente der Abmischung. Da
jedes Instrument einen wichtigen Stellenwert hat, kann man mit einem Kompressor
dafür sorgen, dass es diesen Status auch verteidigt.

Müssen alle Parts komprimiert werden?

Manche Leute antworten spontan: “Um Gottes Willen! Zu viel Kompression ist fürch-
terlich.” Dagegen kann man aber einwenden, dass nur eine “Überkomprimierung”
wirklich daneben ist, jener Umstand nämlich, bei dem man den Kompressor arbeiten
hört. Ein hochwertiger und gut eingestellter Kompressor ist dagegen unhörbar! Folg-
lich ist der “überkomprimierte” Eindruck in der Regel auf ungünstige Einstellungen
für ein bestimmtes Instrument zurückzuführen – es sei denn, das wurde absichtlich
getan.

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