4 digital-effekte, 1 reverb, 4 digital-effekte — 50 – PreSonus AudioBox USB Benutzerhandbuch

Seite 54: 1 reverb — 50

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5.4 Digital-Effekte

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5.4

Digital-Effekte

“Studio One Artist” enthält auch zahlreiche Hall-, Delay- und Modulationseffekte.
Nachstehend werden diese Effekttypen vorgestellt.

5.4.1 Reverb

Reverb oder Hall ist der mit Abstand am häufigsten verwendete Effekt. Damit ist eine
Simulation von Rauminformationen gemeint. Wenn Sie z.B. auf eine Holzbühne in
einem Saal laufen, werden Ihre Schritte fast augenblicklich tausendfach reflektiert –
z.B. von der Bühne selbst, den Wänden, der Decke usw. Diese schnellen Reflexionen
nennt man die “Erstreflexionen”. Sie sagen Ihrem Gehirn, in was für einem Raum sich
die Signalquelle befindet. Die Reflexionen werden ihrerseits erneut reflektiert, und so
entsteht der Hall, der dann mehr oder weniger schnell abklingt.

Der Grund, weshalb just Halleffekte so vielfältig verwendet werden, liegt auf der
Hand: Menschen leben nicht gerne in einem luftleeren Raum. Da wir instinktiv wissen
möchten, wo sich etwas befindet und diese Informationen z.T. aus Schallwellen
gewinnen, empfinden wir eine Abmischung mit Rauminformationen als angeneh-
mer und natürlicher.

Die meisten Halleffekte bieten folgende Parameter:

Decay. Hiermit bestimmen Sie, wie schnell die Hallsimulation abklingt (d.h. die
Länge der Hallfahne). Heutzutage verwendet man in der Regel eine Abklingrate
zwischen 1 und 3 Sekunden. Ein Halleffekt mit lauten Erstreflexionen und kurzer
Fahne eignet sich übrigens hervorragend zum Erzeugen eines Stereoklangbilds
anhand eines Monosignals.

Pre-Delay. Hiermit ist der Abstand (die Verzögerung) zwischen dem Original-
Signal und dem Beginn der Reflexionen gemeint. Sagen wir, Sie befinden sich
erneut im oben erwähnten Konzertsaal und rufen ganz laut “Hallo Otto” in den
Saal. Die Verzögerung zwischen Ihrem Ruf und den Reflexionen fällt sofort auf
und lässt sich sehr leicht erklären: Die Schallwellen brauchen eine Weile, bevor
sie auf eine Wand, die Decke usw. treffen und von dort aus reflektiert werden.
(Selbstverständlich gibt es in Ihrer unmittelbaren Nähe ebenfalls Oberflächen, die
Ihre Schallwellen reflektieren. Da dort aber nur sehr wenige Schallwellen ankom-
men, fallen diese Reflexionen kaum ins Gewicht.) Mit dem “Pre-Delay”-Parameter
regeln Sie die Größe des simulierten Raums, ohne etwas an der Abklingrate
ändern zu müssen. Diese Verzögerung zwischen dem Original- und dem Hallsig-
nal macht das Schallbild oftmals transparenter.

‘HF Decay’ und ‘LF Decay’. Die Beschaffenheit der reflektierenden Oberflächen
hat einen großen Einfluss auf das Hallsignal. Teppiche, Sofas, Sessel usw. absor-
bieren die hohen Frequenzen, die folglich viel schneller abklingen. Harte Oberflä-
chen reflektieren die hohen Frequenzen dagegen und erzeugen einen helleren
Hall. Mit dem “HF Decay”- (bzw. “High Damp” auf anderen Geräten) und “LF
Decay”-Parameter (bzw. “Low Damp”) können Sie auch diese Aspekte simulieren.

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