Schutzmechanismen, Ident-nummer – BECKHOFF PROFIBUS Benutzerhandbuch

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PROFIBUS

Feldbus Box für PROFIBUS

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Schutzmechanismen

Im Bereich der dezentralen Peripherie ist es aus Sicherheitsgründen erforderlich, die Systeme mit hochwirksamen
Schutzfunktionen gegen Fehlparametrierung oder Ausfall der Übertragungseinrichtungen zu versehen. PROFIBUS-
DP verwendet Überwachungsmechanismen beim DP-Master und bei den DP-Slaves. Sie werden als
Zeitüberwachungen realisiert. Das Überwachungsintervall wird bei der Projektierung des DP-Systems festgelegt.

Schutzmechanismen Beschreibung

Auf dem DP-Master

Der DPM1 überwacht den Nutzdatentransfer der Slaves mit dem Data_Control_Timer. Für
jeden zugeordneten Slave wird ein eigener Überwachungszeitgeber benutzt. Die
Zeitüberwachung spricht an, wenn innerhalb eines Überwachungsintervalls kein
ordnungsgemäßer Nutzdatentransfer erfolgt. In diesem Fall wird der Benutzer informiert.
Falls die automatische Fehlerreaktion (Auto_Clear =True) freigegeben wurde, verlässt der
DPM1 den Zustand Operate, schaltet die Ausgänge der zugehörigen Slaves in den
sicheren Zustand und geht in den Betriebszustand Clear über.

Auf dem DP-Slave

Der Slave führt zur Erkennung von Fehlern des Masters oder der Übertragungsstrecke die
Ansprechüberwachung durch. Findet innerhalb des Ansprechüberwachungsintervalls kein
Datenverkehr mit dem zugeordneten Master statt, dann schaltet der Slave die Ausgänge
selbständig in den sicheren Zustand. Zusätzlich ist für die Ein- und Ausgänge der Slaves
beim Betrieb in Multi - Master - Systemen ein Zugriffsschutz erforderlich damit sichergestellt
ist, dass der direkte Zugriff nur vom berechtigten Master erfolgt. Für alle anderen Master
stellen die Slaves ein Abbild der Eingänge und Ausgänge zur Verfügung, das von jedem
beliebigen Master auch ohne Zugriffsberechtigung gelesen werden kann.

Ident-Nummer

Jeder DP-Slave und jeder DPM1 muss eine individuelle Ident-Nummer haben. Sie wird benötigt, damit ein DP-Master
ohne signifikanten Protokoll-Overhead die Typen der angeschlossenen Geräte identifizieren kann. Der Master
vergleicht die Ident-Nummer der angeschlossenen DP-Geräte mit den Ident-Nummern in den vom DPM2
vorgegebenen Projektierungsdaten. Der Nutzdatentransfer wird nur dann begonnen, wenn die richtigen Geräte-
Typen mit den richtigen Stationsadressen am Bus angeschlossen wurden. Dadurch wird Sicherheit gegenüber
Projektierungsfehlern garantiert. Die Vergabe der Herstellerspezifischen Ident-Nummern erfolgt durch die PROFIBUS
Nutzerorganisation (PNO). Die PNO verwaltet die Ident-Nummern zusammen mit den Gerätestammdaten (GSD).

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