Kenwood TM-V71E Benutzerhandbuch

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Sonderdruck aus CQ DL 7-2007 – Das Amateurfunkmagazin des DARC e.V., Baunatal

G E R Ä T E T E S T

Für das 70-cm-Relais musste noch die
–7,6-MHz-Ablage eingestellt werden.
Diese ist variabel von 0–29,95 MHz in
50-kHz-Schritten.
Die Rapporte waren durchweg gut, der
geringere Hub mit NFM kam verständ-
licherweise etwas leiser an, sollte je-
doch aus Rücksicht auf andere Funk-
teilnehmer vor allem im dichter besetz-
ten 2-m-Band verwendet werden.
42 CTCSS-Subaudiotöne zwischen 67
und 254,1 Hz sorgen für weitere Diffe-
renzier- und Steuerungsmöglichkeiten,
die Rauschsperre öffnet sich nur dann,
wenn exakt der passende Subton von
der Gegenstation mitgesendet wird.
Daneben verfügt das TM-V71 noch
über die so genannte Tone-Einstellung,
dabei werden die oben genannten Sub-
töne zwar mitgesendet, aber die
Rauschsperre bleibt für alle Signale of-
fen. Einige Repeater nutzen diese kaum
hörbaren Subaudiotöne anstatt der
1750 Hz.
Der zugehörige Subtonfrequenz-Scan-
ner zeigt auf einer Displayseite die
VFO-Frequenz an und auf der anderen
die gefundene Subtonfrequenz. Das ist
sehr hilfreich für mobile Nutzer, die ein
unbekanntes Subton-Relais benutzen
wollen, aber die Auftast-Frequenz nicht
kennen. Das digitale Pendant zu CT-
CSS heißt DCS (Digital Code Squelch)
und wird ebenfalls serienmäßig von
Kenwood mitgeliefert.
Insgesamt stehen 104 dieser Codes zur
Verfügung, ein passender DCS-Scanner
ist, wie für die analogen Subtöne, eben-
falls bereits integriert. Neben der REV-
Funktion, mit der man die Relaiseinga-
be auf eventuell direkt hörbares Signal
prüfen kann, gibt es den Automati-
schen Simplex Checker ASC, der
selbständig prüft und meldet, ob das auf
der Relaiseingabe empfangene Signal
Simplexbetrieb erlauben würde.
Bei Fehlanpassung an der Antennen-
buchse wird eine Schutzschaltung akti-
viert.
Das aktive Sendeband wählt man durch
Drücken auf einen der Lautstärkeregler.
Drückt man den 1 s lang, wechselt das
TM-V71E in den Monobandmodus, der
zweite VFO verstummt, und seine Fre-
quenzanzeige verschwindet. Damit ist
es nicht möglich, im Monobandmodus
die Frequenz größer anzeigen zu las-
sen. Durch Drücken des Lautsprecher-
knopfes nach der Funktionstaste kann
man die Frequenzbänder einzeln
durchschalten, und hier gibt es die ers-
te Überraschung, das 23-cm-Band wur-

de erstmals als Empfangsband mit auf-
genommen. Das Vorgängermodell
konnte nämlich nur mit einigen Tricks
bis 524 MHz erweitert werden, dann
war Schluss.

Diverses;

Suchlauffunktionen

Neben den üblichen Suchlaufvarianten,
wie in

Tabelle 2 gezeigt, fiel der

1-MHz-Suchlauf besonders positiv auf.
Man drückt den Abstimmknopf für ca.
1 s und der Suchlauf beginnt innerhalb
des eingestellten MHz-Bereichs also
z.B. von 145,000–146,000 MHz.
Das ist sowohl für 70 cm als auch auf
2 m sehr sinnvoll, um ohne große Ein-
stellungen einen überschaubaren Fre-
quenzbereich absuchen zu können.
Die Suchlaufaktivierung geschieht sehr
einfach, in dem man die VFO- bzw.
MR-Taste gedrückt lässt. Im Vergleich
zu Yaesu-Geräten, die den Suchlauf bei
gedrückter Up/Down-Taste aktivieren.
Damit ermöglicht Kenwood auch das
manuelle „Durchzappen“ der Frequen-
zen, ohne gleich den schnelleren Such-
lauf zu aktivieren.

Speichermöglichkeiten

Wie immer gibt es für beide VFOs einen
Call-Kanal, den man mit einem Tas-
tendruck erreicht.
Ein regulärer Speicherkanal des TM-
V71E enthält nicht nur die Frequenz,
Modulation, Frequenzablage und den
Namen, sondern eine Vielzahl an
weiteren Parametern wie CTCSS- und
DCS-Code, Subtonfrequenz, Such-
laufausschluss usw.
Die Abspeicherung ist in nur drei
Schritten abgeschlossen: F-Taste drü-
cken, Speicherplatznummer wählen,
MR-Taste drücken. Drückt man erneut
die MR-Taste, wechselt man vom VFO-
Modus in die Speicherkanäle und kann
die korrekte Abspeicherung sofort prü-
fen.
Bei den 1000 verfügbaren Speicher-
kanälen kann es schnell unübersicht-
lich werden, deshalb kann man die
Kanäle auch selektiv entsprechend des
gerade benutzten Bands aufrufen.
Die Speichernamen darf man mit dem
Frequenzknopf eingeben oder man
kann – wie beim SMS-Schreiben am
Handy – auch hier die Nummerntasta-
tur auf dem Mikrofon verwenden.
Wenn man nach Eingabe des Kanal-
namens die MR-Taste drückt und den
Abstimmknopf dreht, zeigt das Display

P4

Tabelle 3

E1 Rauschmaß

bei 145 MHz: 4,0 dB, bei 435 MHz:
7,9 dB
E2 Empfindlichkeit und

E8 Rauschsperre

Rauschsperre:
118 MHz (30 % AM): öffnet bei 0,31 µV,
schließt bei 0,25 µV
200 MHz (FM, 3 kHz Hub): öffnet bei
0,41 µV, schließt bei 0,37 µV
145 MHz (FM, 3 kHz Hub): öffnet bei
0,13 µV, schließt bei 0,11 µV
435 MHz (FM, 3 kHz Hub): öffnet bei
0,15 µV, schließt bei 0,13 µV
500 MHz (FM, 3 kHz Hub): öffnet bei
0,68 µV, schließt bei 0,6 µV
1299 MHz (FM, 3 kHz Hub): öffnet bei
1,57 µV, schließt bei 1,4 µV
Empfindlichkeit bei 20 dB SINAD

118 MHz: 2,39 µV
145 MHz: 0,19 µV
435 MHz: 0,21 µV
500 MHz: 0,79 µV

1299 MHz: 2,95 µV
E3 Bandbreite

Empfänger A:
145 MHz 13,3 kHz (6 dB), 22,9 kHz
(60 dB)
435 MHz 11,8 kHz (6 dB), 22,3 kHz
(60 dB)
Empfänger B:
145 MHz 12,4 kHz (6 dB), 22,4 kHz
(60 dB)
435 MHz 11,5 kHz (6 dB), 21,6 kHz
(60 dB)
E4 S-Meter

(siehe Tabelle 5)
E5 Interzeptpunkt 3. Ordnung

bei 145 MHz IPE3= –8 dBm
bei 435 MHz IPE3= –9,7 dBm
E6 Blocking-Abstand

bei 145 MHz: 85 dB
bei 435 MHz: 74 dB
E7 Spiegelfrequenzdämpfung

bei 145 MHz: 85,5 dB
bei 435 MHz: 88,3 dB
E9 Maximale NF-Ausgangsleistung

und Klirrfaktor

max. Ausgangsleistung: 3,2 W
Klirrfaktor bei 1 W: 0,8 %
E10 NF-Frequenzgang

siehe Bild 5, 6
E11 Stromaufnahme

volle NF-Leistung:

0,69 A

Ruhestrom:

0,57 A

Gerät schaltet bei einer Betriebsspan-
nung von 9,6 V ab.
Hinweis: Es wurden beide Empfänger
des TM-V71E gemessen. Die Unterschie-
de zwischen den Messwerten lagen bei
2 %. Wenn nicht anders angegeben,
gelten die Messwerte für Empfänger A
und Empfänger B gleichermaßen.

Gerätenummer: 90150004

Messwerte
Empfänger

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