Beschreibung – JUMO 705010 mTRON T - Multichannel Controller Module Data Sheet Benutzerhandbuch
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JUMO GmbH & Co. KG
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2013-05-07/00528313
Typenblatt 705010
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Beschreibung
Reglerarten
Der Regler kann unabhängig von der Anzahl
der Kanäle als Zweipunktregler, Dreipunktreg-
ler, Dreipunktschrittregler, Stetiger Regler
oder Stetiger Regler mit integriertem Stel-
lungsregler konfiguriert werden. Sollten die
am Reglermodul vorhandenen serienmäßigen
und optionalen Ein- und Ausgänge für die ge-
wünschte Konfiguration nicht ausreichen, ste-
hen über den Systembus externe Ein- und
Ausgänge zur Verfügung. Die Zykluszeit des
Reglermoduls ist konfigurierbar zwischen
50 ms und 250 ms.
Parametersätze
Für jeden der vier Reglerkanäle können zwei
Parametersätze hinterlegt werden. Jeder Pa-
rametersatz verfügt über 17 Parameter, so
dass für die Funktionen “Heizen” und “Kühlen”
getrennte Vorhalte- und Nachstellzeiten ein-
stellbar sind. Die Umschaltung des Parame-
tersatzes ist für jeden Reglerkanal separat
möglich.
Selbstoptimierung
Die Selbstoptimierung ermöglicht auch dem
Anwender ohne regelungstechnische Kennt-
nisse eine Anpassung des Reglers an die Re-
gelstrecke. Dabei wird die Reaktion der
Regelstrecke auf Änderungen der Stellgröße
ausgewertet. Als Standardmethode ist die
Schwingungsmethode im Regler eingestellt.
Die Sprungantwortmethode lässt sich über
das Setup-Programm oder das Multifunktions-
panel aktivieren.
Sollwerte
Für jeden Reglerkanal können bis zu vier Soll-
werte vorgegeben werden. Die Umschaltung
der Sollwerte wird durch zwei Digitalsignale
gesteuert.
Rampenfunktion
Die Rampenfunktion ermöglicht eine stetige
Änderung des Sollwertes bis zum Rampen-
endwert (Sollwertvorgabe). Als Startwert lässt
sich jeder im System verfügbare Analogwert
auswählen (z. B. Istwert). Die Steigung der
Rampe wird über zwei einstellbare Gradienten
(steigend, fallend) festgelegt. Bei einer Soll-
wertänderung wird der neue Sollwert mit dem
eingestellten Gradienten angefahren. Abhän-
gig vom Startwert ergibt sich eine steigende
oder fallende Rampe. Alternativ ist ein Ram-
penstart synchron zu einem Digitalsignal mög-
lich. Die Rampenfunktion lässt sich über
Digitalsignale anhalten und abbrechen.
Zur Überwachung des Istwertes kann ein To-
leranzband um die Sollwertkurve gelegt wer-
den (symmetrisch oder oben/unten). Verlässt
der Istwert das Toleranzband, wird ein Digital-
signal aktiviert, das intern oder extern verwen-
det werden kann.
Grenzwertüberwachung
Für jeden Analogeingang können zwei sepa-
rate Alarme (Min./Max. Alarm) mit jeweils ei-
genem Grenzwert aktiviert werden. Alarmart,
Ereignistext, Sammelalarm, Alarmunterdrü-
ckung und -verzögerung sind konfigurierbar.
Zusätzlich stehen vier Grenzwertüberwachun-
gen mit konfigurierbaren Alarmfunktionen zur
Verfügung. Als Istwert und als Sollwert können
beliebige Analogsignale ausgewählt werden.
Die Überwachung des Istwerts hängt von dem
eingestellten Grenzwert und der verwendeten
Alarmfunktion ab (Überwachungsband um
den Sollwert, Grenzwert oberhalb oder unter-
halb des Sollwerts sowie unabhängig vom
Sollwert).
Mathematik- und Logikfunktion
Mit der optionalen Mathematik- und Logik-
funktion (Typenzusatz des Basismoduls) las-
sen sich analoge bzw. binäre Werte
miteinander verknüpfen. Bis zu vier frei konfi-
gurierbare Mathematik- oder Logikformeln
können mit dem Setup-Programm eingege-
ben werden. Die Ergebnisse stehen im Reg-
lermodul für verschiedene Funktionen zur
Verfügung oder können direkt ausgegeben
werden.
Analogeingänge
Die max. vier Analogeingänge sind universelle
Messeingänge für Widerstandsthermometer,
Thermoelemente, Widerstandspotenziometer/
WFG, Widerstand/Poti und Einheitssignale
(Strom, Spannung). Die Linearisierungen für
mehr als 20 übliche Messwertgeber (Wider-
standsthermometer, Thermoelemente) sind
gespeichert. Zur Kompensation von anlagen-
spezifischen Abweichungen lassen sich eine
Messwertkorrektur oder ein Feinabgleich
durchführen. Durch die Messkreisüberwa-
chung werden - abhängig vom Typ des Mess-
wertgebers - Messbereichsüber-/-unter-
schreitung, Fühler-/Leitungsbruch und Fühler-
/Leitungskurzschluss erkannt, so dass sich im
Fehlerfall ein betriebssicherer Zustand ein-
stellt.
Kundenspezifische
Linearisierung
Zusätzlich ist eine kundenspezifische Lineari-
sierung möglich. Die Programmierung wird mit
dem Setup-Programm über eine Formel (Po-
lynom bis 4. Ordnung) durchgeführt.
Analogausgänge
Die max. drei Analogausgänge sind frei ska-
lierbar (Strom, Spannung). Über sie lassen
sich die Reglerausgänge, Sollwerte, Mathe-
matik-Ergebnisse, Signale der Analogeingän-
ge (z. B. Istwert) und Werte vom Systembus
ausgeben. Das Ausgangsverhalten im Fehler-
fall ist wählbar (z. B. Verhalten nach NAMUR-
Empfehlung NE 43).
Digitaleingänge
Mit den Signalen der max. acht Digitaleingän-
ge (DC 0/24 V) lassen sich verschiedene inter-
ne Funktionen auslösen, zum Beispiel die
Umschaltung des Parametersatzes, der Start
der Selbstoptimierung oder die Quittierung ei-
ner Grenzwertüberschreitung.
Verknüpfung von Digitalsignalen
Externe und interne Digitalsignale (z. B. Logik-
Ergebnisse) können ODER-verknüpft werden.
Es sind vier Verknüpfungen von jeweils bis zu
vier Digitalsignalen möglich. Die Ergebnisse
stehen ebenfalls zur Steuerung von internen
Funktionen oder zur Ausgabe über Digitalaus-
gänge zur Verfügung.
Digitalausgänge
Über die max. acht Digitalausgänge werden
Digitalsignale ausgegeben, wie z. B. Regler-
ausgänge, Signale der Grenzwertüberwa-
chung, Logik-Ergebnisse, Signale der
Digitaleingänge und Werte vom Systembus.
Neben den zwei serienmäßigen Ausgängen
(Relais oder Logik) lassen sich weitere Aus-
gänge über die Optionssteckplätze realisieren
(Relais, Halbleiterrelais, Open-Collector-Aus-
gang).
Zähler
Das Reglermodul ist mit einem Zähler ausge-
stattet, der fest mit dem ersten Digitaleingang
verbunden ist und alle Low-High-Flanken des
Eingangssignals zählt. Der Zählerstand steht
im Basismodul zur Verfügung. In der Betriebs-
art “Zählen” läuft der Zähler endlos. Beim Er-
reichen des max. Zählwertes (0xFFFF)
beginnt der Zähler wieder bei Null. In der Be-
triebsart “Füllen” wird der Zähler über ein Digi-
talsignal gestartet und liefert beim Erreichen
der einstellbaren Abschaltgrenze ein Ab-
schaltsignal.
Bedienung
Das Reglermodul wird mit dem Multifunk-
tionspanel bedient. Darüber hinaus können
über die SPS oder die Modbus-Schnittstelle
(Basismodul) einzelne Werte verändert und
Funktionen aktiviert werden.