EXFO FTB-700 for FTB-1 Benutzerhandbuch
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Analysieren von Kurven mit der Anwendung zur bidirektionalen Analyse
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FTB-700 Series
Die bidirektionale Analyse ist die von der Telecommunications
Industry Association empfohlene Methode für
Spleißdämpfungsmessungen bei Singlemode-Fasern (Testverfahren
EIA/TIA FOTP-61 Messung der Faser- oder Kabeldämpfung mit einem
OTDR).
Diese Methode entfernt die so genannten „Gainer“ (optische
Verstärkungseffekte) und zu starke Dämpfungen und liefert genaue
Messungen. Diese Analyse ist besonders hilfreich, um die Qualität
eines Links zu messen, vor allem, wenn dieser aus mehreren Strecken
mit unterschiedlichen Fasertypen oder Fasern von unterschiedlichen
Herstellern besteht.
Gainer und übertriebene Dämpfungen entstehen beim Verbinden von
zwei Fasern mit unterschiedlichen Modenfelddurchmessern (MFD).
Der Modenfelddurchmesser einer Faser entspricht der Größe des
Bereichs, in dem das Licht an ihrem Kern und Mantel bricht.
Unterschiedliche MFD tragen zu Differenzen im reflektierten Signal bei,
die nichts mit der Dämpfung an der Spleißstelle zu tun haben, d. h. der
echten Dämpfung, die bei der Übertragung gesehen wird. In diesem
Fall zeigt eine nur von einem Ende gemessene OTDR-Kurve je nach
Messrichtung eine scheinbare Verstärkung (Gainer) oder einen Abfall
(übertriebene Dämpfung) im Signal.
Durch bidirektionale Mittelwertbildung von
OTDR-Spleißdämpfungsmessungen werden die genauesten
Spleißdämpfungsergebnisse erzielt.