Fehlerausschluss für die verdrahtung, Oder – NORD Drivesystems BU0230 Benutzerhandbuch

Seite 39

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2 Funktionsbeschreibung

BU 0230 DE-2712

39

2.4.5

Fehlerausschluss für die Verdrahtung

In den obigen Beispielen wurde für jeden zur Realisierung der Sicherheitsfunktion verwendeten Eingang ein
eigenes geschirmtes Kabel verwendet, dessen Schirm an beiden Enden aufgelegt ist. Diese Maßnahme dient
dem Fehlerausschluss nach DIN EN ISO 13849-2 für den Fall, Kurzschluss zwischen beliebigen Leitern. Die-
ser Fehlerausschluss ist erforderlich, um die Anforderungen an die Sicherheitskategorie 4 nach
DIN EN ISO 13849-1 zu erfüllen. Danach darf ein einzelner erkannter Fehler oder eine Anhäufung von uner-
kannten Fehlern nicht zum Verlust der Sicherheitsfunktion führen. Ein Schluss von einer Fremdspannung, z. B.
von einer 24 V Steuerleitung, zum 24 V Eingang eines sicheren Abschaltweges könnte zum Verlust der Si-
cherheitsfunktion führen. D. h. dieser Fehler muss durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.
Es ist nicht zwingend für jeden Eingang ein eigenes geschirmtes Kabel erforderlich. So können ggf. die Lei-
tungen für den Digitaleingang und den sicheren Abschaltweg gemeinsam ein einem geschirmten Kabel ver-
legt werden, wenn die überwachten Sicherheitsausgänge des Schaltgerätes über eine Querschlusserkennung
verfügen (siehe Bild). Die Wirksamkeit der Querschlusserkennung ist ggf. nachzuweisen.

DIN1

GND

GND SH

24V SH

Frequenzumrichter

21

40

88

89

DIN1

GND

GND

24V

Frequenzumrichter

21

40

40

44

Sicherheitsausgang 1

24V

Sicherheitsausgang 2

24V

Filter

OSSD

für

optional

oder

Überwachte Ausgänge
mit Querschlußerkennung

DIN1

GND

GND SH

24V SH

Frequenzumrichter

21

40

88

89

DIN1

GND

GND

24V

Frequenzumrichter

21

40

40

44

Sicherheitsausgang 1

24V

Sicherheitsausgang 2

24V

Filter

OSSD

für

optional

oder

Überwachte Ausgänge
ohne Querschlußerkennung

Auch andere Maßnahmen (eigner Kabelkanal, Verlegung im Panzerrohr, etc.) sind denkbar. Genaueres ergibt
sich aus der Risikoanalyse und der FMEA für die konkrete Anwendung.
Für die „sichere Pulssperre“ ist es auch denkbar, diese über zwei Sicherheitsausgänge, einen Ausgang 24V
schaltend und einen Ausgang GND schaltend, auszulösen.

GND SH

24V SH

Frequenzumrichter

88

89

24V

Sicherheitsausgang 1

Sicherheitsausgang 2

Überwachte Ausgänge

evtl. mit Schirm (je nach Länge und Störumfeld)


In diesem Fall wird nicht zwingend ein geschirmtes Kabel benötigt, wenn die Sicherheitsausgänge überwacht
werden. Wenn zum Beispiel weitere 24 V Steuerleitungen im gleichen Kabelkanal verlegt werden und man ei-
nen Fehler, Kurzschluss von 24V_SH zu einer Steuerleitung (=24V), unterstellt, würde dieser Fehler durch die
Ausgangüberwachung des Schaltgerätes erkannt und die „sichere Pulssperre“ durch den zweiten Sicher-
heitsausgang ausgelöst werden. Genaueres ergibt sich aus der FMEA für die konkrete Anwendung.
Wenn kein geschirmtes Kabel für die Verdrahtung der Sicherheitsfunktion verwendet wird, sind ggf. die Ein-
flüsse von elektromagnetischen Feldern zu berücksichtigen. So ist die Verwendung eines 1 m langen Kabels
(im eigenen Kabelkanal) in einem Umfeld ohne starke elektromagnetische Felder tendenziell ungefährlich,
während die Verlegung einer langen Leitung, in unmittelbarer Nahe zu einem starken Sender oder einer Mit-
telspannungsverteilung, zum Ausfall der Sicherheitsfunktion führen kann. Aus diesem Grunde wird generell
die Verwendung von geschirmten Kabeln empfohlen.

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