Dell Broadcom NetXtreme Family of Adapters Benutzerhandbuch

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Broadcom Gigabit Ethernet Teaming Services: Broadcom NetXtreme BCM57XX Benutzerhandbuch

file:///C|/Users/Nalina_N_S/Documents/NetXtreme/German/teamsvcs.htm[9/5/2014 3:34:59 PM]

Die Teamart Smart Load Balancing und Failover ermöglicht bei Konfiguration für den Lastausgleich sowohl Lastausgleich
als auch Ausfallsicherung, bei Konfiguration für die Fehlertoleranz dagegen nur Ausfallsicherung. Diese Teamart funktioniert
mit jedem Ethernet-Switch und erfordert keine Konfiguration für Trunking auf dem Switch. Das Team kündigt mehrere MAC-
Adressen und eine oder mehrere IP-Adressen an (bei Verwendung von sekundären IP-Adressen). Die MAC-Adresse des
Teams wird aus der Liste der Lastausgleichsmitglieder ausgewählt. Empfängt das System eine ARP-Anforderung, sendet der
Software-Netzwerkstapel stets eine ARP-Antwort mit der MAC-Adresse des Teams. Um den Lastausgleich zu starten,
modifiziert der Teaming-Treiber diese ARP-Antwort, indem er die Quell-MAC-Adresse so ändert, dass sie einem der physischen
Adapter entspricht.

Smart Load Balancing ermöglicht Lastausgleich beim Senden (Transmit Load Balancing, TLB) und Empfangen (Receive Load
Balancing, RLB) auf Basis der Schicht-3/Schicht-4-IP-Adressen und der TCP/UDP-Portnummer. Mit anderen Worten: Der
Lastausgleich erfolgt nicht auf Byte- oder Rahmenebene, sondern auf Basis der TCP/UDP-Sitzung. Durch dieses Verfahren
wird die Übermittlung von Rahmen, die zur selben Socket-Konversation gehören, in der korrekten Reihenfolge gewährleistet.
Lastausgleich wird an 2 bis 8 Ports unterstützt. Dies gilt auch für Ports in einer beliebigen Kombination aus zusätzlichen
Adaptern und LOM-Geräten (LAN on Motherboard). TLB wird durch Erstellen einer Hash-Tabelle mit den Quell- und Ziel-IP-
Adressen sowie TCP/UDP-Portnummern herbeigeführt. Die gleiche Kombination aus Quell- und Ziel-IP-Adressen sowie
TCP/UDP-Portnummern ergibt im Allgemeinen denselben Hash-Index und verweist daher auf denselben Port im Team. Bei
Auswahl eines Ports für den Transport aller Rahmen eines bestimmten Sockets wird die eindeutige MAC-Adresse des
physischen Adapters in den Rahmen einbezogen, nicht die MAC-Adresse des Teams. Dies ist zur Einhaltung des IEEE-
Standards 802.3 erforderlich. Wenn zwei Adapter bei der Übertragung dieselbe MAC-Adresse verwenden, würde dies zu einer
doppelten MAC-Adresse führen – eine Situation, die der Switch nicht bewältigen kann.

Der Lastausgleich beim Empfangen (Receive Load Balancing) erfolgt durch einen Intermediate-Treiber, der unangeforderte
ARPs (G-ARPs) von Client zu Client sendet und dabei die Unicast-Adresse der einzelnen Clients als Zieladresse der ARP-
Anforderung verwendet (auch als gerichtetes ARP bezeichnet). Dieser Vorgang wird nicht als Ausgleich der Datenverkehrslast
(Traffic Load Balancing), sondern als Client-Lastausgleich (Client Load Balancing) betrachtet. Wenn der Intermediate-Treiber
ein erhebliches Lastungleichgewicht zwischen den physischen Adaptern in einem SLB-Team erkennt, generiert er G-ARPs, um
damit eingehende Rahmen umzuverteilen. Der Intermediate-Treiber (BASP) beantwortet keine ARP-Anforderungen; nur der
Protokollstapel der Software liefert die erforderliche ARP-Antwort. Der Lastausgleich beim Empfangen ist eine Funktion der
Anzahl der Clients, die über die Team-Schnittstelle eine Verbindung zum System herstellen.

Beim Lastausgleich beim Empfangen mit SLB wird versucht, eingehenden Datenverkehr für Client-Geräte über physische Ports
im Team auszugleichen. Mit einem veränderten unangeforderten ARP wird eine andere MAC-Adresse für die IP-Adresse des
Teams in der physischen und der Protokolladresse des Absenders angekündigt. Dieses G-ARP wird als Unicast mit der MAC-
und IP-Adresse eines Client-Geräts in der physischen Zieladresse bzw. der Ziel-Protokolladresse gesendet. Der Ziel-Client
aktualisiert daraufhin seinen ARP-Cache mit der neuen MAC-Adresse, die der IP-Adresse des Teams zugeordnet wird. G-ARPs
werden nicht als Broadcasts gesendet, da sonst alle Clients ihren Datenverkehr an denselben Port senden würden. Dadurch
würden die Vorteile des Client-Lastausgleichs aufgehoben, und es könnte zu einer Rahmenübermittlung in ungeordneter
Reihenfolge kommen. Dieses Schema für den Lastausgleich beim Empfangen funktioniert, solange alle Clients und das Team-
System sich im selben Subnetz oder derselben Broadcast-Domäne befinden.

Wenn sich die Clients und das System in verschiedenen Subnetzen befinden und eingehender Datenverkehr einen Router
durchlaufen muss, wird der empfangene, für das System bestimmte Datenverkehr keinem Lastausgleich unterzogen. Der
physische Adapter, der vom Intermediate-Treiber für den Transport des IP-Flusses ausgewählt wurde, befördert den
gesamten Datenverkehr. Wenn der Router einen Rahmen an die IP-Adresse des Teams sendet, überträgt er eine ARP-
Anforderung (falls nicht im ARP-Cache vorhanden). Der Server-Softwarestapel generiert eine ARP-Antwort mit der MAC-
Adresse des Teams, diese wird jedoch vom Intermediate-Treiber modifiziert und über einen bestimmten physischen Adapter
gesendet; damit wird der Fluss für diese Sitzung hergestellt.

Dies liegt daran, dass ARP kein routbares Protokoll ist. Es verfügt nicht über eine IP-Kopfzeile, und daher wird es nicht an den
Router oder an das Standard-Gateway gesendet. ARP ist lediglich ein lokales Subnetzprotokoll. Da es sich bei G-ARP nicht um
ein Broadcast-Paket handelt, wird es vom Router nicht verarbeitet, und der Router aktualisiert sein ARP-Cache nicht.

Der Router würde ein ARP, das für ein anderes Netzwerkgerät bestimmt ist, nur dann verarbeiten, wenn Proxy-ARP aktiviert
wäre und der Host keinen Standard-Gateway hätte. Dieser Fall tritt äußerst selten ein und wird für die meisten Anwendungen
nicht empfohlen.

Über einen Router gesendeter Verkehr wird ausgeglichen, da der Lastausgleich beim Senden auf der Quell- und Ziel-IP-
Adresse sowie der TCP/UDP-Portnummer basiert. Da Router die Quell- und Ziel-IP-Adresse nicht verändern, funktioniert der
Lastausgleichsalgorithmus wie vorgesehen.

Durch Konfigurieren von Routern für das Hot Standby Routing Protocol (HSRP) kann im Adapter-Team kein Lastausgleich beim
Empfangen ausgeführt werden. Im Allgemeinen ermöglicht es HSRP, dass zwei Router als ein Router fungieren, der eine
virtuelle IP- und eine virtuelle MAC-Adresse ankündigt. Ein physischer Router ist die aktive Schnittstelle, während der andere
als Standby-Router dient. Obwohl durch HSRP auch die Last von Knoten (über verschiedene Standard-Gateways auf den
Host-Knoten) über mehrere Router in HSRP-Gruppen aufgeteilt werden kann, verweist es stets auf die primäre MAC-Adresse

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