Allgemeines, Funktionsweise – Meinberg TCG510 Benutzerhandbuch

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Allgemeines

Schon zu Beginn der fünfziger Jahre erlangte die Übertragung codierter Zeitinformation
allgemeine Bedeutung. Speziell das amerikanische Raumfahrtprogramm forcierte die
Entwicklung dieser zur Korrelation aufgezeichneter Meßdaten verwendeten Zeitcodes.
Die Festlegung von Format und Gebrauch dieser Signale war dabei willkürlich und
lediglich von den Vorstellungen der jeweiligen Anwender abhängig. Es entwickelten
sich hunderte unterschiedlicher Zeitcodes von denen Anfang der sechziger Jahre einige
von der "Inter Range Instrumantation Group" (IRIG) standardisiert wurden, die heute als
"IRIG Time Codes" bekannt sind.

Neben diesen Zeitsignalen werden jedoch weiterhin auch andere Codes, wie z.B.

NASA36, XR3 oder 2137, benutzt. Die TCG510 beschränkt sich jedoch auf die
Generierung des IRIG-A oder IRIG-B Formats, auf den in Frankreich genormten
AFNOR NFS-87500 Code, sowie auf den IEEE1344 Code. IEEE1344 ist ein IRIG-
B123 Code der um Informationen über Zeitzone, Schaltsekunden und Datum erweitert
wurde. Auf Wunsch können auch andere Übertragungsarten realisiert werden.

Funktionsweise

Die Europakarte TCG510 dient der Erzeugung von IRIG und AFNOR Zeitcodes. Sie
wurde speziell für den Einsatz mit den

Satellitenfunkuhren GPS161, GPS163

und GPS167 sowie dem DCF77 Korrelationsempfänger PZF509 entwickelt. Neben
dem digital erzeugten amplitudenmodulierten Code wird parallel auch der unmodulierte
DC-Pegel IRIG bzw. AFNOR Code von der Karte bereitgestellt. Zur Gewinnung des
1kHz oder 10kHz Sinusträgers und des internen Zeitrasters wird die hochstabile 10MHz
Referenz der angeschlossenen Funkuhr verwendet. Für besondere Anwendungen kann
die Karte aber auch mit einem eigenen freilaufenden Oszillator ( TCXO, OCXO )
ausgestattet werden. Weitere für den Betrieb notwendige Signale sind ein synchroner
Sekundenimpuls (PPS) und ein serielles Zeittelegramm. Nach Einlesen des sekündli-
chen seriellen RS232-Zeittelegramms wird die Ausgabe des IRIG-Codes mit dem
hochgenauen Sekundenimpuls der Funkuhr synchronisiert. Zur Stabilisierung des inter-
nen Zeitrasters benutzt die TCG510 eine spezielle Softwareregelung. Sprünge des
externen Sekundenimpulses von bis zu +/- 300 µs, wie sie z.B in redundanten Empfän-
gern mit unterschiedlichen Zeitreferenzen ( z.B. GPS/PZF ) auftreten können, werden in
Schritten von 1µs/s nachgeführt. Bei Code AFNOR Betrieb erfolgt eine automatische
Pegelanpassung an den im Standard NFS-87500 festgelegten Wert.

Um die korrekte Funktion der Karte zu gewährleisten mußte abweichend von anderen

Meinberg-Funkuhren in den seriellen Zeitstring eine Information über die Ankündigung
einer Schaltsekunde aufgenommen werden (siehe technische Daten). Aus diesem Grund
ist der Betrieb der TCG510 erst ab den Softwareversionen 1.44 für die GPS167 möglich.

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