Burkert Type 8630 Benutzerhandbuch

Seite 108

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B

EDIENUNG

DES

P

ROZESSREGLERS

P.CO TUNE

Selbstoptimierung des Prozessreglers (process tune)

Das Regelsystem TOP

Control Continuous verfügt über einen Stellungsregler, der bei Bedarf um einen

überlagerten Prozessregler ergänzt werden kann (siehe Kapitel

Betrieb als Prozessregler).

Der Stellungsregler regelt die Position des Prozessventils auf den gewünschten Sollwert und wird von
der

X.TUNE-Funktion automatisch parametriert und optimiert.

Der überlagerte Prozessregler, der mit Hilfe eines Sensors zu einem Prozessregelkreis ergänzt wird,
regelt eine beliebige Prozessgröße. Er besitzt eine PID-Struktur, deren Anteile verschieden kombiniert
(P, PI, PD, PID) und frei parametriert (KP, TN, TV) werden können.

Um ein gutes Regelverhalten zu erreichen, muss die Struktur des Reglers an die Eigenschaften des
Prozesses (Regelstrecke) angepasst sein. Die Parameter sind so zu wählen, dass eine kurze Ausregel-
zeit, kleine Überschwingweite und eine gute Dämpfung erzielt werden.

Die Parametrierung erfordert regelungstechnische Erfahrung, messtechnische Ausrüstung und ist
zeitaufwendig. Deshalb verfügt TOP

Control Continuous über die Selbstoptimierungsfunktion P.TUNE,

Diese Funktion übernimmt eine einmalige, direkte Ermittlung der Parameter, die bei Bedarf ausgelesen
und beliebig modifiziert werden können.

FUNKTIONSWEISE

Während der Inbetriebnahme der Regelung wird die Anregung des Prozesses in Form eines Sollwert-
sprungs im geschlossenen Regelkreis durchgeführt. Dieser Sollwertsprung erfolgt im zukünftigen
Arbeitsbereich der Prozessregelung und dient der Ermittlung charakteristischer Kenngrößen des Pro-
zesses. Die Berechnung der PID-Reglerparameter erfolgt auf der Basis dieser Kenngrößen mittels
eines modifizierten Ziegler-Nichols-Verfahrens.

SOLLWERT-MODULATOR

Zusätzlich zur Optimierung der PID-Parameter erfolgt die Berechung eines Sollwert-Modulators (Filter)
zur Reduzierung unerwünschter, nichtlinearer Effekte. Aufgrund der physikalischen Stellgrößen-
begrenzung und der Stellzeit des Regelventils können solche Effekte auftreten.
Durch den Sollwert-Modulator wird eine weitere Verbesserung des Regelverhaltens erzielt.
Er ist aktiv, solange die

P.TUNE-Funktion im Bedienmenü des TOP Control Continuous aktiviert ist

(P.TUN ACT). Wenn nach durchgeführter Selbstoptimierung der PID-Parameter die Funktion

P.TUNE

im Bedienmenü deaktiviert wird (P.TUN D‘ACT), erfolgt die Prozessregelung mit den optimierten PID-
Parametern, der Sollwert-Modulator ist inaktiv.

ACHTUNG!

Halten Sie beim Einrichten der Prozessregelung unbedingt die Reihenfolge entspre-

chend der Punkte

...

ein!

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