Masterkeyboard-funktionen (midi), Was versteht man unter midi, Kanäle – Yamaha P-100 Benutzerhandbuch

Seite 29: Signaltypen

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MASTERKEYBOARD-FUNKTIONEN (MIDI)

Was versteht man unter MIDI?

Die englische Abkürzung MIDI steht für Musical Instrument Digital Interface, auf gut Deutsch also Digitalschnittstelle für
Musikinstrumente. MIDI steht außerdem für eine um 1980 festgelegte internationale Norm, welche die Kommunikation
zwischen elektronischen Musikinstrumenten vereinheitlicht und möglich macht. Dank MIDI lassen sich solche Musik­

instrumente wie ein Synthesizer, Tongenerator (/-modul), Drummaschine, Sampler und natürlich auch ein elektronisches

Piano wie das P-100 wechselseitig steuern bzw. über Sequenzer oder Computer ansteuem.

MIDI ist eine technisch recht anspruchsvolle Norm. Eine umfassende Erklärung dazu würde sicherlich den Rahmen des

vorliegenden Handbuchs sprengen. Man wird den Umgang mit MIDI jedoch leichter finden, wenn einige der Grundbegriffe,

die diese Norm untermauern, verständlich gemacht worden sind. Als die beiden wichtigsten Begriffe in diesem Zusammenhang

sind Kanäle und Signaltypen anzusehen.

Kanäle

Bei der MIDI-Norm sind 16 verschiedene Kanäle zur
Übertragung von Daten zwischen Musikinstrumenten
vorgesehen. Alle MIDI-Keyboardgeräte sind in der
Lage, auf zumindest einem dieser Kanäle Daten zu
übertragen. Im Gegensatz dazu können Sequenzer und
MIDI-fähige Computer ganz allgemein mehr, sie senden
nämlich Daten auf mehreren Kanälen gleichzeitig, wo­
bei jedem Kanal ein einzelnes Instrument des gesamten
Orchesters zugeordnet ist.

Sogenannte Tonmodule oder Tongeneratoren sind da­
für da, die von MIDI-Keyboardgeräten, Sequenzern oder
MIDI-fähigen Computern ausgehenden Daten zu emp­
fangen und in Klänge umzusetzen. Manche Ton­
generatoren sind multitimbral. Im Klartext heißt das,
daß sie mehrere verschiedene Instrumente und z.B. einen

Schlagzeugpart gleichzeitig wiedergeben können, weil
sie Daten aus mehr als einem Kanal empfangen. Das P-

100 ist durch den Dual- und Split-Modus ebenfalls in der

Lage, zwei Klänge simultan, also multitimbral wieder­
geben zu können. Im folgenden Abschnitt werden wir
uns etwas genauer ansehen, wie so etwas funktioniert.

Signaltypen

Sämtliche zwischen MIDI-Geräten ablaufenden Daten­
bewegungen nennt man MIDI-Signale. Man unterschei­
det zwischen Kanal- und Systemmeldungen. Zu den
Kanalmeldungen, die am ehesten mit der eigentlichen
Musikwiedergabe zu tun haben, gehören die Signale der

Kategorie Note ein oder Note aus, die dem Tongenerator
signalisieren, welche Note wann und wie lange zu spielen

hat, dann die Signale der Kategorien Steuerwechsel,
PITCH Bend oder Tonhöhenbeugung, Aftertouch

und Anschlagstärke, die wichtig sind, um die jeweiligen
Masterkeyboard-Funktionen zu bedienen, und schließ­
lich die Signale der Kategorie Programmwechsel, die
dem Tongenerator signalisieren, auf andere Klänge oder
Klangkonfigurationen umzuschalten.

Kanal meldungen müssen auf genau dem Kanal gesendet
werden, der vom Zielgerät (Tongenerator) für diesen

Zweck vorgesehen ist. Sie unterscheiden sich deshalb
von Systemmeldungen, die auf allen Kanälen über­
tragbar und für die alle Geräten eines MIDI-Systems
empfangsbereit sind.

Auch bei Systemmeldungen gibt es eine Reihe von
Variationen. Da sind zunächst die Signale der Kategorie
System-Echtzeit zu nennen, mit denen die Sequenzer-
Geräte in einem MIDI-System ihre Signale für Start,
Stop und Synchronisation empfangen. Eine weitere Aus­
prägung von Systemmeldungen sind System-Exclusiv-
Datenblöcke (SysEx), welche die Datenübertragung
zwischen eigenständigen Geräten gestatten. Solche
Signaldaten

stellen

entweder

eigene

Parameter­

einstellungen dar, die als Parameterwechsel- Signal
übertragen werden, oder es handelt sich gleich um ganze
Parameterblöcke, die man üblicherweise Bulk-Dump-

Vorgänge bezeichnet.

Es gibt noch einige weitere Arten von MIDI-Signalen,
auf die aber hier nicht näher eingegangen werden soll. Im
Einsatz des P-100 spielen eigentlich nur die bereits
angeführten MIDI-Funktionen eine Rolle, nämlich die

Kategorien Kanalklang sowie SysEx. Sollten Sie mehr

über sonstige Signaltypen, die das P-100 auch unterstützt,
verstehen wollen, bzw. wie die jeweiligen Funktionen
möglich sind, so stehen dazu das MIDI-Datenformat und
der MIDI-Realisierungsplan in den Anhängen dieses
Handbuchs zur Verfügung.

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