Gefahr, Korrekturen, Hinweis zur probe – IKA C 1 Package 1/10 Benutzerhandbuch

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Brennstoff-

probe

Brennhilfs-

mittel

Zünd-

mittel

Schwefel-

säure

Salpeter-

säure

Wärmemenge aus:

Fremdenergie

Korrekturen

Systembedingt entsteht bei einem Verbrennungsversuch nicht

nur die Verbrennungswärme der Probe, sondern auch Wärme

durch Fremdenergie.

Diese kann im Verhältnis zur Wärmemenge der Brennstoffprobe

erheblich schwanken.

Die Verbrennungswärme des Baumwollfadens, der die Probe

zündet, und die elektrische Zündenergie würden die Messung

verfälschen. In der Berechnung wird dieser Einfluss mit einem

Korrekturwert berücksichtigt.

Schwer entzündbare oder schwer verbrennende Stoffe werden

zusammen mit einem Brennhilfsmittel verbrannt. Das Brenn-

hilfsmittel wird gewogen und mit der Probe in den Tiegel gege-

ben. Aus dem Gewicht des Brennhilfsmittels und seinem

bekannten spezifischen Brennwert lässt sich die damit zugeführte

Wärmemenge bestimmen. Das Versuchsergebnis ist um diese

Wärmemenge zu korrigieren.

Der Einwegtiegel C 14 ist ein verbrennbarer Tiegel, der anstelle

eines herkömmlichen Tiegels eingesetzt werden kann. Der

Einwegtiegel verbrennt völlig rückstandsfrei. Bei Verwendung

eines Einwegtiegels ist kein zusätzlicher Baumwollfaden

erforderlich. Der Tiegel wird direkt mit dem festen Zünddraht des

Innenbehälteres kontaktiert und angezündet.

Innenbehälter in denen der Einwegtiegel zum Einsatz kommen

soll, müssen mit einer zusätzlichen (Auflage, siehe Zubehör)

nachgerüstet werden. Die Probe wird direkt in den Einwegtiegel

eingewogen. In den meisten Fällen ist keine zusätzliche Brennhilfe

erforderlich, weil der Einwegtiegel selbst als Brennhilfe dient.

Säurekorrektur

Fast alle zu analysierenden Stoffe enthalten Schwefel und

Stickstoff. Unter den Bedingungen,die bei kalorimetrischen

Messungen herrschen, verbrennen Schwefel und Stickstoff

zu SO

2

, SO

3

und NO

x

. In Verbindung mit dem Wasser aus

Verbrennung und Feuchtigkeit entsteht Schwefel- und

Salpetersäure sowie Lösungswärme. Um den Norm-Brennwert zu

erhalten, wird der Einfluss der Lösungswärme auf den Brennwert

korrigiert.

Um einen definierten Endzustand zu erhalten und alle

Säuren quantitativ zu erfassen, werden vor dem Versuch

ca. 5 ml destilliertes Wasser, oder eine andere, geeignete

Absorptionsflüssigkeit im Innenbehälter vorgelegt. Mit dieser

Absorptionsflüssigkeit und dem Verbrennungswasser bilden die

Verbrennungsgase Säuren.

Nach der Verbrennung wird der Innenbehälter mit destilliertem

Wasser gründlich gespült, um auch das Kondensat zu erfassen,

das sich an der Gefäßinnenwand abgesetzt hat. Die so erhaltene

Lösung kann nun mit geeigneter Detektionsperipherie für den

wässrigen Aufschluss auf den jeweiligen Säuregehalt untersucht

werden.

Nähere Angaben hierzu erhalten Sie bei IKA

®

oder bei Ihrem

zuständigen, autorisierten Fachhändler.

Bei der Berechnung des Brennwerts im C1 werden Fremdenergien

aus Brennhilfsmitteln berücksichtigt, es erfolgt jedoch keine

Säurekorrektur. Der Heizwert wird nicht berechnet.

Verwenden Sie hierzu die Kalorimetersoftware IKA CalWin.

Das Kalorimetersystem C 1 ist ein Präzisionsmessinstrument für
die routinemäßige Bestimmung von Brennwerten fester und
flüssiger Substanzen. Exakte Messungen sind allerdings nur dann
möglich, wenn die einzelnen Versuchsschritte mit Sorgfalt durch-
geführt werden. Die Vorgehensweise, so wie sie in Kapitel 1 „Für
Ihre Sicherheit” sowie in den folgenden Abschnitten beschrieben
wird, ist daher genau einzuhalten.

Wenn Sie unbekannte Proben ver-

brennen, verlassen Sie den Raum

oder halten Sie Abstand vom Kalori-

meter !

In Bezug auf die zu verbrennenden Substanzen sind einige Punkte
zu beachten:

• Normalerweise können feste Verbrenungssubstanzen in Pulver-
form direkt verbrannt werden. Schnellverbrennende Substanzen
(z.B. Benzoesäure) dürfen nicht in loser Form verbrannt werden.
Benzoesäure darf nur in gepresster Form verbrannt werden!
Brennbare Stäube und Pulver müssen zuerst gepresst werden.
Ofentrockene Stäube und Pulver wie z.B. Holzspäne, Heu, Stroh
usw. verbrennen explosionsartig! Sie müssen zuerst angfeuch-
tet werden! Leicht brennbare Flüssigkeiten mit einem niedrigen
Dampfdruck (z.B. Tetramethyl-dihydrogendisiloxan) dürfen nicht
direkt mit dem Baumwollfaden in Berührung gelangen.

Hinweis zur Probe

GEFAHR

Schnell verbrennende Substanzen neigen zum Spritzen.

Solche Substanzen müssen vor dem Verbrennen zu Tablet-

ten gepresst werden.

Hierzu eignet sich z.B. die IKA

®

-Brikettierpresse C 21.

• Die meisten flüssigen Substanzen können direkt in den Tiegel
eingewogen werden. Flüssige Substanzen mit Trübung oder ab-
setzbarem Wasser müssen vor dem Einwiegen getrocknet oder
homogenisiert werden. An diesen Proben ist der Wassergehalt
zu bestimmen.
• Leicht flüchtige Substanzen werden in Verbrennungskapseln
(Gelatinekapseln oder Acetobutyratkapseln, siehe Zubehör)
gefüllt und zusammen mit den Kapseln verbrannt.
• Für schwer entzündbare oder niederkalorische Substanzen ver-
wenden Sie Brennhilfsmittel (siehe Zubehör). Bevor die Kapsel
oder das Verbrennungstütchen mit der zu bestimmenden Subs-
tanz gefüllt wird, muss sie gewogen werden, um aus dem Ge-
wicht und dem Brennwert die durch das Brennhilfsmittel zu-
sätzlich eingetragene Fremdenergie zu ermitteln. Diese ist bei
QExtern2 zu berücksichtigen. Die verwendete Brennhilfsmit-
telmenge soll so gering wie möglich sein.

Die Fremdenergie muss extern ermittelt werden.

C1 092014

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