IKA C 1 Package 1/10 Benutzerhandbuch
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Für die richtige Bestimmung des Brennwertes ist es von elementa-
rer Bedeutung, dass die Probe vollständig verbrennt. Nach jedem
Versuch sind der Tiegel und alle festen Rückstände auf Anzeichen
unvollständiger Verbrennung zu untersuchen.
Bei Stoffen die zum Spritzen neigen, ist eine vollständige Verbren-
nung nicht gewährleistet.
Schwerentzündbare Stoffe (Stoffe mit hohem Mineralstoffge-
halt, niederkalorische Stoffe) lassen sich oft nur mit Brennhilfsmit-
Vollständige Verbrennung
teln wie Einwegtiegel Verbrennungskapseln oder Verbrennungs-
tütchen (C 10/C 12 siehe Zubehör) vollständig verbrennen. Der
Einsatz flüssiger Brennhilfsmittel wie z. B. Paraffinöl ist ebenfalls
möglich.
Auch die Brennhilfsmittel (z. B. Baumwollfaden) müssen voll-
ständig verbrennen. Bleiben unverbrannte Reste übrig, so ist der
Versuch zu wiederholen.
Damit genaue und reproduzierbare Messergebnisse gewährleistet
sind, wird das Kalorimetersystem nach der ersten Inbetriebnahme,
nach Servicearbeiten, nach Austausch von Teilen und in bestimm-
ten Zeitabständen kalibriert. Beim Kalibrieren wird die Wärmekapa-
zität des Kalorimetersystems neu bestimmt.
Regelmäßiges Kalibrieren ist zur Erhaltung der Meßgenau-
igkeit unbedingt erforderlich
Zu diesem Zweck wird eine bestimmte Menge einer Bezugssubs-
tanz im C1 unter Versuchsbedingungen verbrannt. Da der Brenn-
wert der Bezugssubstanz bekannt ist, ist es möglich, nach deren
Verbrennung anhand der Temperaturerhöhung des Kalorimetersys-
Kalibrieren
tems die Wärmekapazität zu berechnen.
Bezugssubstanz für die Kalorimetrie auf internationaler Ebene ist
die Benzoesäure des National Bureau of Standards (NBS-Standard
Sample 39) mit garantiertem Brennwert.
Für genauere Informationen zur Kalibrierung verweisen wir auf die
einschlägigen Normen.
Wird das C1 mit mehreren Innenbehältern betrieben, muss für
jeden Innenbehälter die Wärmekapazität des Systems bestimmt
werden. Die Teile des Innenbehälters dürfen dabei nicht vertauscht
werden.
Die Kalibrierung muss unter denselben Bedingungen stattfinden,
wie die später folgenden Versuche. Werden bei den Verbren-
nungsversuchen Vorlagen (z.B. destilliertes Wasser oder Lösun-
gen) verwendet, so ist beim Kalibrieren genau dieselbe Vorlagen-
menge dieser Substanz zu verwenden.
Hinweise zu Kalibrierungen
Bei Brennwertbestimmungen muss die Temperaturerhöhung etwa
genauso hoch sein wie bei der Kalibrierung (± 30%). 1g Benzoe-
säure =˜ 6K. Die optimale Probenmenge muss gegebenenfalls
durch mehrere Versuche ermittelt werden.
• Schwefel und Stickstoff verbrennen bei den im Aufschlussgefäß
herrschenden Drücken und Temperaturen zu SO
2
, SO
3
und NO
X
.
In Verbindung mit dem sich bildenden Verbrennungswasser
entstehen Schwefel- und Salpetersäure und Lösungswärme.
Diese Lösungswärme wird bei der Berechnung des Brennwer-
tes berücksichtigt. Um alle entstandenen Säuren quantitativ zu
erfassen und zu bestimmen, können vor dem Versuch in die
Vertiefung des Innenbehälterbodens ca. 5 ml destilliertes Was-
ser bzw. eine andere, geeignete Absorptionsvorlage vorgelegt
werden.
Die Kalibrierung des Systems muss in diesem Fall mit der
Vorlage durchgeführt worden sein!
Entnehmen Sie nach der Messung den kompletten Innenbehälter.
Drehen Sie den Innenbehälter auf den Kopf, lösen Sie vorsichtig
den Innenbehälterboden. Spülen Sie gründlich mit destilliertem
Wasser den Innebereich des Innenbehälters aus. Das Spülwasser
und die vorgelegte Lösung werden vereint und auf ihren Säure-
gehalt untersucht. Sind der Schwefelgehalt des Brennstoffes und
die Salpetersäurekorrektur bekannt, kann die Analyse des Wassers
entfallen.
Diese Korrekturwerte können im C1 nicht eingegeben werden.
Verwenden Sie hierzu die IKA Kalorimetersoftware CalWin.
Zur Erhöhung der Lebensdauer von Verschleißteilen (O-Ringe,
Dichtungen, usw.) empfiehlt es sich grundsätzlich mit einer
Wasservorlage zu arbeiten.
Halogenreiche Substanzen können Korrosionserscheinungen
am Innenbehälter hervorrufen.
Diese Substanzen dürfen im C1 mit dem Standardinnen-
behälter nicht verbrannt werden.
Bei halogenreichen Substanzen muss der spezielle halo-
genresistente Innenbehälter C1.12 verwendet werden.
C1 092014
Griff
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