3 abblasbedingungen und reaktionskräfte, 3 ventil – einbaumaße, 4 flansch-schutzkappen und dichtungen – Richter GU/F Series Overflow Valves Benutzerhandbuch
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Baureihe GU/F
Seite 10
9530-020-de
Revision 10
TM 8361
Ausgabe 10/2011
6.2 Dimensionierung der
Abblaseleitung
Abblaseleitungen
sind
so
zu
dimensionieren, dass die sichere Funktion
der Armatur bei allen zu erwartenden
Betriebsbedingungen gewährleistet ist.
Das Medium ist beim Abblasen so abzuführen, dass
weder Menschen noch Umwelt gefährdet werden. Die
gesetzlichen Bestimmungen (z. B. UVV, BimSchG
oder TA-Luft) sowie die örtlichen Vorschriften (z. B.
Werksnormen) sind einzuhalten.
Es darf keine Möglichkeit bestehen, dass das
Überströmventil
durch
Absperreinrichtungen
unwirksam wird.
6.2.1 Zulässiger Gegendruck
Die Abblaseleitung darf niemals kleiner als die
Austrittsnennweite des Überströmventils sein.
Der zulässige Gegendruck im Ventilaustritt darf
nicht überschritten werden. Eine Faltenbalgzerstö-
rung bzw. Abblaseleistungsminderung wird da-
durch vermieden.
Herstellerangaben
zu
zulässigen
Gegendrücken
enthält der Überströmventil-Prüfschein bzw. das
Prospekt.
6.2.2 Kondensatableitung
Horizontal verlaufende Rohrleitungen sind mit Gefälle
vom Ventil weg zu verlegen. Das flüssige Medium
kann sich nicht im Armaturengehäuse aufstauen bzw.
bei Gasen kann sich kein Kondensat im Gehäuse
ansammeln.
Werden
Abblaseleitungen
mit
geodätischem
Niveauunterschied verlegt (z. B. für Dämpfe oder
Gase vom Ventil aus mit 90°- Krümmer senkrecht
nach oben), darf der Rohrbogen nicht direkt hinter
dem Ventil angeordnet werden.
Es muss zuerst ein horizontales Rohrstück mit Gefälle
dem Ventil nachgeschaltet werden.
Am tiefsten Punkt der Leitung muss eine Entwässe-
rungsmöglichkeit sein. Diese Öffnung für die
Kondensatableitung muss tiefer liegen als der
Strömungsraum des Gehäuses.
Bild 3
6.2.3 Abblasbedingungen und
Reaktionskräfte
Bei niedrigen Temperaturen
Abblaseleitungen müssen gegen Einfrieren
gesichert sein. Das gilt besonders dann,
wenn
mit
einer
entsprechenden
Gasabkühlung infolge Expansion zu rechnen ist oder
Leitungen im Freien verlegt werden.
Bei kristallisierenden Medien
Bei
Medien,
die
zum
Kristallisieren,
Erstarren bzw. Verkleben neigen, ist durch
geeignete Maßnahmen Vorsorge zu treffen,
dass der Erstarrungsprozess weder in der
Zu- oder Abblaseleitung, noch im Gehäuse stattfinden
kann.
Beispiele:
vorinstallierte
Berstscheibe,
Isolierung, Aufheizen.
Bei ausgasenden Medien
Bei ausgasenden oder verdampfenden
Flüssigkeiten müssen in unmittelbarer Nähe
des
Ventils
Entspannungseinrichtungen
ausreichender Größe angeordnet werden.
Reaktionskräfte beim Abblasen
Die Rohrleitungen und ihre Halterungen sind
so zu bemessen, dass deren Gewichtskräfte
und die beim Abblasen entstehenden
Reaktionskräfte und thermischen Beanspruchungen
sicher aufgenommen werden können.
Hinweise zur Berechnung der Reaktionskräfte enthält
die Richter Druckschrift "Überströmventile planen und
einsetzen".
6.3 Ventil – Einbaumaße
Die Hauptabmessungen können dem Maßblatt in
Abschnitt 10.5 entnommen werden.